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Flemming Meyer zum Sonderfonds "Reparatur Deutschland": Keine Denkverbote bei der Lösung der Probleme
Presseinformation Kiel, den 14.05.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 19 + 31 Anträge zum nutzerfinanzierten Sonderfonds „Reparatur Deutschland“ Drs. 18/1832 + 18/1863 „Keine Denkverbote bei der Lösung der Probleme“Die Diskussion um die Sanierung der maroden Verkehrsinfrastruktur ist nicht neu. Sie kommtimmer wieder, weil wir es nicht schaffen sie in den Griff zu bekommen. Uns fehlt einfach dasGeld. Das Geld fehlt in den Kommunen, in den Kreisen, im Land und beim Bund um die Straßenzu sanieren und instand zu halten. Die Kosten allein für die Instandhaltung der deutschenStraßen verschlingt Milliarden und wir schieben einen enormen Investitionsstau vor uns her.Über Neubau brauchen wir hier gar nicht reden.Wir haben zwar jährliche Einnahmen von über 50 Milliarden Euro aus KFZ-Steuer undMineralölsteuer, aber dieses Geld wird auch für andere Zwecke als Verkehrsinfrastrukturbenötigt. Eine Umschichtung dieser Steuereinnahmen nur in die Verkehrsinfrastruktur bringtuns daher nicht weiter, weil das Geld dann an anderer Stelle fehlt.Die Rahmenbedingungen des Bundesverkehrswegeplans sehen vor, dass künftig auf einebedarfsgerechte Schwerpunktsetzung fokussiert wird. Der Erhalt der Bestandsnetze wird künftig 2stärker in den Vordergrund gerückt. Soll heißen, der Bund hat das Problem auch erkannt. Doch esreicht immer noch nicht.Im Koalitionsvertrag in Berlin ist festgelegt, dass in den nächsten vier Jahren die Bundesmittelfür Verkehrsinfrastruktur substanziell erhöht werden. Für die gesamte Legislaturperiodebedeutet dies fünf Milliarden. Die Bodewig-Kommission hat aber einen jährlichenSanierungsstau von 7,2 Milliarden für die kommenden 15 Jahre prognostiziert (insgesamt 108Milliarden Euro). Das bedeutet, dass die vom Bund zur Verfügung gestellten fünf Milliardenbereits innerhalb eines Jahres aufgezehrt sind. Damit hätten wir dann immer noch ein Defizitvon rund 103 Milliarden Euro.Wir kennen die Zahlen und wir wissen, dass dringend etwas getan werden muss. Es gibt hierzumehrere Vorschläge, wie dieses Problem angegangen werden soll.So hat sich die CSU im Wahlkampf für die Einführung einer PKW-Maut für Ausländerausgesprochen, die, wie wir wissen, nicht mit europäischem Recht vereinbar ist. Zudem gibt esBerechnungen, wonach die Systemkosten nicht einmal durch die Mauteinnahmen gedecktwürden. Schließlich müssten ausländische Verkehrsteilnehmer die Systemkosten komplettalleine tragen, weil der deutsche Autofahrer ja nicht zusätzlich belastet werden soll.Dann gibt es den Vorschlag von den Verkehrsministern der Länder ein Sondervermögeneizurichten um den Sanierungstau abzubauen. Gespeist werden soll das Sondervermögenbeispielsweise aus der KFZ-Steuer und der Mineralölsteuer sowie aus der Ausdehnung der LKW-Maut – jedoch ohne PKW-Maut.Doch wie bereits gesagt, die Mittel aus der KFZ-Steuer und der Mineralölsteuer werden bereitsausgegeben. Wollte man hieraus ein Sondervermögen speisen, würde das Geld an anderer Stellefehlen.Man kann es also drehen und wenden wie man will, es fehlt schlicht weg an Geld. Angesicht derenormen Herausforderungen vor denen wir stehen, dürfen wir uns keine Denkverbote zurLösung der Probleme auferlegen. Sich pauschal gegen einen Sonderfonds auszusprechen ohne 3zu sagen, wie es anders gehen soll, ist wenig konstruktiv. Daher leisten die Anträge derOpposition auch keinen Beitrag zur Lösung des Problems.Und ich muss sagen, dass die CDU es sich zu einfach macht, wenn sie die Landesregierungauffordert, sich auf Bundesebene für eine moderne, sichere und leistungsstarkeVerkehrsinfrastruktur einzusetzen, ohne dass neue Abgaben geschaffen werden. DiesesSchwarzer-Peter-Spiel können wir natürlich fortsetzen, aber es wird uns nicht weiter bringen.Wer immer nur sagt, wie es nicht bezahlt werden soll, macht es sich zu einfach. Daher müssenLösungsvorschläge auf den Tisch, die über das Bestehende hinausgehen.