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Landesbeauftragter bemängelt Umsetzung der schulischen Inklusion
127/2013 Kiel, 13. November 2013Landesbeauftragter bemängelt Umsetzung der schulischen InklusionKiel (SHL) – Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Ulrich Hase, fordert von der Landesregierung mehr Anstrengung bei der schulischen Inklusion. „Wir müssen aufpassen, dass die Schulen besser auf das Thema Inklusion vorbe- reitet werden, damit es keine Inklusionsverlierer gibt“, sagte Hase heute (13. No- vember) in Kiel.Ziel der Inklusion sei es, Schüler, die wegen einer Behinderung gefördert werden, stärker in Regelschulen und weniger in Förderzentren zu beschulen. Bei dieser Entwicklung sei Schleswig-Holstein im Bundesvergleich in der Spitzengruppe der Länder, so der Landes- beauftragte: „Die Integrationsquote betrachtet jedoch lediglich die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Behinderung in Regelschulen. Eine Aussage zu der Qualität ist damit überhaupt nicht getroffen. Auch ist nicht ersichtlich, wie viele der Schulen Schleswig- Holsteins bereits inklusiv umstrukturiert sind“. Hase beklagt zudem, dass die Umsteue- rung ohne ausreichende inhaltliche Konzepte und fachliche Vorbereitung sowie zu gerin- gen finanziellen Mitteln durchgeführt werde.Für Einzelne könne dies negative Folgen haben: In der Dienststelle des Landesbeauftrag- ten würden Fälle geschildert, in denen es erhebliche Probleme mit der Finanzierung von Schulwegbegleitung oder schulischer Assistenz (Unterstützung im Unterricht) gebe. „Teilweise können Schüler über Wochen nicht beschult werden. Hier fehlt eine klare Ver- einbarung über die Finanzierung beider Unterstützungsformen“, bemängelt Hase.Schüler mit Behinderung, die in der Regelschule wenige Stunden in der Woche von ei- nem Sonderpädagogen begleitet werden, bekämen zudem in schwierigen Situationen im Schulalltag oder gar in Pausensituationen nicht die notwendige Unterstützung. „Der Son- derpädagoge wird für eine oder mehrere Schüler eingesetzt. Eine behutsame Aufklärung Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119 E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet:www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de 2und kontinuierliche Begleitung der Schulklasse ist aber nicht geklärt“, so der Landesbe- auftragte.„In der Umsetzung fehlt die fachliche Vorbereitung der Lehrerschaft und die Aufklärung sowie Einigung über Ziele und Wege der Inklusion“. Hase appelliert daher, zunächst eine Einigung über Konzepte mit Schülern, Eltern und Lehrern zu erreichen. „Es müssen An- reizsysteme für die Schulen zur Umsetzung von Inklusion geschaffen werden. Weiterhin muss eine Förderung konkreter inklusiver Modelle stattfinden“, so Hase abschließend.