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Lars Harms: Die Union sollte sich eine größere Portion Objektivität gönnen
Presseinformation Kiel, den 18. März 2015Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 13 +30 Gewährleistung der Sicherheit muss Kernaufgabe des Staates bleiben + Wohnungseinbruchdiebstahl ist eine schwere Straftat Drs. 18/2779 & 18/2815 „Die Union sollte sich eine größere Portion Objektivität gönnen“In den beiden eingereichten Anträgen, produziert die Union ein Bild, das den Eindruckerwecken soll, die Sicherheit in Schleswig-Holstein sei gefährdet. Dabei ist genau eine solcheAussage äußerst gefährlich. Mit einer solchen Aussage ist wirklich niemandem geholfen. Sieführt lediglich zur allgemeinen Verunsicherung und macht uns als Land möglicherweisezusätzlich angreifbar. Solche Aussagen, Anträge, Geschichten oder Bilder bewirken genau das,wovor man sich in diesem Fall zu schützen versucht: Nämlich Unsicherheit. An dieser Stellekann ich nur zur Sachlichkeit raten, denn Fakt ist, dass die Sicherheit in unserem Land nichtgefährdet ist. Dafür reicht ein kurzer Blick auf die Kriminalitätsstatistik des vergangenen 2Jahres. Schleswig-Holstein verzeichnet für das Jahr 2014 die höchste Aufklärungsquote seiteinem ganzen Jahrzehnt. Darüber hinaus werden weniger Fallzahlen im Bereich derJugendkriminalität verzeichnet und der steigenden Anzahl von Wohnungseinbrüchen wurdeein Riegel vor geschoben. Die gestiegene Anzahl der Straftaten begründet sich vor allem durchdie Verstöße der zu uns kommenden Flüchtlinge, die durch ihre Einreise meist einen formellunerlaubten Aufenthalt im Inland begehen. Dies ist eine Tatsache und wird dementsprechendnatürlich auch im Register so aufgeführt. Jedoch handelt es sich in diesem Fall absolut nichtum eine Beeinträchtigung der inneren Sicherheit. Vielmehr zeigt die Statistik doch, dass dieLandespolizei hervorragende Arbeit leistet. Mehr noch, Schleswig-Holsteins Bürger könnendarauf vertrauen, dass der größte Teil der Straftaten auch aufgeklärt wird. Dies sollten wir alsWert anerkennen und auch zu würdigen wissen. In unseren Nachbarregionen kann man mitSicherheit kein so gutes Ergebnis wie das von Schleswig-Holstein vorweisen.Ein ernsthaft besorgniserregender Zustand sieht aus Sicht des SSW in der Tat anders aus. DieUnion spricht vom wachsenden Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung. Abgesehen vonder Frage nach der Messbarkeit oder Definition dieses so-genannten zunehmenden Gefühlsder Unsicherheit, stellt sich doch die Frage, woher dieses Gefühl denn so plötzlich herkommt?Die Vermutung liegt nahe, dass auch der regionale Medienkonsum einen nicht unbedeutendenEinfluss auf dieses Gefühl hat. Personen, die hiesige Medien nicht in Anspruch nehmen,werden sicher etwas ganz anderes äußern. Sie werden die dargestellte Unsicherheit kaumwahrnehmen.Von daher nehmen wir vom SSW auch von den so-genannten Bürgerwehren Abstand.Natürlich ist nichts gegen ein funktionierendes, wachsames Nachbarschaftsnetzwerk mitabendlichen Spaziergang einzuwenden, jedoch sollte allen Beteiligten klar sein, dass die Polizeifür die Sicherheit zuständig ist und sonst niemand. Das Phänomen der Bürgerwehr erschließtsich mir jedenfalls nicht. Die Union sollte sich an dieser Stelle eine größere Portion Objektivität 3gönnen und somit vom subjektiven Storytelling abrücken. Damit wäre der Bevölkerung schonmal geholfen.Was wir tatsächlich feststellen können ist, dass die Landespolizei auf einem sehr hohen Niveauarbeitet. Das gilt auch, wenn es um Wohnungseinbrüche geht. Dieses Thema wurde alsSchwerpunkt der aktuellen Tätigkeit benannt. Neben den allgemeinenFahndungsmaßnahmen, befürworten wir es als SSW zudem, dass in den begründetenEinzelfällen in der Grenzregion und im Hamburger Umland auch anlasslose Kontrollen,durchgeführt werden können. Diese Kontrollen sind ein effektives und deshalb auchwichtiges Mittel, um die Einbruchsfälle aufklären zu können.Abschließend möchte ich noch mal klar stellen, dass wir Abstand davon nehmen, eineStrafrahmenänderung in Bezug auf Wohnungseinbruch vorzunehmen. Der Freistaat Bayernsteht mit seiner Regelung alleine da. Unser Interesse ist es nicht, dies zu ändern. Denn imGrunde genommen sollte es darum gehen, eine mehrheitliche Regelung zu finden, die sichüber die gesamte Republik streckt. Alleingänge sind da eher kontraproduktiv. Das sollteeigentlich auch die Union wissen. Statt bei diesem Thema in Panik zu verfallen, sollten Sieeigentlich immer wieder die gute Arbeit unserer Polizei loben!