Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Flemming Meyer: Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, dann müssen wir endlich eine Schippe drauflegen
Presseinformation Kiel, den 10.10.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 37 Ehrenamt stärken – Ehrenamtskarte attraktiver machen Drs. 18/1991 „Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, dann müssen wir endlich eine Schippe drauflegen“Das Altenparlament hatte eine gute Idee, und zwar, dass die Ehrenamtskarte erweitert werdensoll. Zukünftig soll die Ehrenamtskarte für alle Museen des Landes einen ermäßigten Eintrittgewähren. Die Idee kommt nicht von ungefähr, schließlich repräsentiert das Altenparlamentdie Mehrheit der Ehrenamtskarten-Besitzer. In dem Bericht ist es nachzulesen: 51% derEhrenamtskarten werden an Personen ausgegeben, die zum Zeitpunkt der Antragstellungmindestens 60 Jahre alt waren. Die Senioren in Schleswig-Holstein sind also die Hauptnutzerder Ehrenamtskarte. Diese Nutzer haben nun einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, den wirernst nehmen sollten.Die Landesregierung würde mit der Anerkennung der Ehrenamtskarte in allen Landesmuseenmit gutem Beispiel vorangehen. Sie würden nicht nur die Zahl der Vergünstigungen mit einemSchlag erheblich erhöhen, sondern dem Ehrenamt ein unübersehbares Signal derWertschätzung übermitteln und darüber hinaus die Ehrenamtskarte für alle Ehrenamtler 2attraktiver machen. Das Altenparlament verweist auf die Erfahrungen, die mit der bayrischenEhrenamtskarte vorliegen. Dort könne man einen Rabatt in ungefähr 100 Museen erhalten.Allerdings ist die Karte in Bayern von vornherein ein Vorhaben der Landkreise und derStaatsregierung. Die Erfahrungen sind also nicht direkt übertragbar, weil Schleswig-Holsteineinen anderen Weg geht.Allerdings ist völlig richtig, dass der Ehrenamtskarte ein ordentlicher Paukenschlag gut zupasskäme - und genau das wären die vom Altenparlament vorgeschlagenen Ticketrabatte derLandesmuseen. Damit steigen die Chancen, die Ehrenamtskarte auf ein breiteres Fundamentzu stellen. Pressemitteilungen und Präsenzen auf Ehrenamtsmessen sind sicherlich probateMittel; doch die große Masse an Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern muss man auf eineandere Weise erreichen. Neue Bonuspartner findet man überhaupt nur bei steigenderBekanntheit der Karte, zum Beispiel durch bereits bestehende Partnerschaften in der näherenUmgebung. Dem Land kommt hier eine Vorreiterrolle zu.Der Bericht zeigt noch große weiße Flecken auf der Karte der Bonuspartner: Drei Landkreisehaben überhaupt noch keine Bonuspartner: Pinneberg, Plön und Herzogtum Lauenburg. Hier,wie übrigens landesweit, müssen also noch dicke Bretter gebohrt werden. Auch die großenStädte stehen bis auf Kiel noch ziemlich unterversorgt da.Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, ist es jetzt an der Zeit, eineSchippe draufzulegen! Der vorgelegte Antrag will darum die Antragstellung der Kartevereinfachen, das Angebot vergrößern und die Reichweite erhöhen. Das ist durchausambitioniert, aber ich bin davon überzeugt, dass wir damit das richtige Zeichen setzen.An dieser Stelle möchte ich allerdings ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir hier über dieEhrenamtskarte reden: Wir reden nicht über die Ausweitung des Ehrenamts. Niemand wirdaufgrund der Angebote der Ehrenamtskarte Trainer in einem Sportverein oder übernimmt in 3seiner Kirchengemeinde die Betreuung einer Seniorengruppe. Das Ehrenamt folgt eineminneren Impuls. Daran wird und soll die Ehrenamtskarte nichts ändern.