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26.04.13 , 14:37 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß: Urban-Gardening bereichert die Kleingartenkultur

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein Pressesprecherin TOP 61 . – Situation des Kleingartenwesens in Claudia Jacob Schleswig-Holstein Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt der kleingartenpolitische Sprecher Telefon: 0431 / 988 - 1503 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Bernd Voß: Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de Urban-Gardening bereichert die www.sh.gruene-fraktion.de
Kleingartenkultur Nr. 175.13 / 26.04.2013
Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke der Landesregierung für den Bericht.
Kleingärten erfüllen wichtige städtebauliche, soziale und ökologische Funktionen. Sie tragen als zusammenhängende Grünzüge zur Verbesserung des Klimas in den Städten bei. Sie sind Orte der Begegnung zwischen Jung und Alt und zwischen Menschen ver- schiedener Herkunft.
Wir wollen sie erhalten und weiterentwickeln. Begehrlichkeiten auf die Flächen für Ge- werbeansiedlung oder andere bauliche Nutzungen bestehen ja vielfach durchaus, be- sonders in und am Rande der größeren Städte.
Da sind in erster Linie die Kommunen in der Verantwortung, durch eine verantwortliche und am Gemeinwohl orientierte Bauleitplanung diese Flächen dauerhaft zu sichern.
Kleingärten haben eine lange Tradition in Schleswig-Holstein. Die Bedeutung der klein- gärtnerischen Nutzung hat sich seit 1814 enorm gewandelt. Grob zusammengefasst lässt sich sagen, die Erholungsnutzung hat zugenommen, die Bedeutung der Selbst- versorgung abgenommen.
Daneben haben sich aber in den letzten Jahren neue Formen der gärtnerischen Betäti- gung in Städten außerhalb von privaten Hausgärten entwickelt. Sie werden neudeutsch als „Urban Gardening“ bezeichnet.
Der Begriff lässt sich vielfältig definieren, die Palette reicht von gemeinschaftlicher Nut- zung einer Parzelle in einer Kleingartenanlage über in öffentlichen Parks integrierte, all- gemein nutzbare Gemüse- oder Kräutergärten bis hin zur nicht ganz legalen, aber tole- rierten Zwischennutzung von Brachflächen. Seite 1 von 2 Zwar ist das ländlich geprägte Schleswig-Holstein nicht die Hochburg dieser Entwick- lung, sondern vor allem Berlin, Hamburg und andere Ballungsräume. Ich finde, das ist eine interessante Entwicklung, die zeigt, dass Gärtnern und Landwirtschaften in der Stadt angesagt ist und auch für viele junge Leute wieder attraktiver wird.
Und auch in Kiel gibt es schon das erste öffentliche Gemüsebeet, auf einer vormals öf- fentlichen Rasenfläche der Stadt zwischen Holtenauer Straße und Gerhardstraße gele- gen gibt es das Projekt „Denk mal: Gemüse“ – dieses geht schon in die zweite Saison.
Und öffentlich ist die Nutzung in jeder Beziehung, sogar im Internet kann jeder verfol- gen, was dort passiert. Am 13. April wurden Pastinaken und Rote Beete gesät. Am 22. September letzten Jahres fand das gemeinschaftliche Erntefest der ersten Saison statt. Es gab Mangoldquiche und Apfelkuchen.
Wir sehen an diesem Beispiel: Beim Urban-Gardening tritt das gemeinschaftliche Han- deln, das Miteinander in den Vordergrund.
Viele dieser Projekte verstehen sich auch im weiteren Sinne als „politisch“, sie verbin- den die gärtnerische Tätigkeit mit gesellschaftlichen Zielen, wollen Bewusstsein schaf- fen für umweltschonende Erzeugung und bewussten Umgang mit Lebensmitteln, inter- kulturellen Austausch fördern oder Solidarität zwischen Jung und Alt stärken.
Ziele, denen sich auch die Kleingartenvereine in den unterschiedlichen Facetten und Intensität widmen. Die Kleingartenvereine sollten ein starkes Eigeninteresse haben, ge- zielt auch junge Leute anzusprechen und die Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen Nutzung von Gärten zu ermöglichen.
Die Stadt Kiel hat Ende letzten Jahres ein Arbeitsprogramm zur Aufstellung eines Kleingarten-Entwicklungs-Konzeptes beschlossen. Das finde ich sehr begrüßenswert, und angesichts der Auseinandersetzungen, die es ja in der Vergangenheit um Kieler Kleingartengelände und konkurrierende Nutzungsansprüche gegeben hat, wird so ein Konzept auch dringend benötigt.
Eine intensive Beteiligung der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, sowie auch der inte- ressierten Öffentlichkeit, ist dabei vorgesehen. Das ist auch meiner Ansicht nach un- verzichtbar. Es sollen in dem Konzept auch alternative Gartenformen, einschließlich ei- ner stärkeren Öffnung und Einbindung der Kleingartenanlagen als „Kleingartenparks“, berücksichtigt werden.
Und es freut mich, dass auch das Urban-Gardening ausdrücklich erwähnt wird. Ich wünsche der Stadt Kiel viel Erfolg mit ihrem Konzept und den Kleingartenvereinen im Land regen Zulauf.
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