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WWolfgang Baasch zu TOP 31: Leichte Sprache mehr einsetzen (Rede wurde zu Protokoll gegeben)
Rede wurde zu Protokoll gegeben! Kiel, 11. Juli 2014TOP 31, Mehr Leichte Sprache in Schleswig-Holstein (Drs. 18/1744)Wolfgang Baasch:Leichte Sprache mehr einsetzen„In der Politik werden wichtige Entscheidungen getroffen. Für alle Menschen. Politik geht also alle Menschen an. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen in der Politik mitreden und sich einmischen. Und ihre Interessen dort selbst vertreten.“ So ein Zitat aus dem Vorwort der Broschüre „Was ist Politik? – eine Erklärung in Leichter Sprache“ der Lebenshilfe Schleswig-Holstein. Wikipedia erklärt leichte Sprache so: „Die Leichte Sprache ist eine besonders leicht verständliche sprachliche Ausdrucksweise. Sie erleichtert Menschen das Verstehen von Texten. Besonders hilfreich ist sie für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz der deutschen Sprache verfügen. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit.“Leichte Sprache ist dabei nicht einfach. So ist es wichtig, nur kurze Sätze zu bilden. Nur eine Aussage ist darin enthalten. Fremdwörter können verwendet werden, müssen dann aber mit einfachen Worten erklärt werden. Abkürzungen soll man meiden. Dabei sollen Texte in leichter Sprache gemeinsam mit den Menschen entstehen, für die sie gedacht sind. Denn sie merken am besten, ob schwierige Dinge einfacher erklärt wurden, ob jeder es verstehen kann. So beschreibt es die leichte-Sprache-Expertin der Lebenshilfe, Annette Flegel.Hier ein Beispiel: Bremer Schüler haben in einem Projekt die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen in leichte Sprache übersetzt. So lautet Artikel 1 der Menschenrechte: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und 2Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Und die Erklärung in leichter Sprache lautet wie folgt: „Jeder Mensch soll freundlich zu den anderen sein. Jeder Mensch ist frei und gleich geboren. Alle Menschen sind frei. Das bedeutet, keiner darf einen Menschen einfach so einsperren. Er darf auch niemanden zwingen, etwas zu tun, was der andere nicht will. Alle Menschen sind gleich viel Wert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind gleich viel Wert. Auch Männer, Frauen und alle, die nicht eindeutig Mann oder Frau sind. Kein Mensch ist besser als der Andere. Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Kein Mensch hat mehr Rechte als andere. Sie sollen Verständnis für einander haben.“ Dabei wird deutlich, dass „leichte Sprache“ mehr Worte braucht, um denselben Sachverhalt auszudrücken.Leichte Sprache hilft Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Sie hilft Menschen, die nicht gut lesen können oder nicht gut deutsch sprechen. Die leichte Sprache sichert das Recht auf Teilhabe für alle Menschen. Wir müssen sie mehr einsetzen. So wird Politik verständlicher. Entscheidungen der Politik werden mehr akzeptiert. Daher freue ich mich über den gemeinsamen Beschluss.Und für mich muss ich auch sagen, dass ich noch dazu lernen muss. Es war für diese Rede nicht einfach, auf lange Sätze und schwere Wörter zu verzichten.