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Marlies Fritzen zum Zustand der Natura2000 Gebiete
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53Die „Lage der Natur“ ist nicht presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de zufriedenstellend, aber wir sind auf dem richtigen Weg Nr. 236.14 / 11.06.2014Zum Bericht der Landesregierung in der heutigen Sitzung des Umwelt- und Agrarausschus- ses über den Zustand der Natura 2000 Gebiete in Schleswig-Holstein sagt die umweltpoliti- sche Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:Die „Lage der Natur“ bleibt besorgniserregend. Bei dem teils „schlechten Erhaltungszu- stand“ der Biotope werden Tieren und Pflanzen die Lebensgrundlagen entzogen. Insbe- sondere in landwirtschaftlich genutzten Bereichen beobachten wir einen ungebremsten Ver- lust an wertvollen Lebensräumen. Die Vielfalt in unserer Agrarlandschaft ist Monokulturen gewichen. Der Anteil extensiv beweideter Grünlandflächen, die besonders artenreich sind, ist rückläufig. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten sowie, ihnen in der Nahrungs- kette folgend, viele Vögel finden keine Nahrung mehr. Vormalige Allerweltsarten wie Kiebit- ze, Feldlerchen und Uferschnepfen sieht man immer weniger.Die „Lage der Natur“ macht deutlich, dass wir dringend umsteuern müssen. Dies ist keine neue Erkenntnis, ganz im Gegenteil: Der Verlust an biologischer Vielfalt, das Verschwinden von Lebensräumen und Arten aus unserer Landschaft ist seit Jahren – trotz Erfolgen bei einigen wenigen Arten - nahezu ungebremst. Und dies vor allem in landwirtschaftlich ge- nutzten Bereichen. 70 Prozent der Fläche Schleswig-Holsteins wird agrarisch genutzt. Das bedeutet umgekehrt auch: die Landwirtschaft ist für den Zustand dieser Flächen verant- wortlich.Um die „Lage der Natur“ endlich zu verbessern, müssen wir mehr tun. Von freiwilligen Maßnahmen im Vertragsnaturschutz bis zu verbindlichen gesetzlichen Regelungen müssen wir mindestens eine Schippe drauf legen. Erste Schritte haben wir mit dem Gesetz zum Grünlandschutz (Dauergrünlanderhaltungsgesetz), verbesserten Regelungen zum Knick- schutz und der beschlossenen Erhöhung des Naturwaldanteils im Land gemacht. Damit sind wir auf dem richtigen Weg. Die anstehende Novelle des Landesnaturschutzgesetzes muss dafür sorgen, dass die Natur wieder mehr und vor allem wirksame Rechte bekommt. Lippenbekenntnisse reichen nicht aus. *** Seite 1 von 2 Hintergrund:Die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH) der Europäischen Union ist die Grundlage für das größte zusammenhängende Netz naturnaher Gebiete mit dem Namen Natura 2000. Alle sechs Jahre müssen die Mitgliedsstaaten über Verbreitung und Zustand der FFH- Lebensraumtypen und FFH-Arten berichten. Den deutschen Bericht stellte die Bundesum- weltministerin Barbara Hendricks am 26. März vor. In einer gemeinsamen Presseerklärung des BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit) und des BfN (Bundesamt für Naturschutz) dazu heißt es, die landwirtschaftlich genutzten Le- bensräume seien überwiegend in einem schlechten Zustand. Der bundesweite Bericht geht zurück auf die Monitoringdaten der Länder. Aus diesem Grund hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Bericht im Umweltausschuss des Landtages beantragt. 2