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Flemming Meyer: Es wurde genug Zeit vergeudet - wir müssen das Grundwasser besser schützen
Presseinformation Kiel, den 09.07.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 26 Gewässer vor Nährstoffeinträgen besser schützen Drs. 18/2099Es wurde genug Zeit vergeudet - wir müssen das Grundwasser besserschützenMit der Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktionsmethoden und der steigendenViehdichte auf der Fläche, folgt auch eine größere Belastung auf den Natur- undWasserhaushalt. Diese Entwicklung wurde bereits in den 80’er Jahren erkannt. AlsHauptverursacher der Umweltbelastungen wurden Nitrate ausgemacht. Aus diesem Grundwurde 1991 die EU-Nitratrichtlinie auf den Weg gebracht. Ziel der Richtlinie ist, dieVerunreinigung des Grund- und Oberflächenwassers durch Nitrate einzudämmen und zuverhindern. Seitdem sind EU-weit durchaus Erfolge zu verzeichnen.Der jüngste Bericht der EU-Kommission zur Umsetzung der Nitratrichtlinie macht aber deutlich,dass die Wasserressourcen noch immer durch Nitrate aus der Landwirtschaft belastet werden.Trotz einer umfangreichen Düngegesetzgebung, werden die Umweltziele im Agrarbereich inDeutschland nicht erreicht. Dies wurde zuletzt auch von den Wissenschaftlichen Beiräten fürAgrarpolitik und für Düngungsfragen beim Bundeslandwirtschaftsministerium und durch den 2Sachverständigenrat für Umweltfragen zur Novellierung der „Düngeverordnung“ angemahnt.Von der Einhaltung maximaler nationaler Stickstoffsalden von 80 kg N/ha/Jahr sind wirdemnach noch weit entfernt. Art und Umfang der Düngung geht zu Lasten der Wasserqualitätund beeinträchtigt auch die biologische Vielfalt. Das ist das niederschmetternde Fazit derStellungsnahme.Es ist keine neue Erkenntnis, die die wissenschaftlichen Beiräte im letzten Jahr präsentierthaben. Das Problem ist bereits seit längerem bekannt. Bereits 2012 hat eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe, einen eindeutigen Änderungsbedarf der Düngeverordnung festgestellt.Mittlerweile wurde von Seiten der EU sogar ein Vertragsverletzungsverfahren gegenDeutschland eingeleitet.Es besteht also Handlungsbedarf. Leider sieht das Präsidium des Deutschen Bauernverbandesdies nicht so. Demnach habe sich die Düngeverordnung bewährt und die Forderung einergrundlegenden Novellierung der Düngeordnung nicht nachvollziehbar.Angesichts der vorliegenden Messdaten und der langfristigen Probleme die mit demStickstoffüberschuss und der Auswaschung einhergehen, ist es unverständlich, dass sich bisherso wenig getan hat. Der Streit zwischen Landwirten, Politik, Umweltverbänden undWasserwerkern um eine schärfere Düngeverordnung läuft bereits seit Jahren.Wir kommen nicht umhin, das Grundwasser besser zu schützen. Die Novellierung derDüngeverordnung ist daher notwendig. Hierbei gilt es an unterschiedlichen Punktenanzusetzen, um das Ziel zu erreichen, das Grund- und Oberflächenwasser besser zu schützen. Indiesem Sinne ist auch unser Antrag. Die Überschüsse müssen reduziert werden. Dafür müssenwir die Stickstoffabgabe begrenzen. Und wir brauchen aussagekräftige Zahlen, über denNährstoffhaushalt. Die flächenbezogene Hoftorbilanzierung ist ein geeignetes Mittel, um denNährstoffstatus darzustellen. Dies ist auch eine Forderung des Wissenschaftlichen Beirates fürAgrarpolitik und des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Leider wird dies von Seiten desBundeslandwirtschaftsministeriums derzeit noch anders gesehen wird. 3Darüber hinaus gilt es auch die technischen Voraussetzungen zur Ausbringung und Einarbeitungzu verbessern.Die im Antrag aufgeführten Punkte zeigen eine Reihe von Möglichkeiten, um derNitratproblematik endlich Herr werden zu können. Es wurde genug Zeit vergeudet, um dasProblem anzugehen und zu lösen. Die Novellierung der Düngeverordnung sollte jetzt endlich dasZiel verfolgen Grund- und Oberflächenwasser zu schützen. Mit unserem Antrag leisten wir einenBeitrag, damit es kein zahnloser Tiger bleibt.