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Die Devise lautet: Sicherheit vor Profit
Presseinformation Kiel, den 14.10.2015Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 20 Moratorium für die Zulassung von Glyphosat Drs. 18/3409 „Solange nicht abschließend geklärt ist, ob das Pflanzenschutzmittel Glyphosat krebserregend ist, muss die Devise lauten: Sicherheit vor Profit“Das Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat gehört zu den am häufigstenverwendeten Herbiziden weltweit. Allein in Deutschland wurden zuletzt jährlich rund 6.000Tonnen verkauft. Es findet Anwendung im landwirtschaftlichen sowie im Haus- undKleingartenbereich, um unerwünschte Pflanzen zu vernichten oder die Reife von Getreide zubeschleunigen. Weltweit ist mit rund 650.000 Tonnen pro Jahr ein steigender Verbrauch zuerkennen. Wir haben es hier mit einem Global-Player zu tun, mit dem Chemiekonzerne sehr vielGeld verdienen können.Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat ist nicht unumstritten.Unter Berufung auf wissenschaftliche Studien weisen Umweltorganisationen bereits seit Jahrendarauf hin, dass Glyphosat erhebliche Gesundheits- und Umweltrisiken birgt. 2Wie jeder andere Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff wird Glyphosat alle 10 Jahre hinsichtlich seinerSicherheit für Mensch, Tier und Umwelt auf den Prüfstand gestellt. Die Wirkstoffe werden nachneuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie Erfahrungswerten bewertet. Im Falle vonGlyphosat ist Deutschland der berichterstattende Mitgliedstaat.Bereits 2012 hätten die Risiken von Glyphosat neu bewertet werden sollen. Diese Entscheidungwurde seinerzeit verschoben.Die Monografie zu Glyphosat der Internationalen Agentur für Krebsforschung, die Anfang desJahres herauskam, hat das Thema neu befeuert. Darin kommen die Krebsforscher der WHO zudem Ergebnis Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ einzustufen.Dieses Ergebnis steht nun im Gegensatz zu den bisherigen Untersuchungen des zuständigendeutschen Bundesinstituts für Risikobewertung. Mittlerweile hat dies zu einem Streit unterWissenschaftlern geführt; über Untersuchungsmethoden oder Gründe zur unterschiedlichenBewertung des krebsauslösenden Potentials von Glyphosat.Im Agrarausschuss des Bundestages hat es hierzu kürzlich eine Anhörung gegeben, auch dortgingen die Einschätzungen zur gesundheitlichen Auswirkung des Wirkstoffes Glyphosat inPflanzenschutzmitteln auseinander.Mit der Entscheidung der EU-Kommission, die Neu-Zulassung von Glyphosat vorläufig bisSommer 2016 zu verschieben, ist bereits ein wichtiger Aspekt unseres Antrages erfüllt. Solangenicht abschließend geklärt ist, ob das Pflanzenschutzmittel Glyphosat krebserregend ist, mussdie Devise lauten: Sicherheit vor Profit. Deshalb stellen wir fest: Mit dem Moratorium nimmt dieEU ihr Vorsorgeprinzip ernst. Und das ist gut so. Unser Antrag umfasst aber nicht nur ein Moratorium für die Zulassung von Glyphosat - er ist weitreichender. Wir wollen darüber hinaus, dass die Anwendungsgebiete eingegrenzt werden und es sind weitergehende Einschränkungen zu prüfen. Damit handeln auch wir nach dem 3Vorsorgeprinzip, denn dort wo der Einsatz von Glyphosat verzichtbar ist, sollte sofortgehandelt werden.Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html