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Thorsten Fürter und Anke Erdmann zur "Plagiatssoftware"
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 591.11 / 01.11.2011Heimliche Kontrollen an Schulen sind der falsche WegSchleswig-Holstein hat sich verpflichtet, auf den Rechnern öffentlicher Schulen eine „Plagiatssoftware“ einzusetzen, mit der digitale Kopien von Unterrichtswerken aufge- spürt werden. Hierzu erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Thorsten Fürter:„Es ist ein Unding, dass Schleswig-Holstein zugestimmt hat, solche Software auf Schulcomputern zuzulassen. Damit werden alle Lehrkräfte unter Generalverdacht ge- stellt. Natürlich sind wir dagegen, dass auf Schulcomputern Unterrichtswerke entgegen dem Urheberrecht Verwendung finden. Deswegen ist gegen regelmäßige und offene Kontrollen nichts einzuwenden. Eine heimliche Kontrolle aber lehnen wir ab.Während beispielsweise der Einsatz von Spähsoftware durch das Kriminalamt sehr ho- hen rechtlichen Hürden unterliegt, soll die Plagiatssoftware eingesetzt werden, ohne dass überhaupt ein Verdacht begründet wurde. Die Frage der Missbrauchsmöglichkei- ten dieser Software zur Überwachung von LehrerInnen ist völlig offen.Auch die vom Land eingegangene Verpflichtung, gegen SchulleiterInnen und LehrerIn- nen bei der Entdeckung von Urheberrechtsverstößen disziplinarische Maßnahmen ein- zuleiten, sehen wir extrem kritisch. Ob LehrerInnen disziplinarisch belangt werden, steht normalerweise im Ermessen. In diesem Fall eine Verpflichtung zur disziplinarischen Ahndung einzuziehen, ist völlig verfehlt. “Die bildungspolitische Sprecherin, Anke Erdmann, ergänzt: Seite 1 von 2 „Die Verlage stehen einem Schulbuchmarkt gegenüber, der kleiner wird und sich sehr verändert hat. Der demografische Wandel bedeutet weniger SchülerInnen, weniger Klassen. Neue Methoden in den Schulen führen ebenfalls dazu, dass weniger Klassen- sätze verkauft werden. Zudem setzt die Digitalisierung die Verlage unter Druck. Lap- topklassen gehen ins Netz und verzichten oft auf das Schulbuch im Klassensatz. Auch der Austausch zwischen Lehrkräften für selbst erstellte Arbeitsmaterialien verändert sich. Diesem Wandel wird man aber nicht durch Kontrollprogramme in Schulen begeg- nen können. Unter den nun bekannt gewordenen Vorzeichen fordern wir Minister Dr. Klug zum Verzicht auf den Einsatz einer solchen Kontroll-Software auf. Ich werde das Thema übermorgen in der Sitzung des Bildungsausschusses ansprechen!“ *** 2