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Anke Erdmann zu den Ergebnissen der PISA-Studie
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.dePISA – Durchatmen, nicht Aufatmen! Nr. 721.10 / 07.12.2010Zu den Ergebnissen der PISA-Studie erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Frak- tion Bündnis 90/Die Grünen, Anke Erdmann:Die Zahl der RisikoschülerInnen sinkt, ist aber noch immer viel zu hoch.Die leichten Verbesserungen der SchülerInnen in Deutschland bei PISA 2009 sind er- freulich: Zeit, erst einmal durchzuatmen. Aufatmen können wir allerdings nicht, denn mit Blick auf die Lesekompetenz unserer Jugendlichen ist die Zahl der so genannten Risi- koschülerInnen mit 18,5 Prozent noch immer viel zu hoch. In zehn Jahren konnte hier nur eine Verbesserung um rund zwei Prozentpunkte erreicht werden. Drastisch ist da- bei der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen – sind es bei den Schülerinnen 13 Prozent, die der Risikogruppe zugeordnet werden, so zählt bei den Jungen fast jeder vierte dazu. Der Bildungserfolg hängt bei uns noch immer viel zu stark und gravierender als in anderen Staaten von der sozialen Herkunft ab.Was ist jetzt zu tun?Wir müssen die Zahl der Risikoschülerinnen und -schüler senken. Es ist der falsche Weg, den Regional- und Gemeinschaftsschulen nun Differenzierungsstunden, die der individuellen Förderung dienen sollen, zu streichen. Zumal diese Konstruktion offenbar als erfolgreich angesehen wird, so dass der Minister diese Stunden an den Gymnasien gerade neu einführt.Die Studie betont, dass mehr Autonomie an den Schulen sinnvoll ist, wenn gleichzeitig ein höheres Maß an Evaluierung und Transparenz gilt – der Minister setzt aber auf Be- liebigkeit, das ist ein Holzweg. Durch ihn steht Schleswig-Holstein als einziges Bundes- Seite 1 von 2 land ohne eine eigene Evaluation der Bildung im Land da.Die neue PISA-Studie unterstreicht, dass gut ausgebildete LehrerInnen der entschei- dende Faktor für gute Schulen sind. Während wir ein Konzept für eine umfassende Re- form der Lehrerbildung vorgelegt haben, kommt die Landesregierung nicht aus dem Quark. Wir wissen nicht, worauf die Regierung noch wartet!Die Streichungen im Bildungsbereich von 600 Lehrerstellen in den kommenden beiden Haushaltsjahren muss ebenfalls überdacht werden: Anhand der Ergebnisse und der Empfehlungen müssen wir die Mittel intelligent umschichten. Wir haben einen Antrag für ein 100 Millionen-Bildungspaket für die nächsten beiden Jahre eingebracht, welches einen Schwerpunkt auf Qualitätsentwicklung und Schulsozialarbeit legt.Zu den dringenden Fragen, die aufgeworfen werden, gibt die Regierung nicht nur keine Antwort, sie läuft mit dem Sparpaket für die Bildung und der rückwärtsgewandten Schulgesetzreform in die völlig falsche Richtung. *** 2