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Marret Bohn zur Psychiatrieplanung in Schleswig-Holstein
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein Pressesprecherin TOP 36 – Psychiatrieplanung in Schleswig-Holstein Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt die gesundheitspolitische Sprecherin Düsternbrooker Weg 70 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Marret Bohn: Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 076.14 / 21.02.2014Mit der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen muss Schluss seinAm 15. November 2009 kamen 40.000 Menschen in das Fußballstadion von Hannover 96. Nicht zum Lokalderby, sondern zu einer Trauerfeier. Sie werden sich bestimmt da- ran erinnern: Der Fußballprofi Robert Enke hatte sich wenige Tage vorher das Leben genommen.Robert Enke hatte mit seiner Frau ein Kind adoptiert, engagierte sich für den Tierschutz und war ein von vielen bewunderter Fußballprofi, Torhüter in der Nationalmannschaft. Was kaum jemand wusste – Robert Enke litt unter schweren Depressionen.Nach seinem Tod standen für einen Wimpernschlag psychische Erkrankungen im Mit- telpunkt des Interesses. Und eines sage ich ganz deutlich, liebe KollegInnen, genau da gehören psychische Erkrankungen auch hin: Ins Zentrum unseres Interesses.Das sind sie auch heute. Und ich bedanke mich im Namen meiner Fraktion bei unserer Ministerin Kristin Alheit und ihren Mitarbeiterinnen für den Bericht.Die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen nimmt stetig zu. Knapp ein Drit- tel der erwachsenen Allgemeinbevölkerung erfüllt im Laufe eines Jahres die diagnosti- schen Kriterien für das Vorliegen einer psychischen Störung. Seit dem Jahr 2000 ist sind die psychisch bedingten Krankheitstage um 85 Prozent angestiegen. Das zeigen die offiziellen Zahlen der Krankenkassen.Das Eingeständnis, an einer psychischen Erkrankung zu leiden, ist jedoch für viele lei- der noch ein rotes Tuch. Für uns Grüne steht schon lange fest: Mit der Stigmatisierung Seite 1 von 2 von psychischen Erkrankungen muss Schluss sein. Und dazu wollen wir gern unseren Beitrag leisten.In Schleswig-Holstein sind die Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen deutlich erweitert worden. Das war das Ziel und das ist die Folge des Psychiatrieplans 2000. Und das ist gut und richtig.An diesen guten Plan wollen wir in mit unserem Antrag anknüpfen. Und dabei möchte ich drei Punkte herausgreifen, die ich für besonders wichtig halte:Erstens: Die Prävention. Psychische Erkrankungen behandeln ist gut. Seelische Gesundheit erhalten ist besser. Wenn die Hinweise auf Burn Out durch Arbeit zunehmen, dann müssen wir uns genau ansehen, wie gute Arbeitsbedingungen aussehen und wie wir diese fördern können.Zweitens: Regionale Psychiatriebudgets. Wir haben in Schleswig-Holstein ein gesundheitspolitisches Leuchtturmprojekt, das bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt. Im Kreis Steinburg hat Prof. Deister das erste regionale Psychiatriebudget auf den Weg gebracht. Ambulante, tagesklinische und sta- tionäre Behandlung laufen hier Hand in Hand. Dieses Beispiel hat schon in einigen an- dern Kreisen Schule gemacht und ich hoffe, es werden noch mehr.Drittens: Tageskliniken für Psychiatrie und Psychosomatik Wir haben letztes Jahr bei der Verteilung der zusätzlichen Zensusmittel den Neubau von Tageskliniken mit 5,5 Mio. Euro berücksichtigen können. Dafür möchte ich mich als gesundheitspolitische Sprecherin noch mal ausdrücklich bei allen KollegInnen von SPD, SSW und Grünen bedanken. Diese Tageskliniken sind ein Meilenstein für eine bessere wohnortnahe Versorgung.Psychische Erkrankungen sind ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema. Wir brau- chen gute Behandlungsmöglichkeiten und neue Konzepte im Umgang mit ihnen. Mit Rot-Grün-Blau sind wir hier in Schleswig-Holstein auf einem guten Weg. Das hat mir der Bericht der Landesregierung noch einmal ganz deutlich gemacht. Und ich freue mich, wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt weitere Ergebnisse beraten werden. *** 2