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Jette Waldinger-Thiering: Es darf keine prekäre Beschäftigung im Land geben"
Presseinformation Kiel, den 13.12.2013Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 48 Konzept zur Reduzierung der befristeten Beschäftigung von Lehrkräften, Verträge von Lehrkräften nicht mit Ferienbeginn enden lassen Drs. 18/926, 18/1047 und 18/1361 „Es darf keine prekäre Beschäftigung im Land geben“Es ist ja nun nicht so, als würden wir dieses Thema hier und heute zum ersten Mal diskutieren.In der letzten Debatte über Sinn und Unsinn der befristeten Beschäftigung von Lehrkräftenhabe ich schon versucht, eins ganz deutlich zu machen: Der SSW ist mit dem Anspruch in dieseKoalition eingetreten, dass es keine prekären Arbeitsverhältnisse in unserem Land geben darf.Dies gilt ganz besonders dann, wenn das Land als Arbeitgeber auftritt. Glücklicherweise wirddiese Haltung von unseren Koalitionspartnern voll und ganz geteilt. Es ist deshalb völligunstrittig: Wir können nicht Tariftreue einfordern und uns für einen Mindestlohn einsetzen,während auf der anderen Seite systematisch von armutsfördernden Zeitverträgen Gebrauchgemacht wird. 2Bevor hier wieder lautstark „Skandal!“ geschrien wird, will ich die Dinge gerne kurz insVerhältnis setzen. Es ist mehrfach darauf hingewiesen worden, dass Schleswig-Holstein zu denLändern zählt, die noch am wenigsten zu diesem Mittel gegriffen haben. Auch die Tatsache,dass gerade die besonders problematischen Verträge, die nicht einmal einen Anspruch aufArbeitslosengeld 1 gewährleisten, zur absoluten Ausnahme gehören, ist allgemein bekannt.Und auch aus dem Bericht der Landesregierung geht klar hervor, dass befristete Beschäftigungganz sicher nicht die Regel an unseren Schulen ist. Im Verhältnis zur Gesamtzahl derPlanstellen im Haushalt sind es gerade einmal 4,7 Prozent. Natürlich muss dieseBeschäftigungsform so gering wie irgend möglich gehalten werden. Deshalb ist uns dieserWert auch definitiv noch zu hoch. Aber ich bitte um etwas Augenmaß: Es ist niemandem damitgeholfen, wenn man dieses Problem noch überhöht.Nicht erst mit dem vorliegenden Bericht wird deutlich, dass wir in dieser Frage auf einem gutenWeg sind. Während es in der Vergangenheit wirklich noch häufig zeitbegrenzte Verträge fürLehrerinnen und Lehrer gab, die nicht selten um eine Weiterbeschäftigung bangen mussten,geben wir diesen Menschen jetzt bessere Aussichten für ihre Zukunft. Wie Sie alle wissen,schaffen wir derzeit neue Lehrerstellen, die in der Folge in Stellen übergehen, die durchPensionierung frei werden. Trotz der schwierigen finanziellen Lage des Landes nehmen wir fürdiese 125 „kw-Stellen“ viel Geld in die Hand. Damit eröffnen wir ganz konkreteZukunftsperspektiven gerade für junge Lehrerinnen und Lehrer. Und dies ist uns schon deshalbso besonders wichtig, weil wir sie unbedingt hier in Schleswig-Holstein halten wollen.Wir dürfen uns in dieser Sache aber keine Illusionen machen. Wir werden auch in Zukunft nichtvöllig auf Befristungen bei unseren Lehrkräften verzichten können. Das heißt im Klartext: Somanches Arbeitsverhältnis wird nicht fortgeführt werden können, weil es sich zum Beispiel umSchwangerschafts- oder Krankheitsvertretungen handelt. Mit dem Wegfall desBefristungsgrunds besteht rein arbeitsrechtlich einfach keine Möglichkeit mehr, diese Leuteweiter zu beschäftigen. Das muss man bei diesem Thema fairerweise auch hinzufügen. 3Es ist doch völlig klar: Unser gemeinsames Ziel ist und bleibt es, alle Möglichkeiten zurReduzierung der befristeten Beschäftigung bei angestellten Lehrerinnen und Lehrernauszunutzen. Wir sehen doch schon heute klar und deutlich, dass die Landesregierungentschlossen handelt. Nach Einschätzung des SSW werden hier wirklich alle vorhandenenMöglichkeiten genutzt. Denn wie Sie wissen, werden neben den erwähnten 125 neuen Stellenim schulamtsgebundenen Bereich 75 weitere „kw-Stellen“ aus Zensusmitteln geschaffen. Dasist mit der Verabschiedung des Haushalts Fakt. Diese Stellen kommen allen Schularten zuguteund werden trotz ihrer Befristung auf 2 Jahre zusätzlich dabei helfen, dieses Problem zuverringern. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir so das Problem der befristeten Beschäftigungbei unseren Lehrkräften auf ein absolutes Mindestmaß eingedämmt kriegen.