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Flemming Meyer: Energiewende und Klimaschutz in Schleswig-Holstein
Presseinformation Kiel, den 19.06.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 64 Energiewende und Klimaschutz in Schleswig-Holstein Drs. 18/1985Energiewende und Klimaschutz dürfen keine Lippenbekenntnisse sein. Sie müssen verbindlich umgesetzt werden, aber immer auch im Dialog mit den Menschen.Es sind große politische Herausforderungen, die die Energiewende an uns stellt. Weg von denfossilen Energieträgern hin zur Energie aus Erneuerbaren. Wie wir jüngst erfahren konnten,können wir bei uns im Land davon ausgehen, dass Schleswig-Holstein in diesem Jahr erstmalsso viel Strom aus erneuerbaren Energien produzieren kann, wie das Land selbst verbraucht -sofern der Wind mitspielt. Sprich, die Möglichkeit einer 100%-igen Deckung aus dem Mixerneuerbarer Energien. Die rechnerische Möglichkeit ist da und damit ist es eine guteNachricht. Wir können stolz sein auf das, was wir in Schleswig-Holstein bisher erreicht haben,denn es macht deutlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.Wir als SSW haben nie an diesen unseren Möglichkeiten gezweifelt. Schleswig-Holstein warund ist ein Windland mit geografisch hervorragenden Voraussetzungen – Onshore und 2Offshore. Wind ist und bleibt der Energieträger Nummer eins bei uns. Entsprechend hat sichdie Windenergie auch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor bei uns im Land entwickelt. Dieshaben wir immer unterstützt.Aber wir sind noch nicht am Ende der Fahnenstange. Wir wollen, dass noch mehr Strom auserneuerbaren Energien produziert wird. Aus dem Bericht geht hervor, dass der Anteil derErneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Schleswig-Holstein in den nächsten zehnJahren auf mindestens 300% steigt. Das versetzt uns in die Situation, Strom zu exportieren derzu 100% aus Erneuerbaren erzeugt wird. Damit erreichen wir den Stand, den wir sonst nur mitden AKW‘s und Kohlekraftwerken hier im Land erreicht haben. Es ist also möglich, dieausgedienten Technologien zu ersetzen. Man muss es nur wollen.Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die damit zusammenhängende dezentraleEnergieproduktion setzen natürlich voraus, dass dafür die notwendigen Netzkapazitätengeschaffen werden. Aus diesem Grund legt der Bericht auch seinen Schwerpunkt auf dieNetzausbaustrategie des Landes. Zu den aus schleswig-holsteinischer Sicht großen Leitungenzählen: Die Westküstenleitung, Mittelachse und Ostküstenleitung sowie die großen Netzenach Norwegen (NordLink) und in die Ballungsgebiete nach Süddeutschland (SuedLink). Allediese Vorhaben sind von der Bundesnetzagentur bestätigt.Damit werden die Voraussetzungen geschaffen den Windstrom an der West- und Ostküstedurchgängig einzuspeisen, um ihn in die Verbrauchszentren oder zu den SpeicherkraftwerkenSkandinaviens zu leiten. Das sind riesige Vorhaben, die sich nicht von heute auf morgenumsetzen lassen.Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man geneigt sein zu sagen, dass die „Entschleunigung“beim Ausbau der Erneuerbaren Energien – insbesondere bei der Windenergie – durch dieaktuelle Novelle des EEG den Vorteil hat, dass die Netzengpässe zumindest nicht mehr werden.Weil der Netzausbau bisher nicht immer Schritt halten konnte, mit dem Ausbau derErneuerbaren Energien. Grundsätzlich muss es aber so sein, dass der Netzausbau und der 3Ausbau der Erneuerbaren Energien synchron verlaufen sollten. Daher ist es zu begrüßen, dassdas Anschlusskataster der Schleswig-Holstein Netz AG ermöglicht, frühzeitig Netzengpässe zuerkennen, um den regionalen Netzausbaubedarf konkret nachvollziehen zu können.Wir haben immer gesagt, dass der Netzausausbau nur gelingen kann, wenn die Bevölkerungfrühzeitig in den Planungsprozess eingebunden wird. Dabei soll die Bevölkerung nicht nur überden Neu- oder Ausbau informiert werden. Wir wollen eine wirkliche Bürgerbeteiligung, bei deres auch darum gehen muss alternative Trassenführungen in Erwägung zu ziehen. Und dort woes möglich ist, ist dem Erdkabel Vorrang einzuräumen. Der Dialogprozess an der Westküste istein gutes Beispiel dafür, dass dies so machbar ist. Dafür gebührt allen Akteuren Dank.Energiewende und Klimaschutz dürfen keine Lippenbekenntnisse sein. Sie müssen verbindlichumgesetzt werden, aber immer auch im Dialog mit den Menschen.