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14.10.15 , 17:32 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zur Initiative "Kultur macht stark"

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Es gilt das gesprochene Wort! Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 TOP 11 – Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse presse@gruene.ltsh.de für Bildung“ in Schleswig-Holstein www.sh.gruene-fraktion.de
Dazu sagt die kulturpolitische Sprecherin Nr. 420.15 / 14.10.2015 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,
Marlies Fritzen:

Kultur macht stark – mehr als ein Slogan Meine Damen und Herren,
Kultur macht stark, weil - sie das Ausprobieren möglich macht und es kein Scheitern geben kann - die eigene Persönlichkeit entwickeln hilft und Identifikation stiftet - Phantasie und Kreativität neue Denkweisen und Ideen freisetzen - sie den Perspektivwechsel sucht und damit Verständigung und Verständnis zwi- schen Menschen und Gesellschaften ermöglicht - kulturelle Bildung den ganzen Menschen meint und nicht Teilfertigkeiten übt.
Kultur macht stark! Und der bisherige Erfolg des Programms sollte die Macherinnen und Macher bestärken in Ihrem Tun. Fast drei Millionen Euro Bundesmittel sind bis- lang nach Schleswig-Holstein geflossen. Kein Pappenstiel. Und wenn man bedenkt, dass wir als Konsolidierungsland nur geringe finanzielle Spielräume haben, darf man sich doppelt freuen über diese Unterstützung.
Auch die Orientierung auf Kinder und Jugendliche aus eher bildungsfernen Gesell- schaftsschichten begrüße ich sehr. Es ist und bleibt ein Skandal, dass in einem rei- chen Land wie Deutschland der Zugang zu Bildung vom Geldbeutel der Eltern und somit von der Herkunft abhängt und weniger mit den Talenten und Fähigkeiten des Einzelnen zusammenhängt. Deshalb ist es gut und richtig, dass mit dem Programm vor allem sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche angesprochen werden. Sie haben ein Recht auf kulturelle Bildung und Teilhabe und wir haben die Pflicht, sie ihnen zu ermöglichen. Seite 1 von 2 Ein Weiteres ist die Vernetzungsfunktion des Programms. Unterschiedliche Akteure und Anbieter kultureller Aktivitäten werden bei uns durch die Landesvereinigung kul- turelle Kinder- und Jugendbildung zusammen geführt. Eine Aufgabe, die in einem Flächenland und insbesondere in einem durch seine oft dünn besiedelten ländlichen Räume gekennzeichneten Land wie Schleswig-Holstein, ganz besonders wichtig ist. Dieser Ansatz passt auch in die Kulturstrategie der Landesregierung, die in den „Kul- turperspektiven für SH“ formuliert ist.
Vernetzen und Zusammenwirken, das ist kein Sparprogramm, sondern schafft Sy- nergien und Mehrwert für die Akteure wie auch für die Adressaten der Angebote. Es kommt sozusagen zusammen, was zusammen gehört. Und das ganz gezielt auch spartenübergreifend. Kooperation statt Konkurrenz ist eben auch eine kulturelle Leis- tung.
Aktuell öffnet sich das Programm „Kultur macht stark“ auch Geflüchteten. Sie mit un- serer Sprache und Kultur bekannt zu machen, ist für geflüchtete wie für deutsche Menschen gleichermaßen herausfordernd und spannend. Heißt es doch, sich selbst mit seiner jeweiligen Identität auseinander zu setzen und diese weiter zu entwickeln. Integration ist keine Einbahnstraße und fordert beide Seiten. Kulturelle Bildung kann helfen, Brücken zu bauen und Verständigung zu ermöglichen.
„Kultur macht stark“ – ist ein treffender Slogan für den Wert kultureller Bildung. „Jede Stunde zählt“ ist nicht minder prägnant. Ziel der Landesregierung ist, dass keine Un- terrichtsstunde an den Schulen ausfällt. Ein richtiges und gleichzeitig aus verschie- denen Gründen ambitioniertes Ziel.
Und auch wenn das Programm „Kultur macht stark“ vor allem auf außerschulische Aktivitäten gerichtet ist, möchte ich hier nicht versäumen, noch einmal auf die Be- deutung von kultureller Bildung an unseren Schulen hinzuweisen.
Auch hier zählt jede Stunde und die gegenseitige Verrechnung von Kunst-, Musik- und Sportunterricht in der so genannten Kontingentstundentafel wirkt da leider kont- raproduktiv. Die korrekte Anwendung von Grammatik- und Orthographieregeln sowie die sichere Lösung von Infinitesimalrechnungen sind ohne Zweifel kulturelle Leistun- gen – zu deren letzter ich leider nie fähig wurde – aber sie allein machen eben nicht den ganzen Schüler aus und stark.
Das Programm „Kultur macht stark“ ist gut, weil - es die benachteiligten Kinder und Jugendlichen besonders unterstützt - die Vernetzung und das über den „Tellerrand gucken“ fördert - den Wert kultureller Bildung als Grundlage für den Umgang in und mit unserer Gesellschaft betont. - und nicht zuletzt weil es bereits vielen Kindern und Jugendlichen einfach Spaß gemacht hat.
Weiter so!

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