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Rasmus Andresen zur Öffnung der Hochschulen
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein Pressesprecherin TOP 16 – Studium und Familie besser vereinbaren Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt der hochschulpolitische Sprecher 24105 Kiel der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefon: 0431 / 988 - 1503 Rasmus Andresen Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 312.11 / 26.05.2011Die Hochschulen müssen sich öffnenDie schleswig-holsteinischen Hochschulen stehen in den nächsten Jahren vor einer großen Herausforderung. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels werden sich die Hochschulen öffnen müssen. Sie werden sich öff- nen müssen für Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen, aus unterschiedli- chen Kulturen und Bildungsbiografien.Sie werden sich auch deswegen öffnen müssen, weil es erklärtes politisches Ziel ist, den Anteil der 30-34 Jährigen mit Hochschulabschluss bis 2020 auf 40 Prozent zu er- höhen. Dieses Ziel wurde von der Europäischen Union als Kernziel der EU-Strategie 2020 definiert. Deutschland steht mit knapp 30 Prozent im Vergleich mit EU- Nachbarstaaten eher traurig dar.Laut Antwort auf meine Kleine Anfrage unterstützt die Landesregierung dieses Ziel auch für Schleswig-Holstein. So weit so gut. Doch Schleswig-Holstein - auch das wird in der Beantwortung meiner Kleinen Anfrage deutlich - hat mit ungefähr 26 Prozent der 30 bis 34-Jährigen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium noch einen weiten Weg bis zur 40 Prozent Zielmarke.Auch im Vergleich mit anderen Bundesländern landen wir im besten Fall im Mittelfeld. Wir müssen als Land ein großes Interesse daran haben, dieses zentrale Ziel der Euro- päischen Union einzuhalten. Allein schon für die regionale Wirtschaft.Aber nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen müssen sich die Hochschulen öffnen. Poli- tisch muss es höchstes Gebot sein, dafür Sorge zu tragen, dass eine Behinderung, das Elternsein oder die Herkunft aus so genannten bildungsfernen Schichten kein großes Hindernis für den Studienerfolg sind.Entscheidend ist der Hochschulzugang. Wir Grüne fordern deshalb eine Reform des Seite 1 von 2 Hochschulzulassungsgesetzes, um unsere Hochschulen fit für die Zukunft zu machen.Aber auch die Abbrecherquoten zu senken, muss ein zentrales Anliegen werden. Die hohen Abbrecherquoten bzw. das Ignorieren derselben von Seiten der Politik sind skan- dalös.Eine weitere neue Herausforderung für die Hochschulen ist, dass die Altersgruppen an den Hochschulen immer unterschiedlicher werden. Die jüngsten Studierenden kommen durch G8 und Hochbegabung bereits mit 16 oder 17 Jahren an die Hochschulen, die Äl- testen sind weit über 60. Es ist deshalb an der Zeit, Angebote für diese unterschiedli- chen Zielgruppen weiter zu entwickeln und eine neue Form von Wissenstransfer zwi- schen den Generationen zu organisieren.Die Herausforderungen sind also vielfältig und lassen sich nicht auf Familienfreundlich- keit oder Parkplätze für Menschen mit Behinderung reduzieren. Es ist deshalb dringend geboten, den Diversity-Ansatz in der Hochschulpolitik und in der Kooperation mit den Hochschulen zu verankern. Dies können wir über eine Reform der Zielvereinbarungen erreichen.Wichtig ist in diesem Bereich aber auch die Forschung. Durch die Diversity-Forschung an der Christian-Albrechts-Universität und im Bereich der Flensburger Bildungswissen- schaften gibt es im Land gute Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen. Das Land muss diese Ansätze weiter fördern.Die Kleine Anfrage und der Antrag des Kollegen Habersaat zeigen für einen Teilbereich auf, dass die Baustellen an unseren Hochschulen noch sehr groß sind.Auch wenn wir bedauern, dass Ihr Antrag, lieber Kollege Habersaat, sich auf klassische Familienpolitik beschränkt, denke ich, dass wir im Ergebnis wieder zusammen kommen. Beide Anträge sind für eine moderne Hochschulpolitik wichtig. Ich beantrage deshalb unseren Änderungsantrag zu einem eigenständigen Antrag zu erklären. Wir stimmen dann im Sinne der Sache dem Antrag der SPD Fraktion und unserem zu. *** 2