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22.03.12 , 10:39 Uhr
B 90/Grüne

Anke Erdmann zur Schulsozialarbeit

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 64 – Bericht zum Sachstand Schulsozialarbeit Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin Landeshaus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Anke Erdmann: Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 188.12 / 22.03.2012
Käpt’n Klug: Ohne Karte, ohne Ziel
Ein Gutes gab es an der letzten Schulreform: Die Schulsozialarbeit taucht im Schulge- setz auf. Das hätte eine echte Entlastung für die Schulen sein können. Wie sieht die deutliche Entlastung der Schulen im Jahr 2012 aus?
1,7 Millionen Euro mehr für Schulsozialarbeit. Das ist gut. Gleichzeitig lassen Sie die Lehrkräfte mehr arbeiten, Sparpunkt rund 20 Millionen Euro. Sie kürzen insgesamt 600 Lehrerstellen, nochmal 20 Millionen Euro – und erwarten dann offenbar, dass Ihnen die Schulen die Füße küssen.
Die Schulsozialarbeit des Landes geht in die Grundschulen, aber die Grundschulen sind die Schulen, in denen im letzten Jahr viele Stellen gestrichen wurden. Was bei der Schulsozialarbeit vom Land verbessert wird, kassieren Sie bei den Lehrkräften 20-fach wieder ein. Sie klopfen sich auf die Schulter und reden, ohne mit der Wimper zu zu- cken, von einer Entlastung der Schulen. Das ist so was von vorbei an der Realität.
FDP und CDU haben diesen Bericht kurz vor der Wahl angefordert, um sich gegensei- tig zu feiern. Der Bericht ist aber nicht der große Wurf, er kommt eher als Eckis Bauch- laden daher. Alles wird zusammengetragen: Auf Seite 13 erfahren wir zum Beispiel von Veränderungen einer Kategorie im Online-Buchungssystem des Instituts für Qualitäts- entwicklung an Schulen Schleswig-Holstein.
Die großen Fragen aber bleiben unbeantwortet: Wie ist die Versorgung unserer Schu- len mit Schulsozialarbeit? Ist sie wirksam? Wie ist die Perspektive vor allem nach Aus- laufen der EU- und Bundesmittel 2014?
Seite 1 von 2 1. Es fehlt der Überblick Wie ist denn die Versorgung unserer Schulen mit Schulsozialarbeit? Einen Atlas über die Schulsozialarbeit, das wäre eine sinnvolle Standortbestimmung gewesen. Das ist anspruchsvoll, weil Schulträger, Land, Bund und weitere Geldgeber die Arbeit unter- stützen. Fehlanzeige.
Eine Nummer kleiner wäre die Frage, wie viele zusätzliche Schulen oder SchülerInnen durch das Engagement des Landes in nennenswertem Umfang mehr Unterstützung er- fahren – das Berichtlein schweigt sich aus.
2. Es fehlt das Konzept – wohin soll die Reise gehen? Das Ministerium stellt sich überhaupt nicht der inhaltlichen Frage, wo wir eigentlich mit der Schulsozialarbeit hinwollen. Ihnen fehlt die Karte, der Käpt`n hat kein Ziel.
Was wollen wir erreichen für unsere Schulen, für unsere Jugendlichen? Geben wir uns Schwerpunkte, an denen vorrangig gearbeitet werden soll? Tun wir das gemeinsam mit den Schulträgern? Ziele zu verabreden heißt ja nicht Regulieren. Aber bei so vielen Kö- chen muss man sich einigen, wie das Menü aussehen soll und wer was macht. Kon- zept? Fehlanzeige!
Sie reden über Millionen, sie erwähnen blumig einige Maßnahmen – über Menschen reden Sie nicht.
3. Es gibt keine Perspektive Wichtig: Welche Perspektive haben SchulsozialarbeiterInnen eigentlich, wenn überwie- gend halbe Stellen ausgeschrieben werden? Wie wird man den Anforderungen gerecht, wenn eine Person mit einer halben Stelle 1.000 SchülerInnen versorgen muss?
Herr Minister, Sie wollen für einen Bericht gefeiert werden, der Erbsen zählt, der aber weder den Status, noch die Ziele, noch ein Konzept, noch eine Perspektive aufzeigt. Auf eine Ausschussüberweisung können wir meinethalben verzichten. Es lohnt leider nicht.
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