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Lars Harms zu TOP 17+41 - Antrag zur Einhaltung der Schuldenbremse und zum Altschuldentilgungsfonds für Land und Kommunen
Presseinformation Kiel, den 25. April 2013Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 17+41 Antrag zur Einhaltung der Schuldenbremse und zum Altschuldentilgungsfonds für Land und Kommunen Drs. 18/648, 18/744Zur Schuldenbremse gehört nicht nur eine Reduzierung desHaushaltsdefizits, sondern eben auch, dass man genau abwägt, wofürman investiert. Nur zur Erinnerung: Verschuldungen im Übermaß werdendurch eine Schuldenbremse unterbunden. Illusorische Forderungen wieeine Ansiedlungsförderung für Unternehmen oder etwa Investitionen inden Straßenneubau sind hier fehl am Platz. Wer gestern noch eineVerschärfung der Schuldenbremse fordert und heute beträchtlicheAusgaben einfordert –spricht mit gespaltener Zunge. Von Cäsh in derTäsch kann hier keineswegs die Rede sein. Man sollte sich in diesem Fall 2also auf das Wesentliche besinnen, nämlich den Konsolidierungspfad fürunser Land.Unsere Haushaltskonsolidierung steht und fällt aber langfristig damit, obes uns gelingt unsere Schulden dauerhaft abbauen zu können. Deshalb istein Altschuldentilgungsfonds unabdingbar.Schleswig-Holsteins Altschulden sind kein Pappenstiel – ganz imGegenteil. Es handelt sich hier um einen erheblichen Schuldenberg, dersich nicht einfach mal schnell wegschaufeln lässt. Das Problem hier ist vorallem die hohe Zinslast von Land und Kommunen, der so-genannteZinseszinseffekt. Ein anderes Problem ist, dass die staatlichenInstitutionen nur im begrenzten Umfang eigene Einnahmen haben, überdie sie auch selbst verfügen können. Das heißt auch, dass Länder undKommunen letztendlich keinen direkten Einfluss auf die Höhe derEinnahmen haben. Feststellen lässt sich jedenfalls, dass die Einnahmen inden letzten Jahrzehnten eher zu gering waren. Die Schuldenproblematikzieht sich durch die gesamte Bundesrepublik. Deswegen sollte es imgemeinsamen Interesse aller Bundesländer und Kommunen in derRepublik sein, sich zu einem Altschuldentilgungsfonds zu bekennen. Waswir brauchen, ist ein faires und gemeinsames Management derAltschulden von Ländern und Kommunen, das mit Hilfe des Bundesnavigiert wird. 3Hier muss ein Weg gefunden werden, die Schulden überall zu senken undnatürlich auch keine neuen Schulden mehr zu machen. Noch einmal zurErinnerung: Der Bund hat Schulden in Höhe von etwas mehr als 1,2Billionen Euro, die Länder rund 680 Milliarden und die Kommunenungefähr 133 Milliarden. Ein kleines Rechenexempel mag illustrieren, dassdie Lage eben doch nicht hoffnungslos ist.Wir gehen von 133 Milliarden Euro Schulden aus, die die Kommunen inganz Deutschland haben. Der Fonds für den Solidarpakt in dem derSolidarzuschlag eingezahlt wird, um den Aufbau Ost zu finanzieren, hatderzeit einen Überschuss von insgesamt 97 Milliarden Euro, weil derAufbau Ost immer weniger Mittel benötigt. Der Bund nimmt hierwesentlich mehr ein, als er auszahlt. Jährlich nimmt er rund 13 MilliardenEuro ein und zahlt aber nur rund 7 Milliarden aus – mit sinkender Tendenz.Das heißt nichts anderes, dass der Überschuss bis zum Ende desSolidarpaktes in 2019 auf rund 139 Milliarden Euro ansteigen wird – es seidenn, er wird in der Zwischenzeit für etwas anderes ausgegeben. Und nunahnen Sie, was kommt: Die Schulden der Kommunen könnten rechnerischalleine mit diesen Überschüssen in 2019 bezahlt sein!Deshalb: Der Altschuldentilgungsfonds muss endlich angegangen werdenund alle Ebenen müssen sich wie wir verpflichten, in Zukunftgrundsätzlich keine neuen Schulden zu machen. Die Tilgung der Altlastenist wichtig, damit sich Länder und Kommunen aus ihrer Stagnation 4befreien können, um endlich auch Perspektiven für die Zukunftmitgestalten zu können. Nur mit einem Altschuldentilgungsfonds fürLänder und Kommunen wird man der Schuldenproblematik wirklichnachhaltig Herr werden können.