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Marret Bohn zum Nationalen Diabetesplan
PresseinformationEs gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 30 + 31 – Initiative für den Nationalen Diabetesplan Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Marret Bohn: Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 546.12 / 14.12.2012Wir wollen das gesundheitspolitische Armutszeugnis ändernDas süße Leben in der Wohlstandgesellschaft tut unserer Gesundheit nicht gut. Die Deutschen werden immer dicker. Wir essen das Falsche. Wir essen zu viel, zu süß und zu fett. Und wir bewegen uns viel zu wenig. Zu viele Menschen werden deshalb krank.Nach den neusten Zahlen der Internationalen Diabetes Föderation ist Deutschland das Land mit dem höchsten Vorkommen an Diabetes in Europa. 12 Prozent der 20- bis 79- Jährigen sind zuckerkrank. Das sind zwischen 7,5 und 8 Millionen Menschen.In jedem Jahr kommen rund 270.000 Neuerkrankungen mit Diabetes mellitus dazu. Daraus resultieren nach Berechnungen der Diabetes Akademie jährliche Kostensteige- rung von 1,8 Milliarden Euro für die Behandlung von Diabetes. Diese Last werden wir nicht schultern können. Gesundheitlich nicht und finanziell auch nicht. Es ist allerhöchs- te Zeit etwas zu tun.Es wird aber auch deutlich, dass das Gesundheitssystem die Diabetesepidemie nicht alleine bewältigen kann. Wir brauchen eine Nationale Strategie. Die wollen wir mit un- seren Anträgen auf den Weg bringen. Dazu gehört eine Analyse auf Landesebene. Nur wenn wir wissen, welche Situation wir in Schleswig-Holstein vorfinden, können wir entsprechende Maßnahmen entwickeln.„To do nothing is no longer an option”, war die Botschaft von Kofi Annan anlässlich der UN-Resolution zu Diabeteserkrankung 2006. Bereits vor acht Jahren verabschiedete Seite 1 von 2 die Generalversammlung der Vereinten Nationen ihre Diabetes Resolution. Sie warnte vor einer weltweiten Bedrohung durch eine Diabetespandemie. Die UNO forderte alle Mitgliedsstaaten auf, nationale Maßnahmen zur Prävention, Behandlung und Versor- gung von Diabetes zu entwickeln. Bislang haben 13 von 27 EU-Ländern einen nationa- len Diabetesaktionsplan verabschiedet. Deutschland gehört nicht dazu. Das ist ein ge- sundheitspolitisches Armutszeugnis und das wollen wir ändern.Besonders erschreckend ist für mich die Betroffenheit von Kindern. Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. ExpertInnen schät- zen, dass in Deutschland 25.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 20 Jahren mit Diabetes leben. Rund 15.000 Kinder und Jugendliche unter 14 Jahre lei- den unter Diabetes mellitus Typ 1. Mellitus Typ 1 ist mit 90 Prozent die häufigste Diabe- tesform in diesem Alter. Die Neuerkrankungsrate steigt jährlich um drei bis vier Prozent an.Aber auch Diabetes mellitus Typ 2, die häufigste Form der Zuckerkrankheit bei Er- wachsenen, ist bei Kindern auf dem Vormarsch. „Alterszucker“ nimmt bei Kindern und Jugendlichen zu, weil es immer mehr übergewichtige Kinder gibt. Gerade bei ihnen gibt es eine hohe Dunkelziffer unerkannter Typ 2 Erkrankungen. Das süße Leben in unserer Wohlstandsgesellschaft tut unserer Gesundheit nicht gut. In keinem Alter.Besonders in jungen Jahren hat es dramatische Folgen. Aus dicken Kindern werden häufig dicke Erwachsene. Wer schon als Heranwachsender an einer chronischen Al- terskrankheit leidet, hat schlechte Chancen später vollständig gesund zu werden. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Das müssen wir durch Information, Prävention, Früherken- nung ändern. Deshalb brauchen wir abgestimmte Konzepte – auf Landesebene und im Bund.Ich lade Sie herzlich ein, stimmen Sie unseren Anträgen zu. *** 2