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30.09.11 , 13:10 Uhr
B 90/Grüne

Andreas Tietze zur Situation der Feuerwehren

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 533.11 / 30.09.2011


Landesregierung konzeptionslos bei der Weiterent- wicklung der Feuerwehren im Land
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mit einer Kleinen Anfrage (Drs. 17/1832) über die Situation der Feuerwehren im Land erkundigt. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Tietze:
Über die spärliche Antwort der Landesregierung auf meine kleine Anfrage zur Situation der Freiwilligen Feuerwehren im Lande habe ich mich sehr gewundert. Es ist schon er- schreckend wie konzeptionslos die Landesregierung ist, angesichts der zukünftigen Herausforderungen vor denen unsere Feuerwehren im Land stehen.
Fakt ist: die Zahl der Mitglieder stagniert, der Nachwuchs fehlt und im ländlichen Raum müssen mittlerweile viele Orts- oder Gemeindewehren gleichzeitig zum Einsatz gerufen werden, um die nötige Einsatzstärke zu erreichen.
Um ein Lösch- und Rettungsfahrzeug zu besetzen, muss eine Ortswehr mindestens sechs Personen verfügbar haben. Um das rund um die Uhr an 365 Tagen zu gewähr- leisten, sind insgesamt 30 Feuerwehrleute für eine Wehr erforderlich. Besondere Prob- leme bestehen in der Tagbereitschaft, da gerade im ländlichen Raum immer mehr Feu- erwehrleute weite Wege zu ihren Arbeitsplätzen pendeln müssen. Im Alarmfall sind sie nicht erreichbar.
Außerdem fehlen 2011 im Landeshaushalt 15 Prozent des Ausbildungsetats für die Ju- gendfeuerwehren - auch dazu Schweigen im Walde. Wenn die Landesregierung jetzt Seite 1 von 2 antwortet, sie wüsste nichts von Engpässen bei der Nachwuchsgewinnung und alles sei gut bei der Feuerwehr, dann geht das völlig an der Realität vorbei.
Ein weiteres Problem stellt die geringe Zahl der Frauen in den Wehren dar. Die Frau- enquote in den schleswig-holsteinischen Wehren muss deutlich erhöht werden, zwei Frauen bei den Berufsfeuerwehren und 4,7 Prozent bei den Freiwilligen Wehren sind einfach zu wenig. Doch gerade junge Frauen können laut einer mit dem Titel "Mädchen und Frauen bei der Feuerwehr" versehenen Studie des Bundesfamilienministeriums wenig mit den noch immer männlich dominierten Feuerwehren und ihren hierarchischen Strukturen anfangen. Darin heißt es, dass sich die Ausbildung zu sehr auf das Fachli- che und Technische beschränke. Kommunikation und die Entwicklung sozialer Fähig- keiten würden hingegen kaum gefördert.
Langfristig gefährdet auch der Geburtenrückgang bei Überalterung der Bevölkerung in Schleswig-Holstein die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der freiwilligen Feu- erwehren. Deshalb müssen wir eine breitere Basis in der Bevölkerung für ehrenamtli- ches Engagement in den Wehren schaffen und mehr Menschen für die Mitarbeit in den Freiwilligen Feuerwehren begeistern. Die Ausbildung der Frauen und Männer muss da- her an weiteren Zielgruppen orientiert sein.
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