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10.10.14 , 12:13 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, dann müssen wir endlich eine Schippe drauflegen

Presseinformation Kiel, den 10.10.2014

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 37 Ehrenamt stärken – Ehrenamtskarte attraktiver machen Drs. 18/1991

„Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, dann müssen wir endlich eine Schippe drauflegen“
Das Altenparlament hatte eine gute Idee, und zwar, dass die Ehrenamtskarte erweitert werden
soll. Zukünftig soll die Ehrenamtskarte für alle Museen des Landes einen ermäßigten Eintritt
gewähren. Die Idee kommt nicht von ungefähr, schließlich repräsentiert das Altenparlament
die Mehrheit der Ehrenamtskarten-Besitzer. In dem Bericht ist es nachzulesen: 51% der
Ehrenamtskarten werden an Personen ausgegeben, die zum Zeitpunkt der Antragstellung
mindestens 60 Jahre alt waren. Die Senioren in Schleswig-Holstein sind also die Hauptnutzer
der Ehrenamtskarte. Diese Nutzer haben nun einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, den wir
ernst nehmen sollten.


Die Landesregierung würde mit der Anerkennung der Ehrenamtskarte in allen Landesmuseen
mit gutem Beispiel vorangehen. Sie würden nicht nur die Zahl der Vergünstigungen mit einem
Schlag erheblich erhöhen, sondern dem Ehrenamt ein unübersehbares Signal der
Wertschätzung übermitteln und darüber hinaus die Ehrenamtskarte für alle Ehrenamtler 2
attraktiver machen. Das Altenparlament verweist auf die Erfahrungen, die mit der bayrischen
Ehrenamtskarte vorliegen. Dort könne man einen Rabatt in ungefähr 100 Museen erhalten.
Allerdings ist die Karte in Bayern von vornherein ein Vorhaben der Landkreise und der
Staatsregierung. Die Erfahrungen sind also nicht direkt übertragbar, weil Schleswig-Holstein
einen anderen Weg geht.


Allerdings ist völlig richtig, dass der Ehrenamtskarte ein ordentlicher Paukenschlag gut zupass
käme - und genau das wären die vom Altenparlament vorgeschlagenen Ticketrabatte der
Landesmuseen. Damit steigen die Chancen, die Ehrenamtskarte auf ein breiteres Fundament
zu stellen. Pressemitteilungen und Präsenzen auf Ehrenamtsmessen sind sicherlich probate
Mittel; doch die große Masse an Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern muss man auf eine
andere Weise erreichen. Neue Bonuspartner findet man überhaupt nur bei steigender
Bekanntheit der Karte, zum Beispiel durch bereits bestehende Partnerschaften in der näheren
Umgebung. Dem Land kommt hier eine Vorreiterrolle zu.


Der Bericht zeigt noch große weiße Flecken auf der Karte der Bonuspartner: Drei Landkreise
haben überhaupt noch keine Bonuspartner: Pinneberg, Plön und Herzogtum Lauenburg. Hier,
wie übrigens landesweit, müssen also noch dicke Bretter gebohrt werden. Auch die großen
Städte stehen bis auf Kiel noch ziemlich unterversorgt da.


Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, ist es jetzt an der Zeit, eine
Schippe draufzulegen! Der vorgelegte Antrag will darum die Antragstellung der Karte
vereinfachen, das Angebot vergrößern und die Reichweite erhöhen. Das ist durchaus
ambitioniert, aber ich bin davon überzeugt, dass wir damit das richtige Zeichen setzen.
An dieser Stelle möchte ich allerdings ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir hier über die
Ehrenamtskarte reden: Wir reden nicht über die Ausweitung des Ehrenamts. Niemand wird
aufgrund der Angebote der Ehrenamtskarte Trainer in einem Sportverein oder übernimmt in 3
seiner Kirchengemeinde die Betreuung einer Seniorengruppe. Das Ehrenamt folgt einem
inneren Impuls. Daran wird und soll die Ehrenamtskarte nichts ändern.

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