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14.12.12 , 14:07 Uhr
SPD

Simone Lange: Zukunftsweisende Leitstellenstruktur und -technik

Es gilt das gesprochene Wort!
Kiel, 14. Dezember 2012



TOP 52, Verbesserungen bei den kooperativen Regionalleitstellen (Drucksache 18/337)



Simone Lange:
Zukunftsweisende Leitstellenstruktur und -technik


Herr Innenminister, ich danke Ihnen für den ausführlichen Bericht. An einer Stelle ihres Berichtes sprechen Sie etwas an, was auch mich beim Lesen des Antrages der CDU beschäftigt hat. Sie sagten, “der Berichtsantrag der CDU Fraktion beruht vermutlich auf Diskussionen um die Aktualisierung des Kartenmaterials”. Vermutlich.
Ich habe mich beim Lesen des Antrages der CDU-Landtagsfraktion gefragt, was Sie eigentlich wissen wollen. Der Antrag trägt die Überschrift "Stand der technischen Verbesserungen bei den kooperativen Regionalleitstellen Nord und West”. Im Antragstext jedoch fordern Sie den Innenminister auf, einen Bericht über die technischen Probleme zu geben. Wollen Sie nun etwas über den Fortschritt hören oder über die Schwachstellen?
Wenn wir über die Verbesserungen reden wollen, dann stelle ich fest, dass die kooperativen Regionalleitstellen nach Überwindung der Erprobungsphase unproblematisch und sicher laufen. Das Land Schleswig-Holstein hat den Schritt in Richtung einer zukunftsweisenden Leitstellenstruktur und Leitstellentechnik erfolgreich geschafft und alle Anfangsschwierigkeiten überwunden. Kommunen und Polizei arbeiten nun unter einem Dach und nutzen eine gemeinsame Systemtechnik zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger. 2



Doch die beste Technik ist nur so gut wie der Mensch, der sie bedient. Und deshalb danke ich all denen bei Polizei, Feuerwehr und Rettungswesen, die für die erfolgreiche Umstellung gesorgt haben und die täglich den erfolgreichen Betrieb garantieren.
Neben den technischen Vorteilen, die das neue System für die Kolleginnen und Kollegen in ihrer Leitstellenarbeit mit sich bringt, bieten die neuen kooperativen Leitstellen auch neue, zusätzliche Serviceleistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Beispielhaft nenne ich hier die Unterstützungsmaßnahmen im Bereich der ersten Hilfe. Ganz besonders herauszustellen ist das standardisierte Verfahren bei der telefonischen Unterstützung zur Wiederbelebung. Seit November 2010 führte die Regionalleitstelle Nord eine Aufzeichnung der durchgeführten telefonischen Wiederbelebungen im Einsatzgebiet durch. Von bisher 50 dokumentierten Vorgängen haben acht reanimierte Patienten nachweislich die Klinik ohne neurologische Defizite verlassen. Noch vor wenigen Jahren waren Telefonreanimationen in den Leitstellen kaum denkbar, sie waren dem Zufall überlassen und hingen stark von der persönlichen Qualifikation der Leitstellenmitarbeiter_innen ab.
Nun wollen wir aber auch die bestehenden Schwierigkeiten nicht verschweigen, die sich aktuell daraus ergeben, dass sich zum Beispiel die Einführung der Massenschnittstelle für einen aktuelleren, schnelleren und unabhängigeren Datentransport verzögert hat. Das hat zur Folge, dass die Kolleginnen und Kollegen mit Kartenmaterial arbeiten, das älter als ein Jahr ist. In Zukunft, und damit meine ich die bevorstehende Einführung der Massenschnittstelle, wird das Kartenmaterial nicht mehr älter als ½ Jahr sein.
Eine weitere Herausforderung stellt die Umstellung auf Digitalfunk dar. Hier erwarten wir eine Anpassungsphase bis Ende 2013.
Investitionen in die technischen Komponenten sind wichtig und erforderlich, aber auch in der Leitstelle ist das wichtigste Gut der Mensch. Lassen Sie uns das nicht vergessen!

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