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Lars Harms: Soli-Mittel für die Infrastruktur nutzen!
Presseinformation Kiel, den 12. Dezember 2014Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 21 Soli auslaufen lassen – Bürger nicht immer weiter belasten Drs. 18/2530 „Soli-Mittel für die Infrastruktur nutzen!“In sämtlichen Medien führt derzeit kein Weg an der Soli-Debatte vorbei. Warumgerade jetzt, könnte man sich aus schleswig-holsteinischer Sicht fragen. Seit fast dreiJahren hat man sich hier im Norden mit dem Auslaufen des Solidaritätszuschlagsbeschäftigt. Die Altschulden, darauf hatte man sich hier im Landtag beziehungsweiseim Ausschuss geeinigt, sollten durch ein entsprechenden Fonds getilgt werden. DerVorschlag fand auf Bundesebene keine Mehrheit. Leider. Die Debatte auf Bundesebeneist keinen Schritt weiter gekommen. Man steht noch ganz am Anfang. Lange hat manden Konflikt gescheut, nun ist er unvermeidbar. Die Debatte ist mitunter sogardermaßen hochgekocht, sodass das vereinbarte Treffen mit dem Bundesfinanzministervon Seiten der Länder abgesagt wurde. Fakt ist, dass schon bald eine Lösung gefundenwerden muss. Klar ist auch, dass die staatlichen Ebenen auch in Zukunft nicht auf die 2Solieinnahmen verzichten können. Mehrheiten für einen Verzicht zeichnen sichjedenfalls nicht ab. Von daher muss ein zweckgebundener, gemeinsamer Nennergefunden werden. Wir vom SSW könnten uns gut vorstellen, die Mittel für dieInfrastruktur im ganzen Land zu nutzen. Wenn man sich die Infrastruktur heuteansieht, wird man schnell feststellen können, dass in ihr die Schulden der letztenJahrzehnte stecken. Brücken bröckeln vor sich hin, Schleusen fallen auseinander undLandstraßen werden zur Schlaglochpiste. Zukunfts- und Konkurrenzfähigkeit siehtanders aus. Wichtig ist, dass bei diesem Vorhaben die Mittel möglichst schnelleingesetzt werden können, damit in der Bevölkerung diese Maßnahmen auch zu sehensind. Vor Ort soll man die Veränderung bemerken können. Nach Jahren der Stagnation,käme selbst der kleinste Fortschritt an dieser Stelle einer Sensation gleich. Allein diesesBild, müsste deutlich machen, dass ein gemeinsamer Nenner quasi auf der Hand liegt.Worum es dabei nicht gehen sollte, ist jetzt irgendwelche politischen Spielwiesen zuschaffen. Sondern es muss wirklich langfristig gedacht und gehandelt werden. Es kannnicht um irgendeine Form der Bereicherung gehen. Sondern es muss darum gehen, dieSchulden, die in der vernachlässigten Infrastruktur stecken, endlich tilgen zu können.Ein gewöhnlicher Landeshaushalt kann eine solche Verschuldung nur schwer auf sichnehmen. Von daher bedarf es einer zusätzlichen Entlastung. Und damit meine ichkeine Nulllösung, wie es aus den südlichen Gefilden vorgeschlagen wurde, sonderneine, die wirklich auch diese Aufgabe meistern kann. Nur zur Erinnerung: DerSolidarpakt, hat momentan einen Überschuss von insgesamt 97 Milliarden Euro, weilder Aufbau Ost immer weniger Mittel benötigt. Der Bund nimmt hier wesentlich mehrein, als er auszahlt. Jährlich nimmt er rund 13 Milliarden Euro ein und zahlt aber nurrund 7 Milliarden aus – mit derzeit sinkender Tendenz. Das alles sind die richtigenRahmenbedingungen, um das Problem der Verschuldung in der Infrastruktur 3vernünftig anzugehen. Jedoch sollte an dieser Stelle nicht nur der Bund entscheiden, inwelche Infrastrukturprojekte diese Mittel fließen sollten, sondern hier sollten dieLänder auch ein Mitsprache- und Entscheidungsrecht haben. Abschließend lässt sichjedenfalls feststellen, dass der Entscheidungsprozess über die Fortsetzung desSolidarpakts II noch völlig offen ist.Den Aspekt der Nachhaltigkeit, sowie Generationengerechtigkeit, sollten wir in diesemProzess niemals aus den Augen verlieren und gleichzeitig das Geld gerecht verteilen.