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Anke Erdmann zum Erhalt von Förderzentren
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 20 – Resolution zum Erhalt von Förderzentren Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt die schulpolitische Sprecherin Telefon: 0431 / 988 - 1503 von Bündnis 90/Die Grünen, Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 Anke Erdmann: presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Wie weiter mit den Förderzentren? Nr. 169.14 / 10.04.2014 Sehr verehrte Damen und Herren, Heute geht es um die Frage: Wie weiter mit den Förderzentren? Voraussetzung für Teilhabe ist individuelle Förderung – gerade für Kinder mit Handicap. Teilhabe bedeutet auch „middenmang“ zu sein. In der Diskussion um Inklusion in der Schule muss es um beides gehen. Bei knappen Ressourcen können beide Aspekte durchaus in einem Spannungsverhältnis stehen. Vie- le Lehrkräfte müssen diese Spannung gerade Tag für Tag aushalten und reiben sich da- bei auf. Die Mutter von Sander ist heilfroh, dass ihr Sohn, der das Down-Syndrom hat, in die Grundschule im Dorf ging: „Keiner starrt ihn mehr an, alle kennen Sanders Namen. Er gehört dazu.“ Inzwischen ist Sander 13 Jahr alt und geht in ein Förderzentrum G. Ein bisschen Lesen, Rechnen und ein paar Grundfertigkeiten für den Alltag, das soll er dort lernen. Förderung als Voraussetzung für Teilhabe. Wenn die Lehrkraft krank ist, muss Sander zu Hause bleiben. Das ist kein Einzelfall und es ist das Gegenteil von Teilhabe: Alleine, ohne Schulfreunde zu Hause zu sitzen. Für Eltern von Kindern mit Handicap ist das ebenfalls das Gegenteil von Inklusion: Berufstä- tigkeit wird – neben allen anderen Hindernissen im Alltag – weiter erschwert. In unserem Koalitionsvertrag steht: Förderzentren bleiben erhalten. Das ist so richtig wie undifferenziert – wie auch Ihr Antrag, Frau Klahn. Darum unser Änderungsantrag! Förderzentren erhalten? Die Landesförderzentren bleiben sicher bestehen. Bei den För- derzentren ´Geistige Entwicklung´ bin ich der Meinung, dass wir verlässliche Förderzen- Seite 1 von 2 tren brauchen – mit den gleichen Argumenten, die für die verlässlichen Grundschulen sprechen. Hier ist die Integrationsquote eher klein, das wird auch nicht im Eiltempo an- ders werden.Die ´Förderzentren Lernen´ hingegen haben schon eine hohe Inklusionsquote. Es sind auch nicht die Langsamlernenden, die den Schulen Sorgen bereiten – es sind die Jun- gen und Mädchen, denen es gelingt, den Unterricht zu sprengen. Das sind oft clevere Jungen und Mädchen. Hier braucht es temporäre Angebote. Schule ist für diese Kinder in bestimmten Zeiten eben nicht die richtige Antwort. In Uetersen gibt es so ein Angebot, in Plön auf dem Koppelsberg ist eines geplant. Das ist gut für die Jungen und Mädchen, gut für die MitschülerInnen in den Regelschulen. Und es ist auch eine enorme Entlas- tung für die Lehrkräfte.An dieser Stelle unser ausdrücklicher Dank an die Lehrerinnen und Lehrer, die sich um die Teilhabemöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen kümmern, gerade jetzt, wo wir hier debattieren – in Regelschulen und in Förderzentren. DankeNicht die Schulen haben Ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Wir haben unsere Hausauf- gaben nicht gemacht – alle miteinander. Die Piraten vielleicht ausgenommen. Und gera- de, weil uns das allen bewusst ist, haben wir die Debatten bisher auch immer mit einem Schuss Demut und eher leise geführt. Ich bin zuversichtlich, dass wir zu diesem kon- struktiven Ton zurückfinden. Die Anträge sollten wir gemeinsam im Ausschuss beraten. Ich bin sicher, je genauer wir hinschauen, je differenzierter wir die Debatte führen, desto eher finden wir eine gemeinsame Grundlage.“Die Videoaufzeichnung der Rede kann ab morgen (11.04.2014) unter den Stichwort „Förderzentren erhalten/Inklusion an Schulen“ hier http://www.youtube.com/user/ltshgruene/videos eingesehen werden. *** 2