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Flemming Meyer zu TOP 18 - Rücknahmequote für gebrauchte Energiesparlampen erhöhen
PresseinformationKiel, den 25. März 2011 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 18 Rücknahmequote für gebrauchte Energiesparlampen erhöhen Drs. 17/1356Das „Hamburger Abendblatt“ meldete erst letzte Woche, dass der Einsatz vonEnergiesparlampen in allen deutschen Haushalten mindestens ein Atomkraftwerk „ausder Fassung“ bringen würde. Die kleinen Birnen sind also ein effektiver Beitrag zumUmweltschutz.Aber eben nur, wenn sie brennen. Bei Glasbruch oder nach Ende der Lebensdauer werdendie Birnen selbst zum Problem. Bei Testbesuchen der Deutsche Umwelthilfe im Oktoberhatte nicht einmal jeder zehnte Bau- und Elektromarkt, Discounter bzw. Drogeriemarkteine Energiesparlampe zurückgenommen. Ohne Rücknahmepflicht oder einRücknahmesystem wie bei Altbatterien landen die Energiesparlampen im Restmüll unddort sind sie eine Gefahr.Derzeit sieht es nicht so aus, als würde die Bundesregierung diesem Problem beikommenwollen. In ihrem Bericht zum Elektrogesetz aus dem Januar macht sich die schwarz-gelbe Bundesregierung das ganz einfach, indem sie die Last der Entsorgung komplett 2dem Verbraucher aufbürdet. Der könne sich schließlich im Internet über die zuständigenAnnahmestellen informieren und damit sei die Entsorgung gesichert.Diese Aussage ist falsch! Und zwar in zweifacher Hinsicht. Erstens ist das Abgabesystemnicht flächendeckend. Mit der Information, dass ich meine kaputte Birne 10 oder 20 kmweiter weg abgeben kann, ist niemandem geholfen. Laut Internetseite „Lichtzeichen“muss man von Schafflund 23 km bis nach Leck fahren, von Süderbrarup sind es 15 km,und von Kappeln liegt die empfohlene Recyclingstelle 24 km entfernt. Die DeutscheUmwelthilfe spricht folgerichtig von einem „Pseudo-Sammelsystem“. Die Lücken inSchleswig-Holstein sind da – das steht auch ohne teure Evaluation fest.Zweitens zeigt sich bei den Energiesparlampen eine Entsorgungs-Schieflage: die Kostenwerden nämlich komplett den Privathaushalten zugemutet, sei es der Weg zumRecyclingshof oder der Platz für eine weitere Tonne, nämlich die rote Tonne. Das istpolitisch nicht länger hinnehmbar.Abschließend möchte ich noch einmal klarstellen: Die Entsorgung funktioniert beiEnergiesparlampen nicht. Darum muss der Bund schleunigst das Elektrogesetz ändernund dabei nicht vor den Interessen der starken Industrielobby einknicken.