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Flemming Meyer zur Änderung der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung
Presseinformation Kiel, den 22.11.2013Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 47 Änderung der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung Drs. 18/1309Die Zahl der in Deutschland lebenden Vegetarier und Veganer lässt sich nicht eindeutigverifizieren. Die Nationale Verzehrstudie II von 2008 geht davon aus, dass in Deutschland rund1,3 Millionen Vegetarier und 8o.000 Veganer leben. Die Schätzung des VegetarierbundesDeutschland geht derzeit von rund 7 Millionen Vegetarier und ca. 700.000 Veganer inDeutschland aus - mit steigender Tendenz.Diese Menschen entscheiden sich aus unterschiedlichsten Gründen für eine vegetarische odervegane Lebensweise. Die Motive sind unterschiedlich; beispielsweise ein wachsendesBewusstsein für Tierrechte und Tierethik, eine gesündere Ernährung oder das Wissen um dieZusammenhänge von Tierproduktion und Klimawandel, Umweltschutz und Welternährung.Wer sich in Deutschland bewusst für eine vegetarische oder vegane Lebensweise entscheidetoder aus religiösen Gründen Schweinefleisch meidet, der stößt häufig auf das Problem, sich erstdurch die Deklaration auf der Verpackung durchkämpfen zu müssen, um sich dann für odergegen das Produkt zu entscheiden. Der Verbraucher hat also eine Wahlfreiheit. Damit wäre allesgut. 2Es gibt jedoch Fälle, da reicht die Deklaration nicht aus. Nach Einschätzung derVerbraucherzentrale geht aus den Zutatenlisten nicht deutlich hervor, ob in einem Lebensmitteltierische Bestandteile vorhanden sind, weil sie lebensmittelrechtlich nicht als Zutat gelten. Diesist eine Irreführung der Verbraucher.Aus diesem Grund wäre eine deutliche Kennzeichnung vegetarischer oder veganer Lebensmittelhilfreich. Nun ist es jedoch so, dass die Begriffe vegetarisch oder vegan rechtlich nicht geschütztsind und deshalb kommt es immer wieder zu Missständen. Hier besteht Klärungsbedarf.Wir brauchen eine klare Deklaration für Verbraucher. Es muss deutlich sein, ob ein Produkttierische Bestandteile enthält und gegebenenfalls von welcher Tierart und ob ein Produktzusätzlich Bestandteile tierischen Ursprungs aufweist. Hierfür brauchen wir ein Label, das diesbeinhaltet. Wenn man so will, eine Handreichung für Verbraucherinnen und Verbraucher.Vegetarier oder Veganer sind längst keine kleine Randgruppe mehr. Hier hat sich ein Marktentwickelt, der wirtschaftlich nicht zu vernachlässigen ist.Wenn der Wunsch nach vegetarischen oder veganen Lebensmittel früher bei manchenLebensmittelproduzenten noch für Unverständnis gesorgt hat und mit Desinteresse gestraftwurde, hat es sich heute teilweise in Gegenteil verkehrt.Soll heißen, es gibt Lebensmittelhersteller, die diesen Trend und Markt durchaus erkannt habenund nun entsprechend damit werben. Ein großer Lebensmittelhersteller für Tiefkühlkost bringtjährlich eine Produkttabelle heraus, die genau aufschlüsselt, ob das Produkt für veganeErnährung, lacto-vegetarische Ernährung, ovo-lacto-vegetarische Ernährung geeignet ist oder obdas Produkt Gelatine enthält – und deklariert es entsprechend.Doch wie soll der Verbraucher wissen, welcher Lebensmittelproduzent sauber arbeitet. DerVerbraucher braucht also eine klar ersichtliche Handreichung, woraus schnell und übersichtlichhervorgeht, um was für ein Produkt es sich handelt. Nur ein entsprechendes Label – dasbundesweit und EU-weit anerkannt ist – würde hier wirklich weiterhelfen.