Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Jette Waldinger-Thiering zu TOP 34 - Zukunft der Lehrerbesoldung
Presseinformation Kiel, den 24.04.2013Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 34 Zukunft der Lehrerbesoldung Drs. 18/736Oberflächlich betrachtet scheint die CDU nun endgültig ihr Herz für Lehrerinnen und Lehrerentdeckt zu haben. Mit ihrem Antrag zur Zukunft der Lehrerbesoldung haben die Kollegenvermutlich ausschließlich die Interessen der Lehrerschaft im Blick. Es wird auf die Aussage derMinisterin verwiesen, wonach die Besoldung von Lehrkräften an Gemeinschaftsschulendemütigend sei. Es wird nach konkreten Plänen zur Anpassung der Besoldung gefragt. Undauch die Übernahme oder Nichtübernahme des Tarifabschlusses auf verbeamtete Lehrerinnenund Lehrer darf natürlich nicht fehlen.Um ehrlich zu sein: Diese Punkte sind wichtig und ich halte es für völlig legitim, jedeneinzelnen davon auf die Tagesordnung zu setzen. Besonders die Lohnungleichheit, die inmanchen Fällen zwischen Lehrkräften an ein und derselben Schule besteht, ist aus unsererSicht ungerecht.Was den SSW an diesem Antrag stört, ist die Tatsache, dass hier - direkt im Anschluss an dieemotionale Debatte zur Lehrerbildung - unterschiedliche Themen zusammen geworfen 2werden. Uns ist nicht klar, warum jetzt urplötzlich die Besoldungsfrage eine solcheDringlichkeit haben soll. Wenn es der CDU tatsächlich um das Wohl der Lehrerinnen und Lehrerim Land ginge, dann hätte sie sich doch schon früher für dieses Thema einsetzen können - jaeigentlich sogar müssen. Denn das Problem gibt es nicht erst seit gestern. Eins muss ichdeshalb deutlich sagen: So wichtig qualifizierte und motivierte Lehrkräfte auch sind. Dergewählte Zeitpunkt für diese Initiative zeigt deutlich, dass nicht die faire Besoldung dasvorrangige Ziel der CDU ist, sondern ganz einfach das Unruhestiften.Die Haushaltslage des Landes ist hinlänglich bekannt. Und trotzdem hat sich die rot-grün-blaue Koalition zum Ziel gesetzt, den Bildungsbereich in Schleswig-Holstein nachhaltig zustärken. Wir haben uns auf den Weg gemacht und zusätzliche Lehrerstellen geschaffen. Undwir sind in einen beispiellosen Dialog mit allen Betroffenen getreten. Auch die Reform derLehrerbildung ist, nicht zuletzt aufgrund der guten Mitarbeit der Universitäten, auf einemguten Weg. Sie alle wissen, dass ein solcher Prozess Zeit braucht. Und gerade weil wir dieseReform gründlich angehen, ist diese Zeit notwendig. Sie sehen also, dass wir uns auch vor demHintergrund der schwierigen Haushaltssituation des Landes für deutlich spürbareVerbesserungen im Bildungsbereich einsetzen.Ich will hier nichts kleinreden. Aber wenn die CDU die geplante Reform der Lehrerbildung zumAnlass nimmt, um die Besoldung unserer Lehrkräfte zu thematisieren, dann will ich klar sagen,dass hier recht wahllos und vorschnell Dinge miteinander vermischt werden. Denn wenn wirzum Beispiel über die Zusammenführung der Lehrämter an Gymnasien undGemeinschaftsschulen sprechen, dann wird sich für den überwiegenden Teil keine Änderungbei der Bezahlung ergeben. Hier sind in erster Linie gleiche Besoldungsstufen betroffen.Deshalb hat die geplante Reform der Lehramtsausbildung mit dem Problem der ungleichenBezahlung wenig zu tun.Fakt ist aber auch, dass gerade jene Pädagogen, die besonders wertvolle Arbeit in denGrundschulen leisten, in der Regel weniger verdienen. Diese Tatsache ist vor dem Hintergrund 3einer gleichlangen Ausbildung durchaus kritikwürdig. Auch die in Teilen abweichendeBezahlung der Lehrerinnen und Lehrer an Gemeinschaftsschulen ist uns ein Dorn im Auge. AusSicht des SSW sollte der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ auch in den Schulengelten. Die Koalition aus SPD, Grünen und SSW hat selbstverständlich den gemeinsamenWunsch, diese Ungleichheiten zu beheben. Für uns ist klar: Auch in Zeiten der Schuldenbremsemuss eine möglichst weitgehende Angleichung bei der Bezahlung unserer Lehrerinnen undLehrer das Ziel sein. Dieses Thema haben wir auf dem Zettel. Und wir werden darangemeinsam mit den Betroffenen arbeiten.