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Lars Harms: Sport als Mehrwert für den Körper, sowie für den Schutz vor Langeweile oder Einsamkeit
Presseinformation Kiel, den 18. Juni 2015Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 10 Sportentwicklung in Schleswig-Holstein Drs. 18/3030 „Sport als Mehrwert für den Körper, sowie für den Schutz vor Langeweile oder Einsamkeit“Joachim Ringelnatz beschrieb es so: „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit,und er schützt uns durch Vereine, vor der Einsamkeit.“ Das sind, auf den Punkt gebracht, dieGründe, warum die Küstenkoalition eine nachhaltige Sportförderung betreibt: Spaß an derBewegung zu vermitteln und gleichzeitig gesellschaftliche Werte zu festigen. ImLandeshaushalt sind dabei die Grundsätze der Förderung nachzulesen. Dabei gilt derFördergrundsatz: von Unten nach Oben. Denn die Vereine unterscheiden sich teilweiseerheblich. Da gibt es kleine Vereine mit wenigen Mitgliedern, aber eben auch große Vereinemit einer hauptamtlichen Struktur. Aber unabhängig davon, wie ein Verein strukturiert ist, erweiß auf jedenfalls am besten, welche Sportarten nachgefragt werden. Darum sollte dieSportplanung auf kommunaler Ebene bleiben. 2Das bedeutet nicht, dass die Landesregierung vor den Animositäten mancher Vereinsvorständekapituliert. Im Gegenteil, die Kooperationsprobleme können nur angegangen werden, wennsich alle hiesigen Vereine mit der Kommunalpolitik zusammensetzen und einen kommunalenSportentwicklungsplan erarbeiten. Das Land fördert die Entwicklung kommunaler Pläne mit biszu 10.000 Euro. Gemeinsam die Prioritäten festzulegen und abzustimmen, ist für die meistehrenamtlich geführten Vereine ein Kraftakt, der sich aber auszahlt, weil er den Sportbetriebim Ganzen zukunftsfest macht. Neue Sportarten und neue Nachtfragegruppen könnenlangfristig in so einem Konzept berücksichtigt werden. Das für die Planung erlässlichekommunale Kataster erfasst alle Sportstätten und dokumentiert den jeweiligen baulichenZustand. So bekommen die Verantwortlichen eine gute Grundlage für die Investitionsplanungder Sportstätten in die Hand und müssen sich nicht länger punktuell ihre Agenda von denschlimmsten Notfällen diktieren lassen.Darüber hinaus ein eindeutiges Plus der kommunalen Planung: Eifersüchteleien und falscheBesitzansprüche nach dem Motto „meine Halle – deine Halle“ sind passé. Trainingszeiten kannman miteinander abstimmen; aber eben nur, wenn man gemeinsam an einem Tischverhandelt. In Flensburg hat der SSW genau aus diesem Grund eine entsprechende Planungangestoßen, die derzeit zusammen mit den Vereinen im Rathaus erarbeitet wird. Zum Sportgehören nämlich nicht nur Sportler und Trainer, sondern auch Planungskapazitäten,Sportstätten und deren Pflege. Die Sportplanung im ländlichen Raum steht dabei vorbesonderen Herausforderungen. Die kleinen Kommunen haben oftmals nur einen Sportverein;eine Art Aufgaben- und Arbeitsteilung bekäme man nur auf Amtsebene hin. Da ist allerdingsdas Thema Sportentwicklungsplanung noch gar nicht angekommen. Das müssen wirschleunigst ändern – oder endlich eine Kommunalreform auf den Weg bringen, die starke undhandlungsfähige Kommunen schafft, denn dann fallen örtliche Egoismen weg.Sport sollte vor Ort geplant werden und das bekommt man nur gemeinsam hin. Die kreativenLösungen, die dabei entwickelt werden, kann man gar nicht von Oben verordnen. Und dieLandesregierung wird das auch nicht tun. Die Autonomie des Sports ist kein Schlagwort,sondern gelebte Realität. 3Was das Land aber tun sollte, ist die Schaffung von Strukturen und die Unterstützung lokalerInitiativen. Ein Beispiel dafür sind Schwimmbäder und Schwimmhallen. Das sind eben auchSportstätten, in denen Kinder und Erwachsene schwimmen lernen und die denLeistungssportlern eine gute Ausgangsbasis liefern. Das Land hat deren Bedeutung erkanntund die Schwimmstätten ins Investitionsprogramm übernommen. Auch wenn das nur einTropfen auf den heißen Stein ist, bedeutet das einen Neuanfang für die Sportförderung, die inder Vergangenheit auf Verschleiß gefahren wurde bzw. gefahren werden mussten.Der Innenminister weist darauf hin, dass sich die Vereine zunehmend kommerziellerKonkurrenz gegenüber sehen. Diese kann sich, insofern sie finanzkräftige Kundschaft hat, gutausgebaute Trainingsstätten leisten. Diejenigen, die sich so etwas nicht leisten können, habendas Nachsehen. Das kann nicht sein. Darum benötigt der Breitensport attraktive Sportstätten.Hierfür setzen wir uns ein, sei es durch Sportstättenförderung oder auch durch die jüngstverbesserte allgemeine Förderung aus den Lottomitteln.Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html