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Ältere Menschen mit Behinderung können vom Aufschwung am Arbeitsmarkt nicht profitieren
72/2011 Kiel, 10. Juni 2011Ältere Menschen mit Behinderung können vom Aufschwung am Arbeitsmarkt nicht profitierenKiel (SHL) – Der Aufschwung am Arbeitsmarkt geht in Schleswig-Holstein weitgehend an Menschen mit Behinderung vorbei. Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, und Dr. Ulrich Hase, Landesbeauftragter für Men- schen mit Behinderung, haben vor diesem Hintergrund heute (Freitag 10. Juni) be- tont, dass Fördermöglichkeiten für Menschen mit Behinderung noch besser bekannt- gemacht und voll ausgeschöpft werden müssen.„Zwar können wir Monat für Monat von einer positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt berich- ten, doch ältere Arbeitnehmer und insbesondere Arbeitsuchende mit Behinderung können von der stärkeren Nachfrage noch nicht profitieren“, beschrieb Goecke die Lage.Um Möglichkeiten auszutauschen, wie diese Situation verändert werden kann, trafen sich heute Goecke und Hase zu einem gemeinsamen Gespräch in Kiel. „Besonders hart trifft es natürlich die Personengruppe, deren Mitglieder älter und zugleich behindert sind“, so Goe- cke. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen, dass gerade ältere Arbeitnehmer, die ver- mehrt mit Behinderung leben, an der aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt weniger teilha- ben. So sind im Mai 2011 genau 5327 Menschen mit Behinderung arbeitslos, wogegen im Mai 2010 insgesamt 4933 schwerbehinderte Menschen ohne Beschäftigung waren, dies bedeute einen Zuwachs von 8 Prozent. Zudem wächst die Personenzahl älterer Arbeitneh- mer durch die verlängerte Lebensarbeitszeit und geänderte oder auslaufende Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen. Mit diesem Zuwachs stellt sich für ältere Menschen mit Be- hinderung eine doppelte Benachteiligung ein.„Mir ist es wichtig, die Schranken in den Köpfen derer zu beseitigen, die Behinderung nur als Defizit und nicht als Potential sehen. Menschen mit Behinderung sind gerade wegen ihrer persönlichen Situation oft hoch engagiert“, sagte Hase. „Leider bestehen falsche Vor- Schleswig-Holsteinischer Landtag, Postfach 7121, 24171 Kiel ▪ Carsten Maltzan, pressesprecher@landtag.ltsh.de, Tel. 0431 988-1120; Fax 0431 988-1130 ▪ www.sh-landtag.de → Presseticker 2stellungen über die Rechte von Menschen mit Behinderung. So bedeutet zum Beispiel der gesetzliche Kündigungsschutz nicht, dass einem Menschen mit Behinderung in keinem Fal- le gekündigt werden könne“, ergänzte Hase. Durch Kontakte mit Unternehmens- und Wirt- schaftsverbänden stellt er andererseits fest, dass die Potenziale behinderter und älterer Mit- arbeiter dort bereits stärker in den Blick genommen werden.