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Dr. Gitta Trauernicht: Ein Plädoyer für mehr Engagement in der Kindergesundheit
Kiel, 14. Februar 2013 Nr. 033/2013Gitta Trauernicht:Ein Plädoyer für mehr Engagement in der KindergesundheitZu Medienberichten über Mahnverfahren im Zusammenhang mit Früherkennungsuntersuchun- gen erklärt die kinderpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Gitta Trauernicht:Es ist gut, dass es eine Debatte zu den Vorsorgeuntersuchungen von Kindern in Schleswig- Holstein gibt. Anders als die Kritikerinnen, die keinen „Mehrwert“ in dem verbindlichen Einla- dungswesen sehen, rege ich eine intensive fachliche Beschäftigung mit dem Thema an. Dabei geht es insbesondere um folgende Fragen: Was läuft falsch bei der Kindervorsorge, wenn es eines so hohen Anteils an Erinnerungs- schreiben und Besuchen von Fachleuten bedarf? Warum lehnt das Bundesgesundheits- ministerium gesetzliche Regelungen ab? Welche Rolle nehmen die Krankenkassen ein? Warum wird der präventive Nutzen von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen für das gesunde Aufwachsen von Kindern nicht gesehen und forciert? Warum gibt es keine em- pirische Untersuchung zu den Zielgruppen, die erinnert werden müssen, und daraus ab- geleitete gesundheitspolitische Aktivitäten? Warum wird das präventive Instrument der Vorsorge als Screening für Kindeswohlge- fährdung missverstanden? Und wie ist es möglich, dass bei Kindern und Familien, die be- reits durch die Jugendhilfe unterstützt werden, diese Vorsorgeuntersuchungen verpasst werden? Wieso vor allem nehmen sogar gefährdete Kinder mit einem Amtsvormund nicht regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil?Das Kinderschutzgesetz Schleswig-Holstein hat mit seinen präventiven und intervenierenden Maßnahmen zu einem besseren Kinderschutz beigetragen. Dennoch gibt es immer wieder An- lass, die Errungenschaften kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Was wir aber brauchen, ist ein Mehr, nicht ein Weniger im Engagement für ein gesundes Aufwachsen unserer Kinder. Konstruk- tive Beiträge sind erwünscht, damit ein gesellschaftliches Klima der Förderung und des Schutzes aller Kinder weiter wachsen kann.