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16.10.15 , 16:37 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zur Pflege von Angehörigen

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 17 – Pflege von Angehörigen Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Land- tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Marret Bohn: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 431.15 / 16.10.2015

Pflege ist die Herausforderung unserer Zeit
Pflege ist die Herausforderung unserer Zeit. Im Jahr 2011 gab es in Schleswig-Holstein rund 80.000 pflegebedürftige Menschen. 2013 waren es bereits 90.000 und bald werden es 120.000 sein. Bundesweit werden 30 Prozent der Pflegebedürftigen in stationären Ein- richtungen versorgt. In Schleswig-Holstein sind es 40 Prozent. Zwei Drittel aller Pflegebe- dürftigen wird von Angehörigen gepflegt.
Mit diesem Engagement müssen wir wertschätzend und sorgfältig umgehen. Wir müssen pflegende Angehörige unterstützen und entlasten.
Ja, es gibt eine ganze Reihe von Angeboten, aber sind sie ausreichend bekannt? Wer nicht weiß, dass er oder sie einen Anspruch auf Verhinderungspflege hat, kann sie nicht in An- spruch nehmen.
Wer nicht weiß, dass Pflege auch am Urlaubsort geleistet werden kann, bleibt zu Hause. Die Pflege zu Hause wird von vielen Pflegebedürftigen gewünscht. Wer zu Haus einen An- gehörigen pflegt, ist schwer belastet, körperlich und psychisch.
Die Pflegenden sind zum größten Teil Frauen zwischen dem 50. und 75. Lebensjahr. Pfle- gende Angehörige leben im ständigen Bereitschaftsdienst, 24 Stunden am Tag. Wie lange eine Pflege andauert, kann niemand im Voraus sagen. Aus Wochen werden schnell Mona- te, häufig Jahre. Diese Zeit hinterlässt Spuren auf beiden Seiten.
Laut einer im Januar 2011 veröffentlichten Studie der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) sind pflegende Angehörige um 19 Prozent kränker als der Durchschnitt der Bevölke- rung. Besonders leiden sie unter Rückenschmerzen oder Kreislaufbeschwerden. Sie sind auch anfälliger für Infekte. Jeder Sechste ist an einer depressiven Episode oder gar De- pression erkrankt. Zu den körperlichen Anstrengungen kommen hohe psychische Belas- tungen hinzu. Deswegen ist es wichtig, pflegende Angehörige gut zu informieren. Seite 1 von 2 Die vorgelegten Anträge beschreiben diese Situation. Sie wollen, dass die Pflegenden alle Hilfe erhalten, die zur Verfügung steht. Die Antragsteller honorieren die vorhandenen Un- terstützungsangebote: Beratung in den Pflegestützpunkten, Unterstützung durch das Kom- petenzzentrum Demenz, Verbesserungen der Leistungen durch das Pflegestärkungsge- setz, Information aller Art: Flyer, Broschüren und Angeboten im Netz.
Und dennoch rutschen einige Familien durch das Informationsnetz. Sie fühlen sich hilflos, allein gelassen und überfordert. Pflegekassen, Land und Kommunen, Pflegeinrichtungen und –dienste, Sozial- und Wohlfahrtsverbände müssen gemeinsam weiter daran arbeiten, dass alle die Information, Beratung und Hilfe bekommen, die sie benötigen. Das bringt der vorliegende Antrag zum Ausdruck.
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