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Andreas Tietze zu Bürgerbussen
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein Pressesprecherin TOP 17 – Bürgerbusse Claudia JacobDazu sagt der verkehrspolitische Sprecher Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Andreas Tietze: Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 029.15 / 23.01.2015Damit aus den Puzzleteilen auch ein richtiges Bild wird, bedarf es eines GesamtkonzeptesIn den letzten Jahren haben wir im Schienenbereich große Fortschritte erzielt und wei- tere werden folgen, wie es unser landesweiter Nahverkehrsplan (LNVP) aufzeigt.Doch zu einem Bahnhof muss man erst mal hinkommen. In den Städten ist dieses mit Bussen oftmals gut gelöst und geradezu perfekt aufeinander abgestimmt, wie es bei- spielsweise die Städte Preetz und Plön zeigen. Alle halbe Stunde – alle Richtungen. Doch auf dem Land und selbst zwischen Städten gibt es oftmals Buslinien, die unre- gelmäßig und viel zu selten fahren.Diese auf dem Land typische Buslinie althergebrachten Stils hat einfach keine Zukunft mehr. Sie wird fast nur noch von SchülerInnen genutzt und die werden bekannterma- ßen immer weniger.Wenn dann nur noch morgens der Schulbus hin und nachmittags zurückfährt, werden der Arztbesuch zur Tagesreise und der Einkauf unmöglich. Der Bedarf nach öffentlicher Nahmobilität, aber steigt insbesondere aufgrund des demographischen Wandels.Wir Grüne setzen auf starke Linien und flexible Bedienung vor Ort. Dazu gehören Züge, Überlandbuslinien im Takt, Rufbusse, Bürgerbusse, Linientaxis und vieles mehr. Hierfür müssen wir Antworten finden und Konzepte voranbringen.Bürgerbusse sind eine der Antworten darauf. Aber eben nur eine. Insofern haben Sie eines der Probleme richtig erkannt, aber Ihre Diagnose geht nicht weit genug. Damit aus den Puzzleteilen auch ein richtiges Bild wird, bedarf es eines Gesamtkonzeptes. Seite 1 von 2 Wir begrüßen die Umwandlung der ehemaligen LVS (Landesweite Verkehrsservicege- sellschaft Schleswig-Holstein) in den Aufgabenträgerverbund NAH.SH.NAH.SH steht dafür, dass Land und Kommunen zusammenarbeiten, damit „ÖPNV für die Menschen leicht verständlich, möglichst barrierefrei und flexibel nutzbar und be- zahlbar“ wird. Im NAH.SH sehen wir auch den kompetenten Ansprechpartner für die Bürgerbusvereine.Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen haben bereits viele dut- zendmal Bürgerbusse mit bis zu 80.000 Euro pro Bus gefördert. Antragssteller sind da- bei die ortsansässigen Busbetriebe, mit denen die Bürgerbusse zusammenarbeiten. Die dafür notwendigen Formulare, samt Ausfüllhilfen, gibt es ganz einfach und direkt zum Runterladen im Internet. So einfach kann es gehen.So einfach muss es auch sein, denn für BürgerInnen, die sich engagieren wollen, sind die Linienkonzessionen und das Personenbeförderungsgesetz sowie all die anderen Vorschriften abschreckend, wenn ihnen keiner hilft.Über 150 Bürgerbusse gibt es inzwischen in Deutschland, aber nur zwei davon fahren bei uns im Land. Einer davon, der in Ladelund, wurde zwar über die AktivRegion geför- dert, das kann aber nur exemplarisch sein. Um das zu institutionalisieren, müssen wir das Rad nicht neu erfinden.Bürgerbusse sind Ergänzung des ÖPNV, nicht dessen Ersatz. Es geht ausdrücklich nicht darum, Konkurrenzen aufzubauen. Ganz im Gegenteil. Ein Bürgerbus kann Weg- bereiter für einen Linienbus sein. So geschehen in Sievershütten, wo die Bürgerbuslinie so erfolgreich war, dass sie inzwischen in den regulären Linienbetrieb übernommen wurde.Ein Bürgerbus ist aber auch mehr als nur Verkehr. Er stärkt auch den sozialen Zusam- menhalt vor Ort. Nicht nur, dass das Ehrenamt Geld spart, die BürgerInnen vor Ort wis- sen oft auch viel besser, Wer? Wann? Wohin? gebracht werden muss.Meine Damen und Herren,jede Reise beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt. Doch wird dieser oft vielen Mit- bürgerInnen schwer gemacht, die ohne Auto auf die Reise gehen wollen. Hier müssen wir ansetzen und die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes abholen und mitneh- men.Die Mobilitätskette von Tür zu Tür ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieser An- trag repariert nur ein Glied. Wir brauchen aber ein Konzept für die ganze Kette. Lassen Sie uns darüber im Ausschuss beraten. *** 2