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25.03.11 , 11:01 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zum Runden Tisch Heimerziehung

Presseinformation
Es gilt das gesprochene Wort Landtagsfraktion TOP 48 – Runder Tisch Heimerziehung Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Marret Bohn: 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Die Schatten von Glückstadt sind Nr. 188.11 / 25.03.2011 eine Mahnung an die Politik Manche Themen eignen sich zum politischen Debattieren und Streiten, manche nicht. Das Thema Heimerziehung in Schleswig-Holstein eignet sich aus meiner Sicht nicht für öffentliche Streitereien. Das verbietet der Respekt vor denjenigen, die Opfer von Gewalt und Unrecht geworden sind.
Daher begrüße ich es im Namen meiner Fraktion ausdrücklich, dass wir einen gemein- samen, interfraktionellen Antrag gefunden haben und bedanke mich bei meinen Spre- cherkollegInnen für die gute und konstruktive Beratung.
Grundlage unseres Antrages sind die Ergebnisse des Runden Tisches auf Bundesebe- ne. Es war richtig und angemessen, an diesem runden Tisch über die Parteigrenzen hinweg nach Lösungen zu suchen, wie es bei der Aufarbeitung des geschehenen Un- rechts weitergehen kann. Doch eines sollten wir dabei nicht vergessen: Das Gesche- hene kann durch nichts aus der Welt geschaffen werden.
Niemand kann den Betroffenen ihre Jugend zurückgeben. Niemand kann ihnen ihre körperliche und seelische Unversehrtheit zurückgeben. Und niemand kann das Ge- schehene ungeschehen machen. Die düsteren Schatten einer von Gewalt geprägten Jugend werden die Betroffenen ein Leben lang begleiten. Für uns Grüne ist das, was in Glückstadt und anderswo geschah, eine deutliche Mahnung an die Politik. So etwas darf in Schleswig-Holstein nie wieder passieren!
Das Land steht in einer besonderen Verantwortung zu den ehemaligen Heimkindern. Was in Glückstadt und anderswo passierte, war menschenverachtend. Es hat mehr als fünf Jahre gedauert, bis das Heim geschlossen wurde. Fünf lange Jahre, in denen das Leid der Opfer bei vielen auf taube Ohren stieß.
Seite 1 von 2 Das Heim wurde damals nicht geschlossen, als bekannt wurde, dass die Zustände un- menschlich waren. Nein, das Heim wurde erst geschlossen, als es nicht mehr wirt- schaftlich war. Das ist unerträglich und macht sehr nachdenklich. Die damalige Politik, die die Heime schließen wollte, konnte sich nicht durchsetzen. Auch das darf nie wieder passieren!
Wir alle sollten uns dafür einsetzen, dass Opfer von Gewalt unsere Unterstützung be- kommen. Unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht oder ihrem Heimatland. Dafür werden wir Grüne uns auch zukünftig konsequent einsetzen. Es war richtig, auch auf Bundesebene einen Runden Tisch einzuberufen.
Die Ergebnisse dieses Runden Tisches sollten Grundlage unseres weiteren Handelns hier in Schleswig-Holstein sein. Und die Betroffenen selbst sollten bei allen weiteren Schritten gehört und beteiligt werden. Was die Aufarbeitung der Heimerziehung angeht, sind wir aus meiner Sicht auf einem guten, gemeinsamen Weg. Ich hoffe, dass wir es schaffen, diesen Weg auch zukünftig gemeinsam zu gehen.



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