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Jette Waldinger-Thiering: Unsere Hochschulpolitik versetzt die Universitäten in die Lage, zukünftige Herausforderungen zu meistern
Presseinformation Kiel, den 14.11.2014Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 26+27+30 Bericht zu hochschulpolitischen Projekten der Landesregierung und zu den Ergebnissen der Wissenschaftskonferenz für die Hochschulen, Stärkung der Hochschulen und Hochschulen entlasten – Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein stärken Drs. 18/2411, 18/2412 und 18/2415 „Unsere Hochschulpolitik versetzt die Universitäten in die Lage, zukünftige Herausforderungen zu meistern“Aus Sicht des SSW ist es wenig überraschend, dass wir auch nach zweieinhalb Jahren rot-grün-blauer Bildungspolitik noch eine ganze Reihe von Baustellen haben. Wenn wir uns zum Beispielunsere Hochschulen anschauen, dann wird schnell klar, dass wir unverändert vor großenHerausforderungen stehen. Hier muss nicht nur Vorsorge für Tarifsteigerungen und steigendeBetriebskosten getroffen werden, sondern es muss auch ausreichend Mittel für Investitionen indie Infrastruktur geben. Ich habe also durchaus Verständnis für viele der derzeitigenForderungen seitens der Hochschullandschaft. Keine Frage: Schon allein der bauliche Zustandunserer Universitäten könnte vielerorts besser sein. Umso ärgerlicher ist die Tatsache, dass 2unsere schwarz-gelben Vorgänger gerade beim Erhalt der Hochschul-Infrastruktur geschlafenhaben.Wir stehen zu unserem Anspruch, unser Bildungssystem auf solide Füße zu stellen undinsgesamt moderner zu gestalten. Und natürlich haben wir allein für unsereHochschullandschaft einen enormen Investitionsbedarf. Wer die Dinge aber auch nurhalbwegs unvoreingenommen sieht, wird dieser Regierung keine Vernachlässigung derUniversitäten vorwerfen können. Tatsache ist, dass wir schon sehr vieles im GesamtbereichBildung auf den Weg gebracht haben. Davon haben ausdrücklich auch unsere Hochschulenprofitiert. Mit Maßnahmen wie dem zweckgebundenen Sondervermögen für Sanierungs- undModernisierungsmaßnahmen oder einer erhöhten Förderung im Rahmen der aktuellenZielvereinbarungsperiode haben sie schon jetzt deutlich mehr Planungssicherheit, als unterunseren Vorgängern.Erlauben Sie mir hier einen Hinweis: Im Zusammenhang mit den kürzlich frei gewordenenBafög-Mitteln und der Prioritätensetzung in Richtung Unterrichtsversorgung hat mich einsbesonders geärgert. Ausgerechnet die CDU, die noch mit ihrem Minister De Jager für handfesteExistenzängste in Lübeck und in Flensburg gesorgt hat, war sich in diesem Zusammenhangnicht zu schade, am lautesten zu schreien und eine Benachteiligung der Hochschulenherbeizureden.Nur zur Erinnerung: Die Uni Flensburg hat sich damals letztlich nur durch den vorbildlichenEinsatz der Menschen vor Ort über Wasser halten können. Sicher nicht durch den heldenhaftenEinsatz der Union. Mit einem zweifelhaften Votum der so genanntenHaushaltsstrukturkommission im Rücken war die alte Landesregierung also nicht Wohltätersondern viel eher Totengräber unserer Hochschulen. Ein wenig Demut wäre vor diesemHintergrund wirklich angemessen. Doch sei es drum. 3Ich denke, die Menschen im Land sehen mittlerweile deutlich, dass rot-grün-blau einen völliganderen Weg geht: Statt unrealistischer Versprechungen setzen wir auf Dialog undVerlässlichkeit. Wir begleiten und unterstützen nicht nur die Flensburger Universität auf ihremWeg zur Europauni, sondern auch die Lübecker auf ihrem Weg zur Stiftungsuniversität. Mit derCAU haben wir eine Sanierungsvereinbarung von historischem Ausmaß geschlossen. Auch denenormen Sanierungsstau am UKSH werden wir auflösen. Und wir stärken nicht zuletzt dieFachhochschulen im Land. Doch unabhängig davon wissen wir um die weiteren Sanierungs-und Investitionsbedarfe und die mitunter wirklich schwierige Situation der Universitäten.Gerade vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs 2016 und den vorerst steigendenZahlen bei den Studienanfängern ist uns völlig klar, dass wir dies auch finanziell absichernmüssen.Wer sich die Mühe macht und unseren vorliegenden Antrag etwas genauer anschaut, wirderkennen, dass wir zukünftigen nicht nur die entsprechenden Schwerpunkte sondern auchandere wichtige Akzente in der Hochschulpolitik setzen. Wir wollen eine Hochschulkonferenznach dem Vorbild der Bildungskonferenz. Hier sollen unter anderem die anstehende großeNovelle des Hochschulgesetzes und die Weiterentwicklung unserer Universitäten beratenwerden. Und zwar gemeinsam mit allen Statusgruppen. Diese Maßnahme ist aus Sicht desSSW ungeheuer wichtig. Denn eine Politik, die einfach über die Köpfe der Betroffenen hinwegentscheidet, passt weder in dieses Jahrhundert noch zu den vor uns liegendenHerausforderungen.Ich habe es schon zu Beginn meines Beitrags kurz angedeutet: Es ist völlig richtig, dass unsereUnis seit langem unterfinanziert sind. Unser Ziel ist es deshalb, die Grundhaushalte derHochschulen spürbar zu entlasten und ihnen die größtmögliche Planungssicherheit zu geben.Neben der Übernahme der Tarifsteigerung und neben der Erhöhung der Globalzuschüssewerden wir deshalb noch nach weiteren Möglichkeiten zur Entlastung suchen. Danebenwerden wir erheblich mehr Mittel in den Bereich studentisches Wohnen investieren und die 4Sanierung der Hochschulen durch eine bedarfsgerechte Fortführung des Sonderprogrammsweiter vorantreiben.Wenn man allein diese Maßnahmen zusammennimmt und dabei noch bedenkt, dass unserLand nicht gerade zu den reichsten Bundesländern zählt, dann ist das aus Sicht des SSWwirklich ein klares Bekenntnis für einen starken Wissenschafts- und HochschulstandortSchleswig-Holstein.Diesen Weg der Stärkung unserer Hochschulen wollen wir in den kommenden Jahrenentschlossen weitergehen. Doch eins ist dabei klar: Für eine wirklich angemessene und vorallem zukunftsfeste Finanzierung werden unsere landespolitischen Maßnahmen auf Dauerkaum reichen. Auch der Bund muss seinen Teil beitragen. Deshalb hoffe ich sehr, dass dasKooperationsverbot für den Wissenschaftsbereich im Sinne unserer Hochschulen so schnell wiemöglich fällt. Zwar begrüßen wir hier die positiven Signale aus Berlin, aber für mich und meinePartei ist völlig klar, dass dies im Grunde nur der erste Schritt sein kann. Wir müssen diegesamte Bildungslandschaft in den Blick und damit auch die Kitas und Schulen mitnehmen,wenn wir im internationalen Vergleich nicht den Anschluss verlieren wollen. Auch hier mussdie Kooperation mit dem Bund möglich sein.Wie Sie sehen, ist diese Koalition weit davon entfernt, im Bereich Hochschule den Fuß vomGaspedal zu nehmen. Uns ist absolut bewusst, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt. Unddoch bin ich persönlich ein Stück weit stolz auf das bisher Erreichte. Ich freue mich auf dieweitere Zusammenarbeit mit unseren Hochschulen. Und ich gehe davon aus, dass sie durch dieAufnahme des Hochschulpakts III in den Finanzplan des Landes endlich die Planungssicherheitbekommen, die sie so dringend brauchen. Die 225 Millionen Euro an Landesmitteln, die wir imZeitraum 2016 bis 2020 bereitstellen, sind aus meiner Sicht ein solides Fundament fürkommende Aufgaben.