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Rasmus Andresen zum Lehrkräftebildungsgesetz
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 28 – Umsetzung des Lehrkräftebildungsgesetzes Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion Landeshaus Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Rasmus Andresen: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 430.15 / 16.10.2015Die Reform trägt erste Früchte Eigentlich wollte ich damit beginnen, inhaltliche Kritikpunkte von Herrn Günther an der Lehramtsreform aus der Abschlussdebatte vom Juli 2014 aufzuführen. Doch es ist mir nicht gelungen, in der Rede von damals, welche zu finden. Trotz der vielen Fetzen die flogen, gab es in der Öffentlichkeit auch berechtigte Sorgen:Überfordern wir Schulen und Hochschulen mit einem Praxissemester? Fallen unsere Hochschulen im bundesweiten Vergleich durch? Gelingt es die Kooperation zwischen den Hochschulen zu verbessern? Heute können wir feststellen, dass alles das nicht eingetroffen ist und die Reform erste Früchte trägt.Die ersten Studiengänge zum Sekundarlehramt in Flensburg sind akkreditiert und auch die Frage der Anerkennung in anderen Bundesländern ist kein Problem. Unsere Kombilehramt aus Ein-Fach-Sek.1 und Ein-Fach-Sek.2 ist für unsere Schulen in Schleswig-Holstein, und beim Lehramt bilden wir fast ausschließlich für unser Land aus, gut geeignet. Und für alle anderen Länder qualifiziert das Lehramt für die Sek.1 mit etwas mehr Kompetenzen. Wo ist das Problem?Und vor dem reinen Sekundarlehrer schreckt auch niemand zurück. Ganz im Gegenteil. In- zwischen empfiehlt beispielsweise sogar die Studienberatung der ehrenwerten Humboldt- Universität zu Berlin für ein Lehramtsstudium die Christian-Albrechts-Universität (CAU). Be- gründung? Weil es durch Lehramtsreform und der Ausarbeitung vor Ort gelungen ist, ein Konzept aufzustellen, wo Theorie und Praxis bestmöglich kombiniert werden. Auch des- halb, hat die Kieler Christian-Albrechts-Universität vollkommen zu Recht über die „Quali- tätsoffensive Lehrerbildung“ 3,5 Millionen Euro Fördermittel an Land gezogen. Dieses Pro- jekt freut uns besonders, weil es ein Kooperationsprojekt mit unterschiedlichen AkteurInnen im Lehramt ist, u.a. auch mit dem IQSH und den anderen lehramtsbildenden Hochschulen. Gegenstand der Projektförderung sind sowohl breite Kooperationen wie aber auch die Ver- Seite 1 von 2 zahnung zwischen Theorie und Praxis. Beide Punkte standen auch im Mittelpunkt unserer Lehramtsreform.Wir bedanken uns bei CAU Vizepräsidentin Prof. Parchmann und dem Kieler Zentrum für Lehrerbildung über die tolle Arbeit.Wir sind uns sicher, dass nach den ersten Semestern der Neusortierung die Universität Flensburg folgen wird.Aber auch in Flensburg gibt es Grund zur Freude. Die Einführung des Praxissemesters be- werten Universitätsleitung und Studierende positiv. So schreibt beispielsweise der Vorstand der Flensburger Studierendenvertretung: „Die besonderen Einblicke in den Schulalltag ei- ner Lehrkraft bilden eine wichtige Grundlage für die pädagogisch-didaktischen Entwicklung der Studierenden.“ Außerdem werden, so die Studierenden, gute Kontakte für Folgeanstel- lungen geknüpft.Ernst nehmen müssen wir aber auch, dass die Studierenden Nachbesserungen bei der Un- terbringung am Praktikumsort fordern und dass bisher die Sonderpädagogikstudierenden ihre Fahrtkosten selbst tragen müssen. Auch wenn dies zum Großteil von den Hochschulen selbst organisiert werden muss, ver- sprechen wir an dem Thema dran zu bleiben.Aber natürlich können wir nicht nur bei der Betreuung im Praxissemester besser werden. Die Anerkennung der Studiengänge zwischen beiden unserer Lehramtsuniversitäten wird einfacher, ist aber zwischen den Hochschulen noch kein Selbstläufer. Sek.1 Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern aus Flensburg sollten sich in den nächs- ten Schritten auch gebührenfrei in Kiel für die Sek. 2 weiterqualifizieren können.Wir wünschen uns auch eine engere Verzahnung zwischen IQSH und lehrerbildenden Hochschulen. Außerdem werden wir uns auch über Ressourcen im Referendariat und der Anzahl an Referendariatsplätzen unterhalten müssen.In den nächsten Jahren wird unsere Lehramtsreform Schritt für Schritt weiter umgesetzt. In Flensburg wird das Sek. 2 Fach Angebot ausgeweitet und an der Christian-Albrechts- Universität bald das Praxissemester eingeführt. Natürlich können Umstellungen auch zu Reibungsverlusten führen, das ist normal und wird es auch bei der Lehramtsreform geben. Reformen brauchen auch Zeit, um zu wirken. Trotzdem hat die Lehramtsreform weit mehr gebracht, als nur den Wechsel in der Spitze der CDU-Fraktion. Wir sind gespannt, wie es weiter geht. *** 2