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Bernd Voß zu gefährlichen Herbiziden
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 609.11 / 09.11.2011Landesregierung verschließt die Augen vor den Gefahren durch glyphosathaltige HerbizideZur Antwort auf die kleine Anfrage zum Einsatz glyphosathaltiger Herbizide in Schles- wig-Holstein (Drs. 17/1929) sagt der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Bernd Voß:Die Landesregierung verschließt die Augen vor möglichen Gefahren durch den Einsatz glyphosathaltiger Herbizide. Sie verfügt nach eigenen Angaben über keinerlei Informa- tionen darüber, in welchem Umfang und in welchen Kulturen diese Mittel in Schleswig- Holstein zur Anwendung kommen. Dies sei für eine risikoorientierte Auswahl bei der Lebensmittelüberwachung auch nicht nötig, da das für die Konsumenten verfügbare Lebensmittelangebot überwiegend nicht aus Schleswig-Holstein stamme, so die Logik der Landesregierung. Eine risikoorientierte Auswahl würde nach meinem Verständnis aber bedeuten, dort gezielt zu beproben, wo die Mittel in größeren Mengen zur Anwen- dung kommen.Das Land führt im Rahmen der Lebensmittelüberwachung keine Untersuchungen auf Abbauprodukte (AMPA, Aminomethylphosphorsäure) des Wirkstoffs Glyphosat durch. Erst vor kurzem, aufgrund kritischer Presseberichte, wurde damit begonnen, auch Fut- termittel auf Glyphosat zu überprüfen. Für Tallowamine, die als Hilfsstoffe den Herbizi- den beigefügt werden und ebenfalls im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein, gibt es noch nicht einmal ein anerkanntes Analyseverfahren. Seite 1 von 2 Besonders erschreckend ist, dass die Landesregierung die möglichen Gefahren durch Glyphosatrückstände in gentechnisch veränderten Importfuttermitteln nicht zur Kenntnis nehmen möchte. Die Sorte Roundup-Ready Soja der Firma Monsanto ist gezielt entwi- ckelt worden, um den Einsatz dieses ansonsten auf alle Pflanzen tödlich wirkende Gif- tes im Sojaanbau zu ermöglichen.Glyphosat ist der weltweit meistproduzierteste Pflanzenschutzmittelwirkstoff und hat ei- ne Schlüsselrolle bei der Produktion von Gen-Soja. Er wird in großen Mengen in Argen- tinien und Brasilien eingesetzt, die Herkunftsländer unserer Importfuttermittel sind. Die dort zur Anwendung kommenden Formulierungen von Glyphosat sind nach Angaben von Experten noch problematischer als die bei uns zugelassenen Mittel. In verschiede- nen Studien gibt es Anhaltspunkte für eine Schädigung von Embryonen. *** 2