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Lars Harms: Die CDU möchte Lohndumping wieder salonfähig machen!
Presseinformation Kiel, den 10. Juli 2014Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 9 Entwurf eines Gesetzes zur Senkung der Bürokratiekosten Drs. 18/2082, 18/1981 „Die CDU möchte Lohndumping wieder salonfähig machen!“Der hier diskutierte Gesetzentwurf spiegelt unbestritten die Sichtweise der CDU wider.Der Mindestlohn, das Tariftreuegesetz, sowie das Korruptionsregister werden pauschalals Bürokratiemonster verurteilt. Diese Sichtweise ist nicht nur ziemlich einseitig,sondern auch ziemlich durchsichtig. Dass neue gesetzliche Regelungen auchunvermeidlich dementsprechend angepasste bürokratische Regelungen mit sichführen, dürfte der CDU eigentlich nicht neu sein. Die Argumentationsweise istdemzufolge mehr als fragwürdig.Wir als SSW verfolgen einen klaren Auftrag: Nämlich, dass alle Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer einen fairen Lohn ausbezahlt bekommen. Denn schließlich sollte sich 2Arbeit auch im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen. In den letzten Jahren hatdeutschlandweit eine Ausweitung des Niedriglohnsektors stattgefunden. Die Zahl derZeit- und Leiharbeit hat in der Vergangenheit rasant zugenommen. Fakt ist, dass diegezahlten Löhne in diesen Bereichen häufig nicht einmal ausreichen, um die Existenzder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu sichern. Diesen Menschen bleibt – trotzVollbeschäftigung – nichts anderes übrig, als ihr Gehalt durch Arbeitslosengeld II aufdas Niveau der Grundsicherung aufzustocken. Eine Existenzsicherung ist dies ganzbestimmt nicht. Und genau deshalb muss etwas an den arbeitsmarktpolitischenInstrumenten verändert werden. Die rot-grün-blaue Koalition hat in dieser Hinsichteiniges getan. Tariftreue, Mindestlohn und der Kampf gegen die Korruption sorgen fürvernünftigere Arbeitsbedingungen bei uns im Land. Die Zeiten, dass in öffentlichenVergabeverfahren Löhne gedrückt werden konnten, ohne dass das Land hier Einflussnimmt, gehören der Vergangenheit an. All dies haben wir mit auf den Weg gebracht.Ein Blick Richtung Bundesregierung reicht aus, um zu erkennen, dass der von unseingeschlagene Weg richtig ist. Eine wichtige Rahmenbedingung, die trotz allerDiskussionen, von einer überdeutlichen Mehrheit im Berliner Parlament getragenwurde. Der Mindestlohn gehört fortan zu Republik, und das ist auch gut so!Wenn es nach der CDU ginge, dann müsste eine Putzfrau auf ihren ordentlichen Lohnsowie auf ihre besser abgesicherte Rente verzichten. Sie und ihre Kolleginnen, sowiealle anderen Geringverdiener hier bei uns im Land, müssten dafür aufkommen, dassein überschaubares Mehr an Lehrbeauftragten ihre Arbeit aufnehmen kann. DieserGedanke ist nicht nur zynisch, sondern für uns als SSW schlichtweg kaum zu ertragen.Es kann an dieser Stelle nicht darum gehen, den einen Arbeitnehmer gegen einenanderen auszuspielen, schon gar nicht auf den Rücken der Schwächsten. 3Es geht hier um etwas ganz grundlegendes, nämlich um solide Arbeitsbedingungenund fairen Wettbewerb, zu dem auch die Abgrenzung zur Korruption, Lohndumpingund Vertragsbetrug gehört. Nicht nur das Land hat als Arbeitsgeber gesündereAnforderungen gestellt, sondern diese gelten entsprechend auch für alle anderenöffentlichen Arbeitgeber in Schleswig-Holstein. Das Land nimmt daher Abstand vonVorteilsnahme durch Käuflichkeit oder Lohndumping. Die CDU möchte die Rückkehrzum Status quo ante. Damit wird der faire Wettbewerb in seiner jetzigen Form nichtmehr erhalten werden können. Die neu geschaffenen arbeitsrechtlichenRahmenbedingungen eines ganzen Jahrzehnts wären passé. Die CDU möchteSchleswig-Holstein in den Alltag von vorgestern versetzen und Lohndumping wiedersalonfähig machen. Das ist ganz sicher nicht unser Ansatz. Wir wollen Schleswig-Holstein zukunftsfähiger machen und die gesellschaftlichen auseinanderklaffendenUnterschiede minimieren. Wir als SSW stehen zur gesellschaftlichen Verantwortungund deshalb ist es bedeutsam, dass die angesprochenen Gesetze mit Leben gefülltwerden. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten.