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Lars Harms: Dialog und Lösung bei der Beamtenbesoldung
Presseinformation Kiel, den 21. Juni 2013Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 5 Gesetzentwürfe zur Besoldungs- und Versorgungsanpassung Drs. 18/816, 18/820, 18/914Schon als wir seinerzeit die Beamtenbesoldung in einer Aktuellen Stundeberaten und auch als wir das Thema in der ersten Lesung zumGesetzentwurf der Landesregierung debattiert haben, habe ich deutlichgemacht, dass der Gesetzgebungsprozess mit der ersten Lesung nochnicht beendet ist. Ich, aber auch andere Vertreter der Koalition, habenimmer gesagt, dass Änderungen am Gesetzentwurf noch vorgenommenwerden sollten. Es ging damals darum, erst einmal herauszufinden, ob undwelche Notwendigkeiten bestehen und welche Spielräumemöglicherweise noch vorhanden sind. 2Der Gesetzentwurf der Landesregierung war ein sehr vorsichtigerGesetzentwurf, der insbesondere dem drohenden Haushaltsnotstandgerecht werden sollte. Es ist schon immer wieder merkwürdig, wie schnellsich Argumentationen ändern. Jede Ausgabe wird von der Opposition mitdem Hinweis begleitet, das könnten wir uns nicht leisten, weil wir vor demHaushaltsnotstand stehen. Wenn es dann aber gerade einmal passt, danngeht man auf die Barrikaden und fordert Mehrausgaben, ohne mit derWimper zu zucken. Meine Damen und Herren, ich glaube nicht, dass diesesreflexartige Handeln der Opposition dem Ruf der Politik wirklich gut tut.Etwas weniger wäre da mehr gewesen. Und ich glaube auch nicht, dasssich diese oberflächliche Oppositionsrhetorik bei den Wählern oder denBeamtinnen und Beamten verfängt.Wie gesagt, hat die Landesregierung seinerzeit einen vorsichtigenGesetzentwurf eingebracht, wohl wissend, dass natürlich noch weitereDiskussionen notwendig sein würden. Wir haben von Anfang an gesagt,dass wir die Zeit bis zur zweiten Lesung nutzen wollten, um zu sehen, obnoch mehr möglich ist. Denn auch wir sehen natürlich, dass dieMitarbeiter das wichtigste Kapital sind, das wir haben. Und auch wirschätzen die Arbeit unserer Mitarbeiter. Daran haben wir auch nie einenZweifel gelassen. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv mit denbetroffenen Gruppen gesprochen und uns auch in den Fraktionen beraten. 3Gleichzeitig haben wir natürlich auch in engem Kontakt mit derLandesregierung nach einer für alle Seiten tragfähigen Lösung gesucht.Insofern kann man auch nicht sagen, dass sich die eine oder die andereSeite durchgesetzt hat. Es ging vielmehr darum, dass Landesregierung,Koalitionsfraktionen und die Betroffenen im ständigen Austausch nacheiner Lösung gesucht haben.Und ich bin davon überzeugt, dass die Lösung, die heute vorliegt, auch dieLösung gewesen wäre, die herausgekommen wäre, wenn wir keineZensusmillionen in die Kasse gespült bekommen hätten. Es hätte aberwahrscheinlich länger gedauert, um einen Weg zu finden. DieZensusmillionen haben nun aber schon früh die Türen geöffnet, so dassrecht frühzeitig eine Lösung möglich wurde. Dass wir nun heute diewirkungsgleiche Übernahme des Tarifabschlusses für die Beamtenbeschließen werden, ist für mich eine logische Konsequenz daraus, dasswir schon in den Debatten zuvor gesagt haben, dass wir noch Spielräumenutzen wollten.Heute haben wir nun eine Lösung, die die Beamten nicht nur finanziellbesser stellt, als die Ursprungslösung. Wir haben auch eine Lösung, dienoch mehr Probleme löst. Da sei genannt die Erhöhung der Beihilfe, dieWiedereinführung der Jubiläumszulage und auch die Gewährung von 4Zulagen für bestimmte Gruppen der Beamten. All das haben wir in einPaket gegeben, das besser ist, als die Lösungen in manch anderenBundesländern. Im bundesweiten Vergleich kann sich unsere Lösung alsosehen lassen. Deshalb glaube ich, dass unsere Beschäftigten mit derwirkungsgleichen Übernahme des Tarifabschlusses und der zusätzlichgewährten Leistungen sehr zufrieden sein können.Mit dem heutigen Beschluss zeigen wir als Koalition wieder, dass wir denDialog ernst nehmen und dass wir auf Argumente eingehen. Das setztallerdings voraus, dass man sich auch miteinander unterhält und bereit ist,Argumente abzuwägen. Wir waren das in diesem Gesetzgebungsprozessund wir werden das auch in unserer weiteren Regierungszeit sein. Dasnehmen die Menschen draußen auch wohlwollend wahr. Das mag mancheinen ärgern – mich allerdings nicht. Und deshalb freut es mich, dass derDialogprozess in Sachen Beamtenbesoldung ein gutes Ende gefunden hat.