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Ines Strehlau und Bernd Voß zu Freihandelsabkommen und Kommunen
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 314.15 / 16.07.2015TTIP und Kommunen: Rückendeckung durch die LandesregierungZur Antwort auf eine Kleine Anfrage zum Recht der Kommunen auf Beschlüsse zu Freihandelsabkommen sagt die kommunalpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau:Kommunen können zu den geplanten Handelsabkommen TTIP (EU mit den USA) und CETA (EU mit Canada) Stellung beziehen, wenn sie konkrete Auswirkungen dieser Ab- kommen auf die Erfüllung kommunaler Aufgaben befürchten und darstellen können. Das ist Ergebnis der Antwort der Landesregierung auf unsere Kleine Anfrage. Davon betroffen wären z.B. Gesundheitsinfrastruktur, Rettungswesen, Abfallwirtschaft, kom- munale Energiewirtschaft Kultur, öffentlicher Nahverkehr oder Wasserversorgung und Wasserentsorgung.Ich freue mich über diese Klarstellung. Eine Reihe von Kommunen in Schleswig- Holstein haben sich bereits mit dem Thema beschäftigt und Beschlüsse dazu gefasst. Andere Kommunen waren verunsichert durch Verlautbarungen, sie seien dazu nicht be- fugt. Die Aussage der Landesregierung ist eine Rückendeckung für die Kommunen.“Der europapolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Bernd Voß, fügt hinzu:Der Text des CETA-Abkommens mit Kanada liegt bereits auf dem Tisch, wenn auch zurzeit noch unklar ist, ob und wann er paraphiert und in den Parlamenten ratifiziert wird. Viele ExpertInnen sehen massive Auswirkungen auf die Aufgabenwahrnehmung bei der kommunalen Daseinsvorsorge aufgrund der geplanten Vereinbarungen im Be- reich Dienstleistungen. Bei TTIP sind die Verhandlungen noch in vollem Gange. Es wird hinter verschlossenen Türen verhandelt. Völlig offen ist was letztlich im Vertragstext stehen wird. Jedoch wird davon ausgegangen, dass CETA eine Art Blaupause für TTIP Seite 1 von 2 darstellt. Eine kritische Auseinandersetzung der kommunalen Ebene mit diesen geplan- ten Vorhaben ist daher dringend anzuraten.“Hintergrund: In den vergangenen Monaten gab es in mehreren Kreisen „blaue Briefe“ an die Kom- munalvertretungen mit dem Hinweis, sie sollten keine Resolutionen zu den laufenden Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA beschließen. Be- gründet wurde dies mit einem Infobrief des Wissenschaftlichen Dienstes des Deut- schen Bundestages (Infobrief WD 3 – 3000 – 035/15), nach dem kommunale Befas- sung und Beschlussfassung zu diesen Abkommen unzulässig seien. Diese Rechtsauf- fassung wird von der schleswig-holsteinischen Landesregierung nicht geteilt. Dies geht hervor aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Ines Strehlau und Bernd Voß (Bündnis 90/Die Grünen), Drucksache 18/3194.Infobrief WD 3 – 3000 – 035/15: http://www.bundestag.de/blob/363092/3b88f5d39f5e7592a554d5e4ff680b13/befassung s--und-beschlusskompetenz-der-kommunalvertretungen-im-hinblick-auf-internationale- freihandelsabkommen-data.pdf *** 2