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Lars Harms: HSH Nordbank - den Schutz des Landesvermögens und des Steuergeldes im Auge behalten
Presseinformation Kiel, den 16. September 2015Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 28 Zukunft der HSH Nordbank Drs. 18/3351 „Das Einzige, was man sagen kann ist, dass wir immer den Schutz des Landesvermögens und des Steuergeldes im Auge haben müssen.“Betrachtet man die Zukunftsaussichten der HSH-Nordbank, dann ist man unweigerlich auchgeneigt, zuerst noch einmal in die Vergangenheit zu schauen. Denn nicht jedem fällt es immerleicht, zu verstehen, warum so unendlich viel Geld in Banken gesteckt wird. Wir kennen alle dieSätze die mit „Die Banken rettet ihr, ...“ beginnen. Wir retten aber nicht die Banken, denn dasist kein Selbstzweck, sondern schon immer stand im Vordergrund möglichst wenig Steuergeldzu verlieren. Das mag erst einmal wenig tröstlich sein, aber trotzdem ist es wichtig, deutlich zumachen, dass bei allen Maßnahmen, die wir als Politik jetzt ergreifen müssen, vor allem dasLandesvermögen geschont und möglichst wenig Steuergeld ausgegeben werden sollte. So warund ist es auch im Falle der HSH-Nordbank.Dabei hat man durchaus auch unterschiedliche Auffassungen gehabt, wie eine solche Lösungaussehen kann. Wie Sie wissen, hat man sich seinerzeit für das Modell mit staatlichen 2Garantien entschlossen, in der Hoffnung, dass sich die Lage im Shipping-Bereich irgendwannim Zeitablauf schon verbessern würde. Dann könnten durch die Garantieprovision möglicheverbleibende Schulden abgebaut werden. So weit die Theorie, der wir schon damals nicht ganztrauten, weshalb wir uns als SSW auch für eine Beteiligung des Bundes ausgesprochen hatten.Die damalige Landesregierung sah das anders und wollte den Bund nicht beteiligen – wohlauch, weil man sich insgeheim erhoffte, doch noch mit der Bank Geld verdienen zu können unddiese möglichen Gewinne nicht dem auch Bund gönnte.Dieses Beispiel zeigt aber eben auch, dass es immer wieder zu unterschiedlichenEinschätzungen kommen kann, und dass man nie sicher sein kann, die wirklich richtigeEntscheidung zu treffen. Deshalb ist das Gesagte auch nicht als Kritik an der Entscheidung zuverstehen, mit der wir jetzt leben müssen. Vielmehr sind die Entscheidungsparameter sovielfältig und die Risiken immer noch so hoch, dass man nicht mit einer absoluten Sicherheitbei Entscheidungen hinsichtlich der Bank rechnen kann. Und dies gilt natürlich auch für dieEntscheidungen, die möglicherweise jetzt anstehen.Die Entscheidung der Vertreter der Bank und damit auch der Vertreter der damaligenLandesregierung in der Bank, die Garantiesumme von 10 Milliarden Euro auf 7 Milliarden Eurozu senken, war auch so eine Entscheidung, die man getroffen hat, in der Hoffnung, dass es dieZukunft schon richten wird. Oder anders gesagt, man hoffte damals auf eine Verbesserung derSituation, ohne wirklich Anlass hierzu gehabt zu haben. Diese Entscheidung war einBlankocheck, ausgestellt auf die Zukunft, der sich nun rächt. Ohne diese Entscheidung hättenwir jetzt kein Beihilfeverfahren wegen der nun wieder gewünschten Erhöhung der Garantie.Auch diese Entscheidung war natürlich nicht alternativlos. Es hätte mit Sicherheit mehrereMöglichkeiten gegeben, wie man sich hätte entscheiden können. Allerdings wusste mannatürlich auch hier nicht, wie sich die jeweilige Entscheidung auf die Zukunft ausgewirkt hätteund wie sich die Zukunft auf die Entscheidung ausgewirkt hätte. 3Dazu ist das Thema HSH-Nordbank zu komplex. Schon Schwankungen im Dollarkurs könnenerhebliche Auswirkungen auf die Bilanz haben. Und auch die Solvenz einzelner Gruppen, Fondsoder Kunden kann große Auswirkungen auf das Zahlengerüst der Bank haben. So müssen imZweifel Rückstellungen für mögliche Ausfallkredite gemacht werden, die aktuell noch gar nichtanstehen. Was der Vorsicht dient, schränkt gleichzeitig die Bewegungsmöglichkeiten der Bankein. Jede Entscheidung, die wir also treffen, ist auch vor solchen Hintergründen zu sehen.Welche Entscheidung zu treffen ist, kann man noch nicht sagen, da dies auch vom Ergebnis desBeihilfeverfahrens abhängt. Natürlich werden alle Varianten geprüft und diese Variantenhaben sicherlich auch unterschiedliche Auswirkungen auf die Haushaltslage. Allerdings giltauch hier, dass die Zukunft nicht vorhersagbar ist. Wir können also nicht einschätzen, wie sicheine etwaige Entscheidung tatsächlich auswirken wird. Das Einzige, was man sagen kann ist,dass wir immer den Schutz des Landesvermögens und des Steuergeldes im Auge habenmüssen.