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01.07.11 , 11:04 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zur Pflege

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 18 + 24 – Mehr Zeit für Pflege Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Marret Bohn: 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 380.11 / 01.07.2011
Schluss mit der Minutenpflege In Schleswig-Holstein leben heute 80.000 Pflegebedürftige, im Jahr 2020 werden es etwa 100.000 sein. Diese Entwicklung ist ein klarer Handlungsauftrag an die Politik. Wir müssen heute den Grundstein für die Versorgung von morgen legen. Daran gibt es kei- nen Zweifel.
Ein Sozialminister, der ankündigt, dass ihm die Pflege besonders wichtig ist, weckt bei allen Beteiligten große Hoffnungen. Leider sind diese Erwartungen bisher enttäuscht worden. Ich zitiere den Koalitionsvertrag von CDU und FDP genannt Koalition des Auf- bruchs: „CDU und FDP werden sich für ein modernes, bedarfsorientiertes Personalbe- messungsverfahren einsetzen.“ Wo ist es denn, das versprochene Personalbemes- sungssystem? Wir Grüne erwarten von Ihnen, dass Sie ihr Versprechen einhalten, Herr Minister! Oder ist dieses Versprechen geplatzt wie eine gelbe Seifenblase? Dann soll- ten Sie das auch so sagen.
Viele Menschen haben Angst davor, ihren Lebensabend in einem Pflegeheim verbrin- gen zu müssen. Jeder Achte würde sogar lieber sterben, als ins Heim zu gehen. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben. Wer reich ist, kauft sich private Pflege ein. Und wer arm ist, verbringt seinen Lebensabend mit einem wildfremden Menschen in engster Umgebung. Das ist für viele Menschen ein Alptraum und das wollen wir Grüne nicht zu- lassen. Der Anspruch auf eine gute Pflege ist für uns ein Menschenrecht. Wir wollen, dass alle Menschen eine gute Pflege bekommen.
Besonders ältere Menschen, Kinderlose und Menschen mit Behinderung machen sich große Sorgen, dass sich später niemand um sie kümmert und dass niemand Zeit für sie hat. Dabei haben auch Pflegebedürftige ein Recht auf soziale Teilhabe. Sie wünschen
Seite 1 von 2 sich ein Gespräch und sie wünschen sich Zeit. Und Zeit ist zur Mangelware geworden in unserer Gesellschaft. Das gilt für viele Arbeitsbereiche, besonders für die Pflege. Egal ob im Krankenhaus oder in der Altenpflege – Zeitdruck ist für die Pflegekräfte ein ständiger Begleiter geworden. Und ein viel zu großer Teil der Arbeitszeit wird mit der Dokumentation verbracht.
Wir fordern deshalb: Schluss mit der Minutenpflege, Schluss mit „Satt und sauber“ und Schluss mit dem Burn-Out bei Pflegekräften! Wir wollen eine völlig neue Personalbe- messung, in der menschliche Werte im Vordergrund stehen. Wir wollen eine Personal- bemessung, in der die Dokumentation sich auf das Wesentliche beschränkt wird. Und wir wollen eine Entlastung des Pflegepersonals durch Einsatz moderner Medien. Ande- re Länder zeigen, dass es geht.
Wir werden mehr Pflegepersonal brauchen in den nächsten Jahren. Wir wollen, dass die Bundesagentur für Arbeit die berufliche Weiterbildung im Bereich der Altenpflege fi- nanziell fördert. Das ist aus sozialpolitischer wie aus arbeitsmarktpolitischer Sicht ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel in der Pflege.
Ich freue mich darüber, dass wir diesen Antrag wieder gemeinsam einbringen. Meine Fraktion wird beiden Anträgen zustimmen. Wem die Pflege eine Herzensangelegenheit ist, der sollte diese auch tun.
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