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Flemming Meyer zu TOP 32 - Biomasse im Rahmen der EEG-Novellierung nachhaltig sichern
PresseinformationKiel, den 16.12.2010 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 32 Biomasse im Rahmen der EEG-Novellierung nachhaltig sichern Drs 17/1073Mit der Novellierung des EEG werden die Weichen für die zukünftige Entwicklung derErneuerbare Energien neu gestellt – hierunter speziell die Bioenergie. Wir haben jetzt dieChance bei der Weiterentwicklung des EEG, aus den Fehlern des Gesetzes zu lernen und diebestehenden Fehler auszumerzen. Diese Chance müssen wir nutzen.Wie kein anderer Bereich des EEG ist die Bioenergie in den letzten Jahren in den Focus derLandwirtschaft gerutscht. Zum einen haben wir landwirtschaftliche Betriebe, die ihren Vorteilaus dem Gesetz ziehen, da sie sich entschieden haben, ein weiteres wirtschaftliches Standbeinzu schaffen mittels der Energieproduktion aus Biomasse. Diese Möglichkeit haben wir als SSWgrundsätzlich immer begrüßt. Die Energieproduktion aus Biomasse ist ein Mosaikstein, um vonden fossilen Energieträgern weg zu kommen und um die gesetzten Klimaschutzziel zuerreichen.Aber die Produktion der Biomasse ist auch in den Focus der Landwirte gerutscht, die ihreFlächen ausschließlich zur Nahrungsmittelproduktion nutzen. Dort ist mittlerweile ein offener 2Konflikt entstanden, der sich an den Preisen für die nutzbaren Flächen entzündet. Dennmittlerweile sehen viele der Landwirte sich nicht mehr in der Lage es mit dem Preiskriegaufzunehmen. Dies kann so nicht weitergehen.Der Fachverband Bioenergie macht deutlich, dass die Zahl der Biogasanlagen in denvergangenen Jahren sprunghaft gestiegen ist. Allein in 2009 gingen bundesweit mehr als1.000 neue Anlagen ans Netz. Bis Ende dieses Jahres wird mit einem Bestand von 5.700Biogasanlagen gerechnet, die es auf eine Kapazität von insgesamt 2.200 MegaWatt bringen.Diese Entwicklung zeigt auch bei uns seine negativen Auswirkungen. Der Flächenverbrauch fürEnergiemais ist explosionsartig gestiegen. Großflächigen Monokulturlandschaften - die auchaus touristischer Sicht eine mittlere Katastrophe sind – sind das Ergebnis. Wir verlierenwertvolle Lebensräume und erhöhen die Gefahr der Bodenerosion und Grundwasserbelastung.Tagtäglich können wir die negativen Folgen dieser gut gemeinten Förderung sehen.Zurückzuführen ist dies auf die zusätzliche Förderung für Nachwachsende Rohstoffe. DieserFehler muss korrigiert werden.Ja, es geht um die Zukunft des so genannten „Nawaro-Bonus“. Mehr fällt der CDU und FDPhierzu nicht ein. Nach dem Motto: Nett, dass wir mal darüber geredet haben. PolitischeForderungen sehen anders aus. Hier fehlt die Substanz in ihrem Antrag. Auch mit dem zweitenSpiegelstrich bleiben sie unverbindlich. Eine bessere Abwärmenutzung von Biomasseanlagensoll es künftig sein. Hier sage ich, keine Anlage ohne schlüssiges Abwärmekonzept. Dies zumAntrag von CDU und FDP.Die SPD hingegen greift Punkte auf, die der SSW bereits seit Jahren fordert. Wir brauchenlandesweite Regelungen, wie und wo Biogasanlagen entstehen sollen. Analog zur Ausweisungvon Eignungsflächen für Windenkraftanlagen, brauchen wir Pläne für die Nutzung vonBiomasseanlagen. 3Weitere Kriterien, wie sie von der SPD in ihrem Antrag anführt sind, sehen wir daher als positiv,um Monokulturlandschaften künftig zu verhindern.Wenn wir wollen, dass die Bioenergie ein wichtiger Anteil an der Energiegewinnung derZukunft sein soll, dann müssen wir die Voraussetzungen so gestalten, dass sie auch die breitegesellschaftliche Akzeptanz hat. Dafür müssen wir die losgetretene Lawine auffangen. Ein„weiter so“ wie bisher darf es nicht geben. Daher brauchen wir eine planerische Steuerung undRegelungen, wie und wo wir Bioenergie gewinnen wollen.Uns steht eine begrenzte Fläche in Schleswig-Holstein zur Verfügung die so aufgeteilt werdenmuss, dass alle gesellschaftlichen Belange entsprechend berücksichtigt werden. Dies mussauch bei der Novellierung des EEG berücksichtigt werden.