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Gitta Trauernicht zu TOP 14+22: Ziel ist die maximale Förderung von Kindern von Anfang an
Es gilt das gesprochene Wort! Kiel, 25. Januar 2013TOP 14 + 22, Modellprojekt und Konzept für Familien- und Nachbarschaftszentren (Drucksachen 18/422 und 18/440)Gitta Trauernicht:Ziel ist die maximale Förderung von Kindern von Anfang anZum Thema liegen zwei Anträge vor, gekennzeichnet von hoher Übereinstimmung, aber einem entscheidenden Unterschied. Wir brauchen in Schleswig-Holstein kein Modellprojekt Familien- und Nachbarschaftszentrum, da es seit Jahren eine dynamische Entwicklung in der Praxis gibt. Tageseinrichtungen wurden und werden zu „Orten für Kinder und Familien“.Das macht im Kern eine Tageseinrichtung aus, die sich zum Familienzentrum entwickelt. Verortet im sozialen Nahraum, frühe Bildung und Erziehung fördernd, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sichernd, zugleich die Möglichkeit für die Eltern, Beratung, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Oder auch nur Treffpunkt für Familie sein, Sprache intensiv zu fördern, Kontakte zu anderen Hilfen, intergenerative und interkulturelle Aspekte.Diese Idee ist gut angekommen und hat zu einer Vielzahl von Zentren für Kinder und Familien geführt. Zeit für eine Bestandsaufnahme, um die wir die Landesregierung mit diesem Antrag bitten. Interessant dabei wäre auch eine Einschätzung zu den verschiedenen Ansätzen. In der Fachliteratur sind sie als integriertes Modell, Galerie- oder Lotsenmodell beschrieben.Die Weiterentwicklung der Tageseinrichtungen zu Familienzentren hier in Schleswig-Holstein wird erheblichen Anteil an der Entwicklung von Familienbildungszentren haben. Im Jahr 2008 wurde deshalb vom Sozialministerium begonnen, diese Entwicklung mit 20.000 Euro pro Einrichtung für erforderliche Investitionen zu unterstützen. 2Es gibt inzwischen keinen Zweifel, dass die Familienzentren einen wichtigen Beitrag zu mehr Familienfreundlichkeit leisten. Mit ihnen verbinden sich Chancen in der lokalen Politik und der sozialen Daseinsvorsorge. Das ist vor Ort erkannt und wo möglich, wird diese Entwicklung mit kommunalen Mitteln unterstützt, denn ohne zusätzliche Mittel für Koordination kann kein Familienzentrum entstehen und qualitativ hochwertige Arbeit leisten.Ein mit den Kommunen und freien Trägern erarbeitetes Rahmenkonzept könnte und sollte dazu beitragen, dass die Mindeststandards für ein Familienzentrum klar sind. Zwei Aspekte möchte ich zum Schluss betonen: Es ist ein gesellschaftlicher Fortschritt, dass Familien generell Unterstützungs- und Beratungsbedarf haben können. Eine Aufteilung in die „gute Familie“, die alles alleine schafft, und die „bedürftige Familie“, die als solche stigmatisiert ist, kann und darf es nicht mehr geben.Aber es ist kein Widerspruch, wenn ich die Erwartung hege, dass der Anspruch der Early Excellence Centers, aus denen sich die Familienzentren entwickelt haben, auf soziale Gerechtigkeit ausgerichtet ist.Ziel integrierter Leistungen für Kinder und Familien ist gesellschaftliche Integration und maximale Förderung von Anfang an, um die Bildungschancen und -gerechtigkeit von Kindern in unterprivilegierten Verhältnissen zu steigern. Diesen Aspekt sollten wir bei der Entwicklung des Rahmenkonzepts fest im Blick haben.Wir bitten um Zustimmung zum Antrag der Regierungsfraktionen. Den Antrag der CDU bitten wir, in den Ausschuss zu überweisen.