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20.06.13 , 16:51 Uhr
SSW

Flemming Meyer zu Brunsbüttel: Ein starkes Stück

Pressemitteilung Nr. 52/2013
Kiel, 20.06.2013

Pressesprecher Per Dittrich, Tel. 0431-988 1383



Ein starkes Stück
Zur Aufhebung der Genehmigung für das Zwischenlager Brunsbüttel durch das OVG Schleswig erklärt der energiepolitische Sprecher des SSW im Landtag, Flemming Meyer:
Sollte sich im Rahmen der Urteilsbegründung die Vermutung erhärten, das OVG
Schleswig habe die Genehmigung für das Zwischenlager Brunsbüttel maßgeblich
deshalb entzogen, weil das Bundesamt für Strahlenschutz keine hinreichenden
Informationen für die Abwägung von Terrorsicherheit und zu panzerbrechenden
Waffen zur Verfügung gestellt hat bzw. aus Geheimschutzgründen durfte, dann
wäre das ein starkes Stück.


Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit, sensible Informationen zur
Anfälligkeit von Atomreaktoren und Zwischenlagern als Verschlusssache zu 2
führen, um terroristischen Gruppierungen keine Anleitungen in die Hände zu
spielen: Es wäre unzumutbar für die Bürgerinnen und Bürger, wenn die
Energiewende Gefahr liefe, an föderalistischem Kompenzgerangel zu scheitern.


Es kann nicht angehen, dass ein deutsches Gericht, das sich in letzter Instanz mit
entscheidenden Sicherheitsfragen auseinanderzusetzen hat, nicht befugt ist, sich
über einen Gutachter nach den Regeln der Verschwiegenheit Zugang zu
relevanten Informationen bei einer deutschen Bundesbehörde zu verschaffen.
Hier sind Bundesumwelt- und Bundesjustizminister dringend in der Pflicht,
Abhilfe zu schaffen.


Die Bürgerinnen und Bürgern müssen darauf vertrauen können, dass Bund und
Länder den Ausstieg aus der Atomkraft zügig und mit aller Kraft voranbringen.
Deshalb ist es gut und wichtig, dass Umweltminister Robert Habeck heute
nochmal die Einstellung der Landesregierung bekräftigt hat: Schleswig-Holstein
will und wird seinen Teil der Verantwortung übernehmen, damit der Ausstieg aus
der Atomenergie gelingen kann.


Dem Oberverwaltungsgericht ist gewiss kein Vorwurf zu machen. Im Gegenteil
zeigt dieser Fall, dass sich die Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen können,
dass Genehmigungen für eine Zwischenlagerung in Schleswig-Holstein auch von
der hiesigen Justiz nach den Kriterien höchster Sicherheitsstandards überprüft
werden.


Unabhängig vom Ausgang und Hintergründen des Urteils bleibt festzuhalten,
dass die Atomenergie ein gigantischer Fehler war, der uns noch lange, lange Zeit
belasten wird. Eine hundertprozentige Sicherheit wird es bei der Produktion und 3
Lagerung von Atomabfall nie geben, deshalb kann der Ausstieg gar nicht schnell
genug gehen.

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