Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Flemming Meyer: Die Verbraucher haben ein Recht auf ein möglichst einfaches und transparentes Kennzeichnungssystem
Presseinformation Kiel, den 16.05.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 38 Kennzeichnung von Herkunft und Haltungsform bei tierischen Lebensmitteln Drs. 18/1871 „Die Verbraucher haben ein Recht auf ein möglichst einfaches und transparentes Kennzeichnungssystem“Für mich und meine Partei ist in Sachen Lebensmittel eins völlig unstrittig: Bürgerinnen undBürger, die genau wissen wollen, woher ihr Essen stammt und wie es produziert wurde,müssen diese Information auch ohne weiteres bekommen können. Ich bin der Meinung, dassollte eigentlich selbstverständlich sein. Ohne Wenn und Aber und ohne irgendwelcheAusnahmen. Doch leider haben Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf tierischerLebensmittel in den meisten Fällen keine Möglichkeit, Herkunft und Haltungsform zuerkennen. Zwar bilden Eier eine Ausnahme - aber sobald diese Eier weiterverarbeitet werden istes auch schon vorbei mit der Transparenz. Diesen Zustand wollen SSW, Grüne und SPD nichtlänger hinnehmen. Mit dem vorliegenden Antrag wollen wir erreichen, dass sich hier endlichetwas ändert. 2Eine transparente und verbraucherfreundliche Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln istaus verschiedenen Gründen wichtig. Sie alle wissen, dass es bei dieser Frage nicht zuletzt auchdarum geht, den Verbrauchern umfangreichere Einflussmöglichkeiten zu geben. Denn nurwenn ich weiß, wie die Tiere gehalten oder auch geschlachtet werden, kann ich mich ganzbewusst für oder gegen bestimmte Haltungsformen entscheiden. Wie im Antrag erwähnt, istman auf diese Informationen angewiesen, wenn man seiner Mitverantwortung für mehrTierwohl gerecht werden will. Aus Sicht des SSW sollen so viele Verbraucherinnen undVerbraucher wie möglich in die Lage versetzt werden, diese Entscheidung verantwortlichtreffen zu können.SPD, Grüne und SSW unterstützen daher gemeinsam die Bemühungen, eine europaweiteRegelung für die Kennzeichnung von Lebensmitteln zu finden. Für uns ist ganz klar: Einemöglichst weitreichende und damit länderübergreifende Lösung dieser Frage wäre amsinnvollsten. Auf diesen Grundsatz können wir uns hoffentlich alle einigen. Es ist allgemeinbekannt, dass geltende EU-Verordnungen zu Lebensmitteln Ansatzpunkte bieten, um dieKennzeichnung auf verschiedene tierische Produkte auszuweiten. Und wir alle wissen, dasssich das Europäische Parlament Anfang des Jahres in einer entsprechenden Resolution für eineverpflichtende Kennzeichnung ausgesprochen hat. Diesen Ansatz begrüßen wir ohne jedeEinschränkung.Doch so wünschenswert eine EU-weite Regelung auch ist. Ich will hier ganz klar sagen, dass wirin dieser wichtigen Angelegenheit nicht ewig warten können. Für den Fall, dass hier zeitnahdoch keine Lösung gefunden wird, bitten wir die Landesregierung um eine eigene Initiativeüber den Bundesrat. Außerdem halten wir es für sinnvoll, wenn unser Minister dieses Themaparallel in die Agrar- und Verbraucherministerkonferenz einbringt. Denn Fortschritte imkleineren, nationalen Rahmen sind natürlich allemal besser als völliger Stillstand. 3Abschließend möchte ich nur noch kurz auf die konkrete Ausgestaltung diesesKennzeichnungssystems zu sprechen kommen. Natürlich macht es Sinn, Schritt für Schritt indie Umsetzung zu gehen. Es liegt auf der Hand, dass mit unverarbeiteten Produkten gestartetwird, um das System dann auf verarbeitete Lebensmittel auszuweiten. Maßgeblich muss derleichte Zugang zu den Informationen sein - was ausdrücklich nicht bedeutet, dass alleszwangsläufig auf das Etikett gehört. Ich halte ein Barcode-System für angemessen undzielführend. Entscheidend ist und bleibt aber, dass dieses System klar und trotz derverschiedenen relevanten Informationen so einfach wie möglich wird. Doch auch hier bin ichzuversichtlich.