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Jette Waldinger-Thiering: Digitalisierung ist ein ungemein wichtiges Zukunftsthema
Presseinformation Kiel, den 09.10.2014Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 16 Digitales Lernen: Offene Infrastruktur gehört auf die Agenda! Drs. 18/2301 „Digitalisierung ist ein ungemein wichtiges Zukunftsthema, das unseren Schulen große Chancen eröffnet“Mit ihrem Antrag zum Thema „Digitales Lernen“ setzen die Piraten nicht nur in anderenBundesländern sondern auch hier in Schleswig-Holstein einen sehr wichtigen Punkt auf diepolitische Tagesordnung. Ganz ohne Zweifel nimmt die Bedeutung digitaler Medien in derheutigen Zeit immer weiter zu. Logischerweise steigt damit auch die Notwendigkeit, einenkompetenten Umgang mit diesen Medien zu erlernen. Und es steht völlig außer Frage, dassSchülerinnen und Schüler noch besser auf die Anforderungen einer digitalen Arbeitsweltvorbereitet werden müssen. Für den SSW ist völlig klar, dass digitale Medien den Schulen großeChancen bieten. Diese sollten zukünftig natürlich noch stärker genutzt werden.Ich halte also fest: Auch wenn das Thema nicht mehr ganz so neu ist, begrüßen wir diesenVorstoß der Piraten. Und die Tatsache, dass wir uns in dieser Sache vom Grundsatz her einigsind, stimmt mich durchaus positiv. 2Wie wir wissen, will der Bund - ich zitiere: „Gemeinsam mit den Ländern und weiterenAkteuren aus den Bildungsbereichen eine Strategie "Digitales Lernen" entwickeln, die dieChancen der digitalen Medien für gute Bildung entschlossen nutzt, weiter entwickelt undumsetzt.“ Große Worte. Wenn wir aber ehrlich sind, dann ist diese Strategie derBundesrepublik noch nicht wirklich weit über die Verlautbarungsebene hinausgekommen.Umso wichtiger ist es, dass wir uns frühzeitig in die Entwicklung dieser Strategie einbringen.Dies haben glücklicherweise nicht nur die Piraten erkannt, sondern auch unsereLandesregierung. Auch über die aufgeführten Punkte hinaus, ist das zuständige Ministeriumnatürlich im engen Austausch mit den Kollegen aus anderen Ländern und mit derBundesebene. Und das ist auch gut so.Ich will hier gewiss nicht den Bedenkenträger spielen. Denn SSW, Grüne und SPD wollen beidiesem wichtigen Thema endlich entscheidend vorankommen. Mit Schnellschüssen undblindem Aktionismus ist hier aber ganz sicher niemanden geholfen. Der Weg ins digitaleKlassenzimmer ist einfach länger, als von so manchem behauptet. Große Worte und hehreZiele sind das eine. Die konkreten Details der Umsetzung das andere. Man muss kein Expertesein um zu erahnen, wie vielfältig und gleichzeitig komplex die Herausforderungen sind, diewir hier meistern müssen.Damit digitale Medien wirklich sinnvoll zur Bildung unserer Kinder beitragen können, müsseneine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden: Architekten und Planer sind gefragt, umdie geeignete Infrastruktur zu schaffen. Die notwendige Hardware muss nicht nur beschafft,sondern eben auch mit Wartung und Betrieb kalkuliert werden. Die per Software vermitteltenInhalte müssen natürlich den Lehrplänen entsprechen. Und die Lehrkräfte brauchen dieMöglichkeit, sich überhaupt die entsprechenden Grundlagen anzueignen. Wenn ich mir dieSituation in anderen Ländern anschaue, dann gibt es absolut Grund zur Eile. Um es ganz klar zusagen: Wenn wir im internationalen Vergleich nicht irgendwann abgehängt werden wollen,müssen wir hier gemeinsam einen Gang zulegen. 3Grundsätzlich gesehen ist dieses Thema natürlich so vielseitig, dass wir es gründlich imAusschuss beraten müssen. Aus meiner Sicht brauchen wir hier nicht nur genug Raum fürinnovative Ansätze, sondern auch ausreichend Freiheiten für kreative Lösungen vor Ort. Undmit Blick auf die erwähnte Lernmittelfreiheit will ich eins ganz klar sagen: DerKinderschutzbund kritisiert regelmäßig und völlig zu Recht, dass hier auch heute noch langenicht alle Kinder die gleichen Chancen haben. Ich sehe deshalb nicht zuletzt die Schulträger inder Pflicht, dafür zu sorgen, dass die digitale Lernmittelfreiheit nicht etwa zu Belastungen undUngleichheiten führt. Lernmittelfreiheit muss für alle Kinder gelten - ganz gleich ob digitaloder im herkömmlichen Sinn. Wenn digitales Lernen nur ein Privileg von Gutsituierten wird, istaus unserer Sicht rein gar nichts gewonnen.