Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Flemming Meyer zur Entwicklung des Waldanteils
PresseinformationKiel, den 20.11.2013Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 21+26+30 Anträge zur Entwicklung des Waldanteils Drs. 18/1271, 18/1284, 18/1299Fraktionsübergreifend wurde 1995 das politische Ziel für Schleswig-Holstein gesetzt, denWaldanteil bis 2010 auf 12% zu bringen. Mit den derzeit ca. 10,3% Waldanteil stellen wir aber fest,dass der gesetzte Zeithorizont längst überschritten wurde und uns rund 27.000 Hektar bis zurZielmarke fehlen. Rückwertig betrachtet, ist diese Zielsetzung sehr ambitioniert. Nichts destotrotz, halten wir weiterhin daran fest.Zur Ehrlichkeit gehört aber, dass es nicht absehbar ist, wann wir die 12% erreichen. Aber dieseKoalition wird sich nicht von den 12% verabschieden.Wer die Entwicklung der Neuwaldbildung der letzten Jahre genauer betrachtet, stellt fest, dasswir seit 1995 kontinuierlich einen Rückgang im Umfang der Neuwaldbildung zu verzeichnenhaben. Oder anders: Auch andere Landesregierungen sind – wenn man so will – an denZielsetzungen gescheitert. Das gehört auch zur Wahrheit. 2Natürlich spielt die klamme Haushaltlage des Landes hierbei eine maßgebliche Rolle. Danebenhat sich aber auch die Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft in den letzten Jahren verstärkt, diezusätzlich durch die Biomassenutzung verschärft wurde. Es ist eben einfacher und schneller Geldzu verdienen mit Energiemais, als einen Wald neu anzupflanzen. Das gehört auch zu einerehrlichen Diskussion, wenn wir über Neuwaldbildung reden und wie wir die fehlenden 1,7%umwandeln können.Schleswig-Holstein ist das waldärmste Flächenland in Deutschland. Damit einher geht auch einegesellschaftliche Verantwortung für unseren Wald und seine Weiterentwicklung.Das Aufgabenspektrum des Waldes ist so umfangreich wie bei kaum einem anderenLebensraum. Wälder sorgen für gute Luft und sauberes Wasser, sie sind gut für unser Klima, siebieten Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum und haben eine Erholungsfunktion fürden Menschen. Darüber hinaus sorgt eine naturnahe Forstwirtschaft für den Rohstoff Holz. Diesegesellschaftlichen Aufgaben sollen unsere Wälder auch künftig leisten.Es soll aber auch Bereiche geben, wo wir den Wald sich selbst überlassen. Dort soll sich der Waldnatürlich entwickeln, ohne dass der Mensch in den Prozess eingreift. Er soll seiner natürlichenDynamik überlassen werden. Unterschiedliche Waldstadien und –gesellschaften sorgen fürvielfältige Lebensräume und Strukturen und leisten somit einen wertvollen Beitrag zurArtenvielfalt.Aus diesem Grund hat sich Deutschland mit der nationalen Strategie zur biologischen Vielfaltdas Ziel gesetzt, bis 2020 den Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung auf 5%zu erhöhen. Die natürliche Entwicklung der Waldflächen der öffentlichen Hand sollen mitdemselben Zeithorizont auf 10% geführt werden.Für Schleswig-Holstein können wir feststellen, dass derzeit rund fünf Prozent des Landeswaldesals Naturwald ausgewiesen sind. Damit ist Schleswig-Holstein bereits auf einem guten Weg.Darüber hinaus wurde von den Landesforsten bereits ein Konzept erarbeitet, um den Anteil dernaturnahen Waldflächen weiter zu erhöhen. 3Ich denke, dass wir mit dem vorliegenden Antrag einen guten Weg eingeschlagen haben, um dieZiele der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt zur naturnahen Waldentwicklung inSchleswig-Holstein erreichen zu können.