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Landesbeauftragter zu TOP 28: Inklusion schrittweise umsetzen
30/2014 Kiel, 20. März 2014Landesbeauftragter zu TOP 28: Inklusion schrittweise umsetzenKiel (SHL) – Zur heutigen Debatte „Inklusion in den Schulen entschleunigen“ im Schleswig-Holsteinischen Landtag erklärt der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Ulrich Hase, in Kiel: „Viele Schulen zeigen sich offen gegenüber der Inklusion, sie sind aber häufig in der Umsetzung überfordert“. Schleswig-Holstein zeige sich in einer Vorreiterrolle, was die Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in das Regelschul- system betrifft. Bei der Umsetzung der Inklusion gebe es aber strukturelle Probleme, die dringend gelöst werden müssen.Die Begriffe Integration und Inklusion müssten in der Diskussion deutlich voneinander abgegrenzt werden: Die von der Landesregierung definierte Inklusionsquote von 60% sei lediglich eine Integrationsquote. „Von Inklusion kann erst dann gesprochen wer- den, wenn die Schulen so aufgestellt sind, dass dort Schüler mit Behinderung ohne Einschränkungen beschult werden können“, erläutert Hase.Es sei zudem bis heute unklar, ob die verstärkte Integration der Schüler mit sonder- pädagogischem Förderbedarf in das Regelschulsystem zu einer tatsächlichen Quali- tätsverbesserung in der Beschulung führt. „Hier müssen Messinstrumente entwickelt und Qualitätsstandards definiert werden“, fordert der Landesbeauftragte.Auch die Lehreraus- und -weiterbildung sei in der Inklusionsdebatte ein wichtiger Baustein. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Inklusion sei es entscheidend, dass alle Lehramtsstudenten mit dem Thema vertraut gemacht werden, „nur so kann die nötige Offenheit für das Thema ,Behinderung in der Schule’ hergestellt werden“. Da- bei dürfe aber die Sonderpädagogik nicht geschwächt werden. „Die Sonderpädago- Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119 E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet: www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de gen sind Experten für das Thema Inklusion. Sie besitzen langjährige Erfahrung im Umgang mit Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Sie werden für eine erfolgreiche Umsetzung zwingend benötigt“, so Hase.Der Landesbeauftragte sieht zudem die Notwendigkeit, ein Weiterbildungskonzept für die bestehenden Fachlehrer an den Regelschulen zu entwickeln. Nur so könne die notwendige Sensibilität an den Schulen gefördert werden.„Bei der Umsetzung von Inklusion ist besonders darauf zu achten, dass der Peer- Group-Effekt berücksichtigt wird“, schildert Hase. „Dies könne durch Seminarmaß- nahmen geschehen, die von den Förderzentren angeboten werden“. Für die Schüler, bei denen eine inklusive Beschulung unmöglich erscheint, könnten Schwerpunktschu- len etabliert werden.„Inklusion kann aber nur gelingen, wenn die Schulen über die entsprechende Ausstat- tung verfügen. Dies bezieht sowohl auf die personellen, sächlichen und organisatori- schen Mittel. Ohne diese kann Inklusion keinen Erfolg haben“, fordert Hase. Dies gel- te ebenso für die zukünftige Finanzierung der Schulbegleitung. „Das für Mai ange- kündigte Inklusionskonzept der Landesregierung muss auf diese Aspekte eingehen, um die Umsetzung der Inklusion auch nachhaltig zu gestalten“, so der Landesbeauf- tragte. 2