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Lars Harms zu TOP 45 - Integriertes Energie- und Klimakonzept für Schleswig-Holstein
Presseinformation Kiel, den 05.10.2011 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 45 Integriertes Energie- und Klimakonzept für Schleswig-Holstein Drs. 17/1408Mit dem Beschluss die Energiewende zu vollziehen, wurde in Deutschland einegesellschaftliche Herkulesaufgabe angepackt. Diese gilt es nun umzusetzen.Der Ausstieg aus der Atomenergie und der mittelfristige Ausstieg aus den fossilenEnergieträgern sowie die Einhaltung der Klimaziele, sind die Herausforderungen vor denen wirstehen. Dies wird nur dann gelingen, wenn der politische Wille vorhanden ist. Die Abstimmungim Bundestag über den Ausstieg aus dem Ausstieg hat gezeigt, dass es eineparteiübergreifende Mehrheit für diesen Schritt gibt.Dies war nicht immer der Fall. Noch vor gut einem Jahr, wurde die Laufzeit der Atomkraftwerkedurch die schwarz gelbe Bundesregierung – gegen den breiten Willen der Bevölkerung –verlängert. Erst der GAU in Fukushima hat in den Reihen der Koalition zu einem Umdenkengeführt.Der vorliegende Bericht der Landesregierung gibt einen guten Einblick über die umfangreichenund zum Teil komplexen Aufgabenfelder, vor denen wir auf Bundes- und Landesebene stehen. 2In Bezug auf die Versorgung durch Erneuerbare Energien ist Schleswig-Holstein in einerdurchaus komfortablen Situation. Auch nachdem das letzte Atomkraftwerk in 2021 im Landstillgelegt wurde, sind wir in der Lage Strom zu exportieren - allein aus erneuerbaren Energien.Insbesondere dank der Windenergie. Wir haben die entsprechenden Flächen an Land und aufdem Meer. Jedoch ist gerade dort die Entwicklung in den letzten Jahren nur schleppendvorangegangen. Seit Jahren kämpfen wir auch darum, dass der Windstrom an der West- oderOstküste durchgängig eingespeist werden kann, um ihn in die Verbrauchszentren zu leiten.Fehlende Netzkapazitäten haben die Entwicklung über Jahre blockiert.Mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz wurde eine neue Grundlage geschaffen, um dieKapazitäten auszuweiten. Die Landesregierung hat bereits entsprechende Vereinbarungen mitNetzbetreibern getroffen und einen Fahrplan für den Ausbau der Stromnetze vorgelegt. Fürden SSW gilt, dass die Bevölkerung in den Planungsprozess frühzeitig eingebunden werdenmuss. Dabei geht es nicht nur darum die Bevölkerung über den Neu- oder Ausbau der Trassenzu informieren. Wir wollen eine wirkliche Bürgerbeteiligung, bei der es auch darum gehenmuss alternative Trassenführungen in Erwägung zu ziehen. Und dort wo es möglich ist, ist demErdkabel Vorrang einzuräumen. Der Netzausbau stellt einen Eingriff dar, der nur dannakzeptiert wird, wenn wir die Bevölkerung entsprechend mit einbinden und deren Wünscheweitestgehend berücksichtigen. Tun wir dies nicht, wird der Netzausbau über Jahre verzögert.Mit dem Energieforschungsprogramm hat der Bund ein milliardenschweres Paket geschnürrt,mit dem mehr Geld für die Förderung der Energieforschung zur Verfügung gestellt wird. Bis2014 sollen rund 3,4 Milliarden Euro in die Erforschung und Entwicklung zukunftsfähigerEnergietechnologien investiert werden. Das sind rund 75 Prozent mehr als in der Periode 2006bis 2009. Der Wille etwas zu bewegen wird damit deutlich.Die Umgestaltung unserer Energieversorgung beruht auf mehreren Säulen. DezentraleEnergieversorgung, Erneuerbare Energien, Neuinvestitionen in Energieeffizienz,Energieeinsparmaßnahen und Kraft-Wärme-Kopplung. Wenn neue Kraftwerke benötigen 3werden, dann nur noch Gaskraftwerke. Neue Kohlekraftwerke darf es aus Gründen desKlimaschutzes nicht mehr geben. Das sind die Grundsätze der Energiewende.Die Technologien stehen bereit, die Konzepte liegen vor und die Menschen wollen dieEnergiewende. Sie ist technisch möglich, ökologisch notwendig und volkswirtschaftlichsinnvoll.Energiewende und Klimaschutz dürfen keine Lippenbekenntnisse sein. Sie müssen verbindlichumgesetzt werden. Parteiübergreifend sind wir in der Verantwortung damit dies gelingt. DerSSW wird diesen Prozess konstruktiv begleiten.