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12.09.14 , 14:30 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Wir wollen, dass der ökologische Landbau sich in Schleswig-Holstein weiterentwickeln und ausweiten kann

Presseinformation Kiel, den 12.09.2014

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 21 Strategie für die Entwicklung des ökologischen Landbaus Drs. 18/2214

Wir wollen einen Weg aufzeigen, damit der ökologische Landbau sich in Schleswig-Holstein weiterentwickeln und ausweiten kann

Die Debatten um den ökologischen Landbau sind häufig davon geprägt, dass sie in
Grundsatzdebatten abdriften die sich verhärten. Dies ist durchaus bedauerlich, denn dies ist der
falsche Weg mit dem Thema umzugehen. Daher möchte ich vorweg klarstellen, beide Formen
der Landwirtschaft - konventionelle wie ökologische - haben ihre Berechtigung.


Ökologischer Landbau ist keine grüne Erfindung. Sie hat in unterschiedlicher Weise eine lange
Tradition, die weit ins letzte Jahrhundert zurück reicht. Der Gedanke ist geprägt vom
Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Die nachhaltige und ganzheitliche Produktion von
Lebensmittel steht hier im Mittelpunkt, unter besonderer Berücksichtigung von Natur, Umwelt
und Tierwohl. Die grundlegende Zielsetzung der ökologischen Landwirtschaft besteht darin,
einen möglichst geschlossen betrieblichen Nährstoffkreis zu erreichen.
Dieses soll unter anderem erreicht werden durch: 2
- den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit,
- den Verzicht auf Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Mitteln,
- die Anwendung mechanischer Unkraut-Bekämpfungsmaßnahmen,
- eine artgerechte Tierhaltung, samt weitgehender Verzicht auf Antibiotika.
Diese Liste lässt sich durchaus weiter fortführen.


Damit leisten die ökologisch wirtschaftenden Betriebe einen besonderen Beitrag zum Erhalt der
natürlichen Ressourcen und schonen diese im besonderen Maße. Dieser positive Effekt hat
entsprechende Auswirkungen auf den Bodenschutz, den Gewässerschutz, den Artenschutz und
den Tierschutz. Aufgrund der besonders ressourcenschonenden und umweltverträglichen
Wirtschaftsform, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert, erfüllt der Ökolandbau
Aspekte, die über die reine Nahrungsmittelproduktion hinausgehen.
Mittlerweile ist der gesellschaftliche Wille immer stärker geworden, Umweltaspekte in der
Landwirtschaft zu berücksichtigen und zu fördern. Dies gilt im Übrigen auch für die
konventionelle landwirtschaftliche Förderung – Stichwort Agrarumweltmaßnahmen.
Der Umfang im ökologischen Landbau ist aber deutlich höher.


Dieser Effekt ist auch bei der Nachfrage von ökologisch produzierten Lebensmitteln spürbar.
Deutschland hat mit Abstand den größten Markt an Bio-Produkten in der EU und steht weltweit
nach den USA an zweiter Stelle. Beim Bundeslandwirtschaftsministerium ist nachzulesen, dass
der Gesamtumsatz an Lebensmittel aus ökologischem Anbau, in Deutschland bei rund 7,55
Milliarden Euro liegt. Dies ist ein Anteil von 3,7 Prozent des Lebensmittelmarktes. Und nach
Einschätzung von Experten besteht weiterhin deutliches Wachstumspotential.
Der Verbraucher legt steigenden Wert auf eine ökologische Produktion, eine artgerechte
Tierhaltung sowie auf Produkte aus regionaler Herkunft.
Es ist erfreulich, dass wir in Schleswig-Holstein eine Steigerung der Ökoanbaufläche verzeichnen
konnten. So gab es in 2013 - gegenüber dem Vorjahr - rund 5.000 Hektar mehr Anbaufläche. Dies
entspricht einer Steigerung von ca. 14%. Aber immer noch macht der ökologische Landbau nur 3
knapp 4% der landwirtschaftlich genutzten Fläche bei uns aus. Damit liegen immer noch unter
dem Bundesdurchschnitt, der bei 7% liegt.
Aus diesem Grund sehen wir unseren Antrag als Beitrag, um den ökologischen Landbau in
Schleswig-Holstein zu stärken. Es gab schließlich eine Zeit, vor dieser Regierung, wo der
ökologische Landbau es bei uns im Land extrem schwer hatte. Dies machen wir anders.
Mit der Strategie verfolgen wir auch das Ziel die Rahmenbedingungen für den ökologischen
Landbau zu verbessern. Wir wollen einen Weg aufzeigen, damit der ökologische Landbau sich in
Schleswig-Holstein weiterentwickeln und ausweiten kann.

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