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Lars Harms zu TOP 53 - Wachstumslücke schließen
Presseinformation Kiel, den 29. Mai 2013Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 53 Wachstumslücke schließen Drs. 18/573, 18/793Auch von meiner Seite natürlich noch vielen Dank an die Ministerin und ihr Team für denausführlichen Bericht. Der Bericht hat noch einmal ganz genau dargestellt, wie sich Schleswig-Holstein in den letzten 25 Jahren entwickelt hat, wo das Land heute steht und was sich dieLandesregierung für die Zukunft vorgenommen hat. Entscheidend für heute und die Zukunftist, dass die Konsolidierung des Haushaltes an Investitionen geknüpft ist. Vor demHintergrund der aktuellen Schuldenbremse müssen die Landesregierung und wir als Landtaguns eben gründlich damit befassen, wofür wir das Wachstum brauchen. Dass Bildung eineInvestition ist, muss glaube ich nicht weiter erklärt werden. Bildung und Wachstum sind zweiAspekte, die miteinander verbunden sind. Hier müssen wir mehr tun, damit junge Menscheneine noch bessere Qualifizierung für den Arbeitsmarkt bekommen. Diese Aufgabe hat dieKüstenkoalition verstanden und angegangen. Wir möchten den jungen Leuten vermehrt dieChance zu einem höheren Schulabschluss geben. Hier wurde in der Vergangenheit zu weniggetan. Im Hochschulbereich möchten wir die Verbindungen zwischen Universität und derlokalen Wirtschaft noch besser vernetzen. Der Masterstudiengang Wind-Engineering ist ein 2Beispiel dieser Idee. Als Energieland kann sich Schleswig-Holstein einfach nicht leisten, aufdiese speziell ausgebildeten Akademiker zu verzichten.Außerdem setzen wir uns für eine konsequente Gleichstellung der Geschlechter ein, besondersim Berufsleben. Dabei geht es nicht nur um Lohn, sondern auch um die Vereinbarkeit vonFamilie und Berufstätigkeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt eine wichtige Rolle,für das Wachstum der Wirtschaft. Diese Aufgabe müssen Wirtschaft und Politik gemeinsamangehen. Deshalb stellen wir noch mehr Geld für Kindergärten zur Verfügung. Dies ist nichtnur eine gute und wichtige Sozialleistung, sondern gerade auch eine wichtige Förderung imSinne der Wirtschaft. Eine bessere Kinderbetreuung ist auch eine direkte Förderung derWirtschaft. Rot-grün-blau hat das erkannt und handelt hier.Eine ganz andere Baustelle, jedoch nicht weniger wichtig, ist die dringend notwendigeenergetische Sanierung von landeseigenen Gebäuden. Am Zustand einiger Hochschulen,Polizeistationen und Verwaltungsgebäude muss dringend etwas getan werden. Für einige dernötigen Baumaßnahmen kann das neue Programm PROFI genutzt werden. 50 Millionen Eurostehen zur Verfügung, um Gebäude beispielsweise energetisch zu sanieren. Das spart auflange Sicht Geld beim Betrieb der Gebäude, löst einen Teil des Investitionsstaus auf und schafftArbeitsplätze im Baubereich. Auch hier wird in Wachstum investiert.Daneben müssen wir weiterhin daran arbeiten, unsere Verwaltungsstrukturen noch effizienterzu machen. Doppelstrukturen müssen erkannt und abgebaut werden. Ebenso müssen wir denAufgabenabbau angehen.Deshalb wollen wir das Finanzausgleichsgesetz ändern und Zahlungen an die Kommunenmehr an die konkrete Leistungserbringung koppeln. Wenn Kommunen für ihre soziale undkulturelle Aufgabe das bekommt, was sie benötigen, sind sie in der Lange, eine soziale und 3kulturelle Infrastruktur aufrecht zu erhalten, die gerade auch einen Standortfaktor für dieWirtschaft ist. Auch hier ist also rot-grün-blau auf dem absolut richtigen Weg.Ein anderer wichtiger Schritt in Richtung Wachstum ist das Tariftreuegesetz. Das Gesetz bringtnicht nur Vorteile für die Beschäftigten, sondern es schützt insbesondere unsere ordentlichenUnternehmen vor Wettbewerb durch Konkurrenten, die mit Dumpinglöhnen arbeiten. Sogesehen schafft das Tariftreuegesetz eine faire Ausgangsposition, die etwas Entscheidendesmöglich macht, nämlich die Gleichheit im Wettbewerb. Und das liegt gerade auch im Interesseder Kommunen. Sie haben eine größere Sicherheit, dass die Unternehmen, die in denKommunen Steuern zahlen, auch eine reelle Chance haben, im Wettbewerb bestehen zukönnen. Das heißt auch, dass das Gesetz dazu beiträgt, dass regionale UnternehmenSteuerzahler in unseren Kommunen bleiben können. Das Senken der Sozialausgaben sowie dieSicherstellung von Steuerkraft vor Ort, sind wegweisende Faktoren, die Nachhaltigkeit in denKommunen möglich macht. Und darüber hinaus bekommen unsere Unternehmen dieSicherheit, dass es fair auf dem Markt zugeht und dass sie Chancen im Wettbewerb haben.Mehr kann man für die Wirtschaft nicht tun.Ein ganz anderer, aber genauso wichtiger regionaler Faktor, sind die Sparkassen in unseremLand. Denn sie finanzieren ungefähr die Hälfte aller Existenzgründungen. Die Sparkassen sinddas Rückgrat der Geld- und Kreditversorgung, der überwiegend mittelständischen Wirtschaft,des Handwerks und natürlich auch der Privatkunden. Führend sind die Sparkassen darüberhinaus auch bei der Ausbildungsquote und beim Anteil an nicht-staatlicher Förderung vonKultur und gemeinnützigen Investitionen in Schleswig-Holstein. Sparkassen gehörenunbestritten zum täglichen Leben dazu. Vor einigen Monaten haben wir die möglichePrivatisierung der Sparkassen im Land verhindert. Damit haben wir sichergestellt, dass dieSparkassen ihr Geschäftsmodell, welches sich besonders durch die Regionalität auszeichnet,weiter fortführen können. Auch diese Maßnahme unterstützt die Wirtschaft direkt. 4Aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht können wir auch auf Investitionen im folgendenSektor nicht verzichten: der Energiewende. Das Markenzeichen Schleswig-Holsteins ist dieWindenergie. An der Westküste hat sie sich zu einem Wirtschaftsfaktor entwickelt, der dortnicht mehr wegzudenken ist. 13 von 1000 Arbeitnehmern sind in Schleswig-Holstein im Bereichder Erneuerbaren Energien tätig. Damit liegt unser Land in der Bedeutung der ErneuerbarenEnergien für den regionalen Arbeitsmarkt auf Platz zwei, im Vergleich zu den anderenwestdeutschen Bundesländern. Das ist unbestritten eine starke Position, heißt aber auch, dassnach oben noch Luft ist. Die Westküste ist Schleswig-Holsteins Vorreiterin im Bereich derregenerativen Energien. Und genau diesen Bereich werden wir auch in Zukunft weiter fördern.Im Zusammenhang mit der Offshore-Windenergie wird den Häfen und dem Flugplatz Husum-Schwesing künftig eine neue Rolle zuteil. Der künftige Helikopterstandort in Schwesing könnteden Offshore-Bereich versorgen, und das wetterunabhängiger und schneller als eineSchiffsversorgung. Hier muss einiges getan werden, denn sonst werden sich die Unternehmenwohlmöglich bei unseren Nachbarn niederlassen. Das können wir uns nicht leisten. Unddeshalb steht hier eine Weiterentwicklung, die ebenfalls eine regionale Wirtschaft stärkt, beiuns ganz oben an.Sie haben jetzt nur einige Beispiele genannt bekommen, wie unsere Koalition durch ihre Politikdie Wirtschaft stärkt. Innovationen mit Wachstum gleichzusetzen wäre naiv. Auf der anderenSeite muss man aber feststellen, dass das Einfrieren von Investitionen für unser Land fatalwäre. Deshalb gilt es Spielräume zugunsten der Entwicklung von Schleswig-Holsteinauszunutzen. Wir müssen also in Bewegung bleiben, um Wachstum, Wohlstand undLebensqualität zu sichern. Und genau das werden wir als rot-grün-blaue Koalition tun.